Corona verursacht Anstieg bei Berufskrankheiten
Die vorläufigen Zahlen der gesetzlichen Unfallversicherung für 2020 zeigen, dass Corona das Unfall- und Krankheitsgeschehen deutlich beeinflusst.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Corona-Schutz im Betrieb
Die Corona-Krise spiegelt sich auch in den vorläufigen Jahreszahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wider. Da viele Beschäftigten im Homeoffice arbeiteten und auch aufgrund von Kurzarbeit weniger mobil waren, ging die Zahl der Wegeunfälle im Vergleich zu 2019 um 18,2 Prozent zurück auf 152.773 Unfälle. 234 Menschen verunglückten dabei tödlich, 75 weniger als 2019.
Auch die Zahl der Arbeitsunfälle ist gesunken, wenn auch nicht in gleichem Ausmaß wie die Wegeunfälle. So verzeichnet die DGUV 760.369 meldepflichtige Arbeitsunfälle, 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Für 100 Beschäftigte verliefen sie tödlich, 2019 waren es 75 Todesfälle mehr.
Über 30.000 Anzeigen auf Berufskrankheit durch Covid-19
Während sich bei den 2020 neu bewilligten Renten in der Anzahl kaum ein Unterschied zu den Vorjahren zeigt, ergibt sich bei den angezeigten Berufskrankheiten ein anderes Bild: bis Ende 2020 sind laut einer Sondererhebung der Unfallversicherungsträger 30.329 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit durch Covid-19 eingereicht worden. 18.069 davon wurden bislang anerkannt.
Insgesamt wurden 2020 mit 105.759 Fällen 25.627 mehr Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit eingereicht als noch 2019, das entspricht einem Anstieg von 32 Prozent. Der Verdacht bestätigte sich bislang bei 53.880 Fällen, ein Anstieg um 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Etwas mehr Berufskrankheitsrenten als im Vorjahr
2020 sind 5.074 neue Renten aufgrund eine Berufskrankheit bewilligt worden, was einem Anstieg um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 2.475 Menschen starben in Folge einer Berufskrankheit, 80 weniger als 2019.
Quelle: DGUV
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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