IG BAU fordert Bund und Länder zum "Klima-Check“ auf
Um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen, müssten Bund, Länder und Kommunen mehr für die energetische Sanierung öffentlicher Gebäuden tun, meint die Baugewerkschaft.
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) bemängelt, dass die öffentliche Hand zu wenig tut, um die selbstgesetzten Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. So wären nach Angaben der staatlichen KfW-Bank in den ersten neun Monaten des Jahres nur 105 energetische Gebäudesanierungen mit einem Volumen von 109 Millionen Euro aus dem Bereich "kommunale und soziale Infrastruktur" gefördert worden, während im gleichen Zeitraum für energetische Sanierungsmaßnahmen privater Haushalte knapp 1,8 Milliarden Euro für rund 15.000 Projekte bewilligt worden wären.
Dabei stammten viele öffentliche Gebäude aus den 1970er oder 80er Jahren und hätten eine "katastrophale" Co2-Bilanz, so die IG BAU. Deshalb schlägt die Baugewerkschaft einen "Klima-Check" für die 186.000 öffentlichen Gebäude in ganz Deutschland vor und fordert Länder und Kommunen auf, Sanierungsfahrpläne für die eigenen Gebäude aufzustellen. Oberste Priorität sollte dabei laut IG Bau die Sanierung von Bauten mit besonders schlechter Energiebilanz haben.
"Staat hat Vorbildfunktion"
Um das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, noch zu erreichen sei eine "Sanierungsoffensive" von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft nötig. Die IG BAU bemängelt, dass momentan jährlich nur etwa ein Prozent aller Gebäude klimagerecht saniert würden, obwohl die Bundesregierung eine Quote von zwei Prozent erreichen wollte.
"Der Staat hat eine wichtige Vorbildfunktion. Die Politik kann nicht energetische Standards immer weiter verschärfen und gleichzeitig die Sanierung eigener klimaschädlicher Gebäude verschleppen", so IG BAU-Bundesvorsitzender Robert Feiger.
Quelle: IG BAU
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben