Strengere Abgas-Regeln für Autos
Das EU-Parlament hat neue Werte für den Kohlendioxid-Ausstoß von Kraftfahrzeugen beschlossen. Bis 2030 soll bei Neuwagen ein Minus von 37,5 Prozent erreicht sein, bei leichten Nutzfahrzeugen 31 Prozent.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Reizthema Diesel
Neue EU-Vorgaben für die verkehrsbedingte Luftverschmutzung durch Kohlendioxid (CO2) billigte das Europaparlament am 27. März mit großer Mehrheit. Demnach muss der CO2-Ausstoß von Neuwagen um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 reduziert werden. Für leichte Nutzfahrzeuge ist eine Senkung um 31 Prozent vorgeschrieben. Als Zwischenziel muss bis 2025 in beiden Fahrzeugklassen eine Minderung um 15 Prozent erreicht sein.
Nun müssen noch die EU-Mitgliedstaaten zustimmen.Wichtige Fragen und Antworten zum Thema Dieselfahrverbote → hier klicken und weiterlesen!
Prozentuale Minderung statt absoluter Werte
Die Vorgaben sind deutlich schärfer, als die Autoindustrie und die Bundesregierung dies ursprünglich wollten. Die EU-Staaten hatten Anfang Oktober für eine Senkung des CO2-Werts bei neuen Autos und leichten Nutzfahrzeugen um durchschnittlich 35 Prozent plädiert. Deutschland hatte zuvor sogar nur 30 Prozent Minderung vorgeschlagen.
Bis 2021 wurde der EU-weit geltende CO2-Flottengrenzwert in absoluten Zahlen auf 95 Gramm CO2 pro Kilometer auf Basis des Labor-Testzyklus NEFZ festgelegt. Die neue Regelung sieht stattdessen eine prozentuale Minderung auf Basis des neuen Labortestzyklus WLTP vor. Dessen Ausgangswert wird allerdings erst noch festgelegt.
Pkw und Lkw stoßen heute im Durchschnitt weniger Treibhausgase und Luftschadstoffe aus als noch 1995, meldet das Umweltbundesamt. So sanken die kilometerbezogenen Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid im Schnitt bei Pkw um 15 Prozent, bei Lkw um 30 Prozent. Weil aber mehr Lkw unterwegs sind, sind die gesamten Kohlendioxid-Emissionen im Straßengüterverkehr heute um 20 Prozent höher als 1995.
Gleichzeitig ist der globale CO2-Ausstoß 2018 um 2,3 Prozent gestiegen, berichtet die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris.
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben