Eine Neujahrsbrezel von der Confiserie Miche: Eine SEine Neujahrsbrezel von der Confiserie Michel: Eine Spezialität in der Silvesternacht mit einem Glas Champagner oder mit frischer Butter zum Frühstück am 1. Januar. Konditormeister Jochen Müller möchte das alte Ritual aus der Pfalz wieder bekannter machen.pezialität in der Silvesternacht mit einem Glas Champagner oder mit frischer Butter zum Frühstück am 1. Januar. Konditormeister Jochen Müller möchte das alte Ritual aus der Pfalz wieder bekannter machen.

Die Neujahrsbrezel von der Confiserie Michel: Eine Spezialität in der Silvesternacht mit einem Glas Champagner bzw. Sekt oder mit frischer Butter zum Frühstück am 1. Januar. Konditormeister Jochen Müller möchte das alte Ritual aus der Pfalz wieder bekannter machen. (Foto: © Confiserie Michel)

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Konditormeister Jochen Müller: Neujahrsbrezel ist kulturelles Erbe

Betriebsführung

Das Brechen der Neujahrsbrezel in der Silvesternacht hat eine lange Tradition in der Pfalz. Konditormeister Jochen Müller (Confiserie Michel) will das Ritual wieder bekannter machen und hat Spuren dazu bis in die USA gefunden.

Das Brechen einer Neujahrsbrezel hat eine lange Tradition. In der katholisch geprägten Pfalz gehört die süße Brezel aus Hefe-Teig zu Silvester wie andernorts der Berliner oder Krapfen. Konditormeister Jochen Müller aus Neustadt an der Weinstraße und sein Team formen in der Nacht vor Silvester fast 90 Kilo von dem süßen Hefegebäck - bei ihm ist es ein Demi Brioche-Teig. "Fermentiert mit besonders nachhaltigem Geschmack."

Rund 700 Brezeln gehen am 31. Dezember über den Ladentisch. "Traditionell wird die Brezel um Mitternacht gegessen oder zum Frühstück am Neujahrstag", erzählt Müller. Er möchte das Ritual wieder bekannter machen, denn er findet, dass das Handwerk mehr solcher Traditionen pflegen sollte und "mehr Orientierung braucht". 

Confiserie Michel: Genuss vom Maitre Patissier

Mit dem roten Genießermobil ist das Team der Confiserie Michel auf Märkten unterwegs. Foto: © Confiserie MichelMit dem roten Genießermobil ist das Team der Confiserie Michel auf Märkten unterwegs. Foto: © Confiserie MichelJochen Müller führt die Confiserie Michel - Patisserie Chocolaterie gemeinsam mit seiner Frau Petra Müller-Ernst seit 2005 - aktuell mit einem Gesellen und einem Auszubildenden. Er ist Maitre Patissier Chocolatier Glacier, 3. Sieger Konditor des Jahres 2000 und Team Captain Germany bei der Konditor-Weltmeisterschaft 2004 in Las Vegas. 

Das Ehepaar hat den Betrieb damals von Gründer Peter-Otto Michel übernommen, bei dem Jochen Müller auch seine Ausbildung gemacht hat, und sich auf süße Genießerprodukte spezialisiert. Darunter viele Pralinen mit regionalem Bezug, wie die "Woibergschnecke", die "Pfälzer Sandsteine", die "Pfälzer Eicheln" oder die Kastanien-Praline "Keschde" - ein pfälzischer Ausdruck für die Esskastanie. Deshalb nennt sich ihr Geschäft auch "Genießerhäuschen"

Viele Kundinnen und Kunden kommen aus dem benachbarten Luxemburg und aus Frankreich für die Schokoladenspezialitäten zur Confiserie Michel. Auch für besondere Torten, handgemachte Eisspezialitäten, frische Kekse und Croissants ist man weit über die Region hinaus bekannt.

Der Betrieb wurde 2020 mit dem Umweltpreis der Stadt Neustadt an der Weinstraße ausgezeichnet und seit 2018 arbeitet das Team nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex. "Sieben Mal hatten wir bereits den besten Lehrling im Konditorenhandwerk", erzählt Müller.

Bis heute eine Tradition auch in Pennsylvania

Nun hat Jochen Müller entdeckt, dass Pfälzer Auswanderer im 18. Jahrhundert die Tradition der Neujahrsbrezel mit nach Pennsylvania (USA)  genommen haben und dort bis heute pflegen. "Es gibt viele Geschichten über den Ursprung dieser deutschen Tradition, aber es gibt einen gemeinsamen Gedanken, dass die Brezel selbst nach der Art und Weise gestaltet wird, wie deutsche Mönche mit verschränkten Armen vor der Brust gebetet haben. Ihre Abendgebete hielten sie am 31., zentrierten sich auf Frieden, Gesundheit und Segen im kommenden Jahr", schreibt ein Nachfahrer der Auswanderer aus Philadelphia über das Brechen der Neujahrsbrezel. 

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Text: / handwerksblatt.de

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