Dachdecker: Das sind die Gründe für steigende Preise
Dachdecker werben bei Verbrauchern um Verständnis für höhere Angebote und Rechnungen. Es gab zuletzt massive Preissteigerungen bei den Baustoffen. Der Verband hofft, dass sich die Lage bald entspannt.
Seit einiger Zeit beobachtet das Dachdeckerhandwerk eine massive Preissteigerung bei EPS-Dämmstoffen. Bei Holz sehe es nicht besser aus. Die Preiserhöhungen bei diesen Baustoffen würden teilweise bis zu 40 Prozent über den üblichen Preisen aus machen, meldet der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).
Nach Angaben des Verbands gibt es dafür zwei Gründe: Zum sei eine große Produktionsanlage ausgefallen, die die Rohstoffe Styrol und Propylenoxid für die Produktion von EPS-Dämmstoffen liefere. Dies führe zu Lieferengpässen und damit auch zu Preissteigerungen.
Zum anderen habe der heftige Wintereinbruch in den USA zu einem drastischen Rückfahren der Holzproduktion geführt, bei zugleich verstärkter Holz-Nachfrage aus Europa. Schwere Schäden des inländischen Baumbestandes würden es notwendig machen, Bau-Holz zunehmend aus internationalen Märkten zu beziehen. Zeitgleich sei China als der größte Containermarkt kurzfristig ausgefallen. "Somit konnten viele Produkte nicht verschifft werden", schreibt der Verband.
Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer des ZVDH spricht von einer "unglücklichen Verkettung mehrerer Ereignisse". Es ist sei keineswegs so, dass Handel und Industrie ohne Grund plötzlich die Preise nach oben geschraubt hätten.
"Wir stehen im Kontakt zum Handel und den Herstellern"
"Wir stehen aktuell im engen Kontakt mit den Fachverbänden des Handels und der Hersteller und suchen gemeinsam nach Lösungen. Die meisten Hersteller haben uns mitgeteilt, dass sie zwar im Laufe des Jahres mit einer Stabilisierung der Lage rechnen, aber nicht von einer kurzfristigen Senkung des Preisniveaus ausgehen", betont Ulrich Marx weiter.
Marx wirbt bei Verbrauchern für Verständnis, wenn nun Angebote oder Rechnungen von Dachdeckerbetrieben höher ausfielen als erwartet. "Leider bleibt unseren Betrieben oft nichts anderes übrig, als die Preissteigerungen, die er ja nun nicht zu verantworten hat, weiterzugeben."
Man hoffe auf die angekündigte Entspannung im Laufe des Jahres.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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