Kostenlose Tipps für ein modernes Ausbildungsmarketing
Ausbildungsbotschafter, Social Media oder die firmeneigene Website – neue Azubis lassen sich über verschiedene Wege gewinnen. Ein Dossier von "Jobstarter plus" zeigt, wie ein modernes Ausbildungsmarketing aussehen kann.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Einstieg in die Ausbildung
Diese Bilanz kann sich sehen lassen: Über "Jobstarter plus" wurden seit dem Jahr 2014 über 200 Projekte gefördert und damit rund 24.000 kleine und mittlere Unternehmen unterstützt. Ziel des Programms ist es, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dabei zu helfen, ihre Ausbildung an die veränderten Anforderungen anzupassen und sich für die Wirtschaft 4.0 fit zu machen. Zu den 26 Projekten, die in der fünften Förderrunde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds finanziell unterstützt wurden, gehörte unter anderem "add-on – Ausbildung digital designen und optimal nutzen".
Projekt "add-on"
Foto: © Nurec Institute Duisburg e.V. "Uns ist aufgefallen, dass die Unternehmen und die Schulen kaum miteinander kooperieren und dass die meisten Schülerinnen und Schüler gar nicht wissen, welche Ausbildungsbetriebe es bei uns am Niederrhein gibt", erklärt Samia El Baghdadi. Um die Berufsorientierung – auch in Zeiten einer Pandemie – voranzubringen, hat die Leiterin des Projekts "add-on – Ausbildung digital designen und optimal nutzen" beim Nurec-Institute Duisburg mit ihrem Team unter anderem zwei digitale Formate entwickelt.
Virtuelle "Azubi-Lounge"
"Während der Pandemie konnten wir keine analogen Veranstaltungen abhalten, also haben wir die Treffen in den virtuellen Raum der ,Azubi-Lounge 2.0‘ verlegt", erklärt Samia El Baghdadi. Drei bis vier niederrheinische Unternehmen konnten sich bei einer Videokonferenz mit einigen Schülerinnen und Schülern verabreden und sich im lockeren Rahmen kennenlernen. "Diese Gespräche sollten nicht den Charakter eines Vorstellungsgespräch haben, sondern eher dem Besuch einer Ausbildungsmesse gleichen", verdeutlicht die Projektleiterin. Die Zahl der beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen wurde bewusst gering gehalten, da sich die Jugendlichen sonst überfordert fühlten.
Unternehmensporträt mit Microsoft Sway
Zur Vorbereitung für die Jugendlichen auf die Treffen in der "Azubi-Lounge 2.0" konnten die Betriebe ein eigenes digitales Unternehmensporträt erstellen. "In vielen KMU fehlt die Zeit, das Personal oder die Kreativität für eine professionell gestaltete PowerPoint-Präsentation. Deshalb haben wir uns für die App ,Sway‘ von Microsoft Office entschieden." Der Aufbau der Seite sei vorgegeben. Die farbliche Gestaltung könne individuell gewählt werden. Nachdem alle Inhalte wie Texte oder Fotos auf der Seite platziert worden sind, lasse sich ein Link generieren. "Wenn der Empfänger diesen Link öffnet, erscheint die Unternehmenspräsentation, die einer Website ähnelt."
Die in Sway erstellten Präsentationen der Unternehmen haben einen weiteren Vorteil: Sie können auch in das Lernmanagementsystem der Schulen überspielt und von Lehrkräften, Koordinatoren für berufliche Orientierung sowie Schülerinnen und Schüler für den Berufswahlprozess genutzt werden.
Einfache Umsetzung der Formate
Samia El Baghdadi und ihr Team haben die digitalen Formate so konzipiert, dass sie von allen Akteuren der Berufsorientierung leicht umzusetzen sind. Bei der Planung einer Azubilounge empfiehlt sie den Unternehmen, mit Kammern oder Verbänden zu kooperieren, weil diese sehr gut vernetzt seien. "Wir wollten mit unseren Formaten die Schulen und Unternehmen aus der Region zusammenbringen. Nun sind wir gespannt, ob sie erfolgreich genutzt werden."
Ergebnisse im Kursbereich
Das Jobstarter-plus-Projekt "add-on – Ausbildung digital designen und optimal nutzen" endete am 31. Dezember 2022. Die Ergebnisse sind aber im Kursbereich auf der Internetseite frei zugänglich und kostenlos verfügbar. "Kammern, Verbände oder Betriebe können sich im Rahmen von vier Online-Selbstlernkursen weiterhin über die Azubi-Lounge 2.0 und das Storytelling mit MS Sway informieren und diese Formate einfach und wirkungsvoll in ihr Ausbildungsmarketing integrieren", erklärt Samia El Baghdadi.
Dossier zum Ausbildungsmarketing
Die langjährigen Erfahrungen und erfolgreichen Maßnahmen aus der Projektarbeit des Programms "Jobstarter plus" wurden in dem 20-seitigen Dossier "Ausbildungsmarketing 4.0 – Wie Betriebe mit neuen Ideen Azubis finden" gebündelt. Die Veröffentlichung ist in acht Kapitel unterteilt. Sie enthalten jeweils anschauliche Beispiele aus der Praxis, darunter zum Projekt "add-on – Ausbildung digital designen und optimal nutzen". Folgenden Fragen wird in den acht Kapitel nachgegangen:
- Wie lassen sich Betriebe für das Thema Ausbildungsmarketing sensibilisieren?
- Warum sollten Unternehmen am Berufsorientierungsprozess von Jugendlichen mitwirken?
- Wie können Unternehmen ihren Web-Auftritt zum Ausbildungsmarketing nutzen?
- Was sind die Vorteile von "Ausbildungsmarketing peer-to-peer"?
- Welche Veranstaltungsformate zum Ausbildungsmarketing haben sich besonders bewährt?
- Welche Vorteile bringt der Einsatz von Social Media im Ausbildungsmarketing?
- Warum bindet modernes Ausbildungsmarketing auch Eltern mit ein?
- Wie können Branchen- und Berufsverbände beim Ausbildungsmarketing unterstützen?
Das Dossier "Ausbildungsmarketing 4.0 – Wie Betriebe mit neuen Ideen Azubis finden" ist kostenlos als PDF im Internetauftritt von "Jobstarter" verfügbar.
Quelle: Jobstarter plus/Fachstelle Übergange in Ausbildung und Beruf/eigene Recherche
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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