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Handwerk fordert Energiepreisbremse und Härtefallhilfen

Betriebsführung

Die Bundesregierung hat den Verbrauchern weitere Hilfen angekündigt. Das Handwerk fordert ebenfalls Entlastungen angesichts der stark steigenden Energiekosten und eine Preisbremse beim Gasgroßhandel sowie Härtefallhilfen.

Die Bundesregierung will ein weiteres Entlastungspaket für die Bürger schnüren. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz zu Beginn der Kabinettsklausur am 30. August auf Schloss Meseberg an.

Vor einer ähnlichen Herausforderungen wie die privaten Haushalte stehen aber auch die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks. Viele sind durch die aktuell stark steigenden Energie-, insbesondere die Gaspreise, schon jetzt in ihrer Existenz gefährdet, berichtet der Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer fordert deshalb, dass die "Energiepreise tragfähig bleiben". Das sei wichtig, so Wollseifer, um den Geschäftsbetrieb und die Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsplätze in den Handwerksbetrieben zu sichern. 

Wirkung der Gaspreise abfedern

Der ZDH fordert deshalb, die Wirkung der Gaspreise abzufedern. Der Verband schlägt eine Preisbremse beim Großhandel vor. Der starke Preisanstieg beim Erdgas müsse bereits zu dem Zeitpunkt abgebremst werden, an dem das Gas in das Marktsystem eingespeist wird, um so starke Verwerfungen auf den nachfolgenden Wertschöpfungsstufen zu vermeiden. Der Referenzgaspreis sollte laut ZDH bei 150 Euro pro Megawattstunde starten "und sich dann mit einer Wachstumsrate entwickeln, die ein Fünftel der Marktpreiswachstumsrate entspricht".

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Hilfen für besonders betroffene Betriebe

Es sei zudem "überlebenswichtig", dass es gerade für energieintensive Handwerksbetriebe, die auf Erdgas für ihre Produktionsprozesse angewiesen sind, Härtefallhilfen in Form von Zuschüssen gibt. Wollseifer: "Anspruchsberechtigt müssen die besonders betroffenen, energieintensiven Betriebe sein, deren Energiekosten sich mehr als verdoppelt haben und die Gas als Prozesswärme in erheblichem Umfang einsetzen."

Handwerksbetriebe werden zu wenig berücksichtigt

Wollseifer kritisiert, dass die Handwerksbetriebe bei der aktuellen Diskussion nur unzureichend berücksichtigt würden. "Dabei sind unsere Betriebe in mehrfacher Hinsicht von Belastungen betroffen: Neben der Bezahlbarkeit von Energie addieren sich zudem noch die stark steigenden Material- und Rohstoffpreise sowie die Folgen der Corona-Pandemie auf der Kostenseite zu einem schweren Belastungspaket."

Erschwerend komme hinzu, dass die Betriebe zunehmend die Kaufzurückhaltung. Viele Bürgerinnen und Bürger müssen ihr Geld zusammenhalten. Am 30. August hat das Statistische Bundesamt bekannt gegeben, dass die Teuerungsrate im August nach einer ersten Schätzung bei 7,9 Prozent lag.

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Text: / handwerksblatt.de

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