Betriebe im personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe, etwa die Friseure, müssen Lohnsteigerungen stemmen. (Foto: © auremar/123RF.com)

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Handwerk setzt auf stabile Preise

Die Mehrheit der Handwerksbetriebe gibt gestiegene Kosten nicht an Kunden weiter, das berichtet die Handwerkskammer Münster.

Zwei Drittel aller Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Münster haben in den vergangenen sechs Monaten ihre Verkaufspreise trotz Hochkonjunktur unverändert gehalten. Das ergab eine Umfrage der Handwerkskammer (HWK) Münster unter 407 Handwerksbetrieben im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region.

"Die meisten Unternehmen haben Kostensteigerungen, die sie selber tragen müssen, nicht an ihre Kunden weitergegeben", betont Knut Heine, stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer. Die Betriebe machten oft einen Spagat zwischen wachsenden Löhnen, steigenden Preisen für Material, Energie und Entsorgung sowie Gewerberaummieten und vermehrtem Bürokratieaufwand einerseits und dem Wunsch nach stabilen Verkaufspreisen andererseits. "Allerdings erlaubt die gute Auftragslage es Betrieben, nach Jahren der Zurückhaltung auch endlich ihr Eigenkapital zu stärken und sich damit vor Insolvenz zu schützen", so Heine.

Im Nahrungsmittelgewerbe schlagen höhere Energie- und Erzeugerpreise zu Buche

Im Nahrungsmittelgewerbe mussten 63 Prozent der Befragten ihre Verkaufspreise anheben. Das ist der größte Anteil aller Branchen. Hier schlagen besonders die erhöhten Energiekosten und Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte zu Buche.

Den Betrieben des Baugewerbes stehen deutlich gestiegene Kosten für Baustoffe und -produkte sowie Entsorgungsgebühren angesichts knapper Deponien gegenüber. 63 Prozent der Befragten im Bauhauptgewerbe und 59 Prozent im Ausbaugewerbe haben ihre Verkaufspreise trotz einer blendenden Auftragslage konstant gehalten.

Zahlreiche Betriebe im personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe, etwa die Friseure, müssen Lohnsteigerungen stemmen. 66 Prozent haben ihre Preise dennoch auf dem alten Niveau belassen.

Am geringsten sind Preissteigerungen im Gesundheitsgewebe ausgefallen. Lediglich zwölf Prozent der Befragten mussten ihre Verkaufspreise anheben.

Text: / handwerksblatt.de

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