TSD Tischler Schreiner

Präsident Konrad Steininger auf der Jahresversammlung von Tischler Schreiner Deutschland (Foto: © TSD/123RF.com)

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"Es hakt gewaltig"

Die Innungsorganisation des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks kritisiert die aktuellen politischen Entwicklungen. Sie zeugten von wenig Gespür für die Belange mittelständischer Handwerksbetriebe.

Restriktionen statt nötigem Freiraum in der Arbeitsmarktpolitik, wettbewerbsschwächende Umverteilung statt generationengerechter Antworten auf soziale Fragen und eine Steuerpolitik, in der überfällige Reformen vermieden werden: TSD-Präsident Konrad Steininger zog Bilanz auf der Mitgliederversammlung Mitte Juni. 

Die sogenannte Brückenteilzeit sei vor allem ein Angriff auf die erforderliche Flexibilität im Betriebsalltag. "Pflegezeit, Elternzeit oder Brückenteilzeit: Diese Dinge müssen organisierbar bleiben", erklärt Steininger.

Sorgen macht sich der Schreinermeister aus Dingolfing aber auch aufgrund der ständig zunehmenden bürokratischen Reglementierungen für die Unternehmen. Ein herber Schlag sei es für die Branche, wenn zukünftig auch PKW mit Anhänger fahrtenschreiberpflichtig würden. "Das Thema muss im EU-Parlament gestoppt werden!“ fordert der TSD-Präsident.

Wo es sonst noch hakt 

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Eine ganze Reihe weiterer Themen stoßen im Tischler- und Schreinerhandwerk auf Unverständnis, wie die paritätische Beitragsfinanzierung bei der Krankenversicherung. Sie belastet Handwerksunternehmen mit gut einer Milliarde Euro mehr im Jahr und widerspricht sogar dem Paritätsgrundsatz, weil die alleinige Entgeltfortzahlung der Arbeitgeber im Krankheitsfall gar nicht berücksichtigt wird.

Kritik erntet auch die Idee einer Mindestausbildungsvergütung, die auf dem Pauschalvorwurf fußt, dass Handwerk zahle zu schlecht und bekäme daher keine Auszubildenden. "Tatsächlich ist dieses Argument, wie die Realität zeigt und Statistiken belegen, völlig aus der Luft gegriffen“, stellt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner klar. Wenn die Politik wirklich etwas für die Arbeitnehmer tun wollte, sollte sie zügigst das Steuerrecht reformieren und die kalte Progression sowie die Abgabenungerechtigkeiten des Mittelstands in Angriff nehmen.


Auch die Umsetzung der ersten Dieselfahrverbote sei ein absolut ernüchterndes Signal, findet Konrad Steininger. "Obwohl die Verantwortlichen bekannt sind, wird viel zu wenig unternommen, um einen Umdenkprozess in Gang zu setzen. Das ist der falsche Ansatz!“

Wenig handwerks- beziehungsweise mittelstandsgerecht verläuft auch der Breitbandausbau. Noch immer sei es nicht gelungen, deutschlandweit eine halbwegs zufriedenstellende Netzabdeckung zu realisieren. 

Anschließend gab der Präsident einen aktuellen Überblick über die Netzwerkarbeit und Serviceleistungen für Innungsbetriebe von Tischler Schreiner Deutschland. Themen waren unter anderem die Einführung der Branchenregel für das Tischler- und Schreinerhandwerk. Dabei war es den Vertretern von TSD gelungen, die Vorschriften zum Arbeitsschutz deutlich handwerksgerechter zu gestalten. Mit der Initiative "Fairer Handwerkspartner“  etwa habe man Hersteller und Handel zu klaren Bekenntnissen zugunsten des Handwerks bewegt. Er verwies auch auf die zahlreichen Serviceleistungen für die Mitgliedsbetriebe, wie etwa die  lizenzkostenfreie Redaktions- und Bilddatenbank.

 

Text: / handwerksblatt.de

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