Berufsausbildung mit konzertierter Anstrengung nachhaltig verbessern
Angesichts der schleppenden Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt fordert der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) verstärkte Maßnahmen von Politik und Kammern.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Einstieg in die Ausbildung
Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) ist "mehr als alarmiert". Grund dafür ist das nach seiner Beobachtung schleppende Anlaufen der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen für eine duale Berufsausbildung zum Ausbildungsjahr 2023/24. Diese bereits im Berufsbildungsbericht für das Jahr 2022 festgestellte Entwicklung scheine sich offensichtlich fortzusetzen.
So habe die Zahl der Neuabschlüsse im Bereich der dualen Berufsausbildung im vergangenen Jahr noch um fast zehn Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019 gelegen. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Neuzugänge im Übergangssektor um mehr als sechs Prozent erhöht. Die beiden Bundesvorsitzenden des BvLB, Pankraz Männlein und Dr. Sven Mohr, bezeichnen diese Entwicklung als "äußerst besorgniserregend". Sie verdeutlichen die weiter anhaltenden Herausforderungen, mit denen die berufliche Bildung in Deutschland konfrontiert sei.
Durchgängiger Karriereweg
Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des BIBB. Foto: © BIBBUm die duale Berufsbildung attraktiver für Jugendliche zu machen, hatte der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, bei der Vorstellung des Berufsbildungsberichts 2022 unter anderem angeregt, integriert-durchgängige Aus- und Weiterbildungsberufe, die einen Karriereweg – angefangen von der Ausbildung bis in die Selbständigkeit hinein – zu ermöglichen.
Dies unterstützt der BvLB. Nach seiner Einschätzung biete sich dadurch eine kontinuierliche Qualifizierung und ermögliche so einen nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Bildungsabschnitten. Der Verband sieht darin eine zielführende Möglichkeit, die duale Berufsausbildung attraktiver zu gestalten und die Anpassungsfähigkeit an die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes zu verbessern.
Entscheidender Faktor
Pankraz Männlein, Bundesvorsitzender des BvLB. Foto: © BvLB/Marco UrbanGleichzeitig weist der BvLB auf die Bedeutung der Berufsorientierung hin. Eine frühzeitig einsetzende und langfristig angelegte Berufsorientierung sei ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Platzierung von Jugendlichen in der dualen Berufsausbildung. Es sei wichtig, dass Schülerinnen und Schüler bereits während ihrer Schulzeit umfassende Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten und sich fundiert informiert für eine passende Ausbildung entscheiden können. Dadurch werden auch Ausbildungsabbrüche vermieden.
Konzertierte Anstrengung
Dr. Sven Mohr, Bundesvorsitzender des BvLB. Foto: © BvLB/Marco UrbanUm die duale Berufsausbildung zu stärken und auf diese Weise einen Beitrag zum Abbau des Fachkräftemangels zu leisten, fordert der BvLB verstärkte Maßnahmen seitens der Politik und der Kammern. Dazu gehören die gezielte Förderung von Ausbildungsplätzen, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Auszubildende und Ausbildungsbetriebe sowie eine verstärkte Unterstützung bei der Berufsorientierung an den Schulen.
"Nur durch eine konzertierte Anstrengung aller Berufsbildungsakteure können wir die berufliche Bildung in Deutschland nachhaltig verbessern und den jungen Menschen optimale Startchancen bieten", so die BvLB-Bundesvorsitzenden Pankraz Männlein und Dr. Sven Mohr.
Quelle: Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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