Ob defekte Kaffeemaschine, Waschmaschine oder Trockner: In den meisten Fällen lohnt sich eine Reparatur.

Ob defekte Kaffeemaschine, Waschmaschine oder Trockner: In den meisten Fällen lohnt sich eine Reparatur. (Foto: © iakovenko/123RF.com)

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Aus für Reparaturbonus in Sachsen: Fortsetzung ungewiss

Der Reparaturbonus für defekte Elektrogeräte in Sachsen wird 2025 nicht fortgeführt. Die Fördermittel sind aufgebraucht. Das Handwerk kämpft für eine Fortsetzung. Tonnenweise Elektroschrott konnte durch den Anreiz zur Reparatur vermieden werden.

Der Reparaturbonus in Sachsen wird 2025 nicht fortgeführt. Der Fördertopf ist aufgebraucht, meldet die Sächsische Aufbaubank. Seit November 2023 konnten Verbraucher einen Zuschuss vom Land bekommen, wenn sie defekte Elektrogeräte (Waschmaschine, Kaffeemaschine, Handy, Trockner etc.) vom Fachbetrieb reparieren lassen statt sie wegzuwerfen. Der Sächsische Handwerkstag hatte sich lange für den Reparaturbonus eingesetzt und bedauert, dass das Zuschussprogramm nach etwas über einem Jahr vor dem Aus steht.

Auch im Nachbarland Thüringen, das Vorbild für den sächsischen Reparaturbonus war, gibt es momentan keinen Zuschuss. Dort sind die Mittel seit 6. Oktober 2024 ausgeschöpft. Eine Neuauflage für 2025 ist wohl geplant, muss aber noch durch den Landtag entschieden werden. In Berlin ist man schon weiter: Hier ist am 18. Januar 2025 eine zweite Förderperiode gestartet.

Handwerkskammern: Mit Reparaturbonus deutlich weniger Elektroschrott

Die Handwerkskammern in Sachsen wollen sich für eine Fortsetzung stark machen. "In den beiden vergangenen Jahren ist es gelungen, nicht nur regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken, sondern auch das Elektroschrott-Aufkommen zurückzudrängen", sagt Andreas Brzezinski, Geschäftsführer des Sächsischen Handwerkstages.

Die Dachorganisation des Handwerks im Freistaat hat sich schriftlich an Landesumweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) gewandt und um Unterstützung geworben. Brzezinski: "Trotz klammer öffentlicher Kassen sind wir überzeugt, dass sich die Erfolgsgeschichte Reparaturbonus mit Positiv-Effekten für Handwerk, Umwelt, Klima und Gesellschaft – zumal von vornherein mit einem schmalen Haushaltsbudget ausgestattet – auch künftig fortschreiben lässt. Vor allem im ländlichen Raum Sachsens mit seiner hohen Handwerksdichte sollten Erhalt und Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe politisch prioritär behandelt werden."

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In Sachsen gab es bis zu 400 Euro Zuschuss  

Den Bonus gab es in Sachsen für Reparaturen mit einem Rechnungsbetrag von mindestens 75 Euro. Die Verbraucherinnen und Verbraucher konnten zweimal im Jahr 50 Prozent der Reparaturkosten (pro Reparatur bis zu 200 Euro) über das Förderportal der Sächsischen Aufbaubank erhalten.  

Im November 2024 hatte der damalige Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) nach einem Jahr Reparaturbonus Bilanz gezogen und gemeldet, dass rund 21.000 Reparaturen mit rund 2,2 Millionen Euro gefördert wurden. Bis zu 219 Tonnen Elektroschrott und rund 1.900 Tonnen CO2-Emissionen hätten so vermieden werden können.  

Quelle: Sächsischer Handwerkstag; DHB

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Text: / handwerksblatt.de

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