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HWK Trier | Mai 2025
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Mai 2025
Die Zahl der Unternehmen, die geschlossen werden, ist so hoch wie seit 2011 nicht mehr. Das meldet Creditreform. Fast 200.000 Unternehmen waren 2024 betroffen. Viele davon aus der Industrie.
Hohe Energiekosten, Wettbewerbsdruck, Fachkräftemangel oder keine Nachfolger: Immer mehr Unternehmen in Deutschland müssen aufgeben. Das geht aus einer gemeinsamen Untersuchung von Creditreform und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor.
Die Zahl der Unternehmensschließungen stieg im Jahr 2024 um 16 Prozent. Insgesamt haben bundesweit 196.100 Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit eingestellt – der höchste Wert seit 2011. Damals mussten viele Betriebe infolge der Finanzkrise aufgeben.
"Die Schließungszahlen sind in allen Wirtschaftsbereichen alarmierend. Seit 14 Jahren haben wir keine höheren Werte mehr gesehen. Vor allem die Industriebetriebe leiden unter den hohen Energiekosten in der Produktion, während der Wettbewerbsdruck durch ausländische Anbieter steigt", erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. In energieintensiven Bereichen wurden 1.050 Betriebsschließungen registriert – ein Anstieg um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Chemie- und Pharmaindustrie gaben 360 Unternehmen auf – der höchste Stand seit über 20 Jahren.
Auch im Bereich der technologieintensiven Dienstleistungen, also IT, Produktentwicklung, Umwelttechnik oder Diagnostik, stieg die Zahl der Schließungen überdurchschnittlich stark um 24 Prozent. Hier herrsche ein gravierender Fachkräftemangel, so Hantzsch.
Um 20 Prozent stieg die Zahl der Geschäftsaufgaben in der Wohnungswirtschaft. 2024 verließen rund 9.700 Unternehmen den Markt. "Die Kapazitäten im Wohnungsmarkt schrumpfen – auch wegen fehlendem Fachkräftenachwuchs. Das sind schlechte Nachrichten für die neue Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag eigentlich einen ‘Wohnungsbau-Turbo‘ angekündigt hat", so Hantzsch.
Bei kleineren, überwiegend inhabergeführten Unternehmen wie beispielsweise dem Handwerk stieg die Zahl der Schließungen nur moderat. Oft sind es hier nicht wirtschaftliche Schwierigkeiten, sondern Nachfolgeprobleme. Die geburtenstarken Jahrgänge erreichen das Rentenalter, ohne geeignete Nachfolger zu haben. "Viele junge Menschen empfinden eine abhängige Beschäftigung als attraktiver und lukrativer als den Weg in die Selbstständigkeit", sagt Dr. Sandra Gottschalk, Senior Researcher beim ZEW Mannheim.
Quelle: Creditreform
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