Wer in einem kleinen Betrieb beschäftigt ist, hat ein höheres Risiko auf einen Arbeitsunfall als Mitarbeiter eines Großunternehmen.

Wer in einem kleinen Betrieb beschäftigt ist, hat ein höheres Risiko auf einen Arbeitsunfall als Mitarbeiter eines Großunternehmen. (Foto: © Marcelo Sanchez/123RF.com)

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Mehr Arbeitsunfälle in Kleinunternehmen

Betriebsführung

Das Risiko bei der Arbeit einen Unfall zu erleiden, ist in einem kleinen Betrieb sehr viel höher als in einem Großunternehmen. Das zeigen die Daten der Unfallversicherung.

Die Daten zum Arbeitsunfallgeschehen 2021 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigen, dass Betriebe mit 10 bis 49 Beschäftigten die höchste Arbeitsunfallquote haben. 2021 lag sie dort bei 29,5 meldepflichtiger Unfälle pro 1.000 Vollarbeiter. Zum Vergleich: In Unternehmen mit über 500 Beschäftigten lag die Quote bei 17,7.

Laut DGUV gibt es unterschiedliche Gründe für diese Verteilung. Zum einen handelt es sich bei Großunternehmen der DGUV zufolge oft um Verwaltungen oder andere Unternehmen mit vielen Büroarbeitsplätzen, die ein niedriges Unfallrisiko aufweisen. Darüber hinaus investieren sie laut Unfallversicherung mehr in Managementsysteme zum Arbeitsschutz als kleine Betriebe.

Viele Unfälle aus der Bewegung heraus

Zu den meisten Unfällen kam es der Erhebung nach aus einer Bewegung wie laufen oder gehen heraus, 31 Prozent lassen sich darauf zurückführen. Sie bilden mit 21 Prozent auch die Spitze bei den tödlichen Unfällen. Dahinter liegen die manuelle Handhabung von Gegenständen mit 17,3 Prozent aller Unfälle und 12,3 Prozent aller Todesfälle, sowie das Arbeiten mit einem Handwerkszeug mit einem Anteil von 16,7 Prozent an allen Arbeitsunfällen und 10,4 Prozent an den Unfällen mit Todesfolge.

2021 ereigneten sich 585 Unfälle mit Todesfolge, davon gehen 285 auf Unfälle im Straßenverkehr zurück und 300 außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs. Zum überwiegenden Teil traf es dabei Männer: 507 der Opfer waren männlich. Der höchste Anteil an allen tödlichen Arbeitsunfällen im Betrieb ist laut den Angaben der Unfallkassen bei den 50- bis 64-Jährigen zu verzeichnen.

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Bei den meldepflichtigen Unfällen ohne Todesfolge liegt hingegen ein erstes Maximum bei den Berufseinsteigern im Alter von 20 bis 24 Jahren. Danach nimmt der Anteil leicht ab, legt aber bei den Beschäftigten im Alter von 50 bis 59 Jahren wieder zu. Demnach entfallen 11,6 Prozent alles Unfälle auf Beschäftigte im Alter von 20 bis 24 Jahren, 11,7 Prozent auf solche im Alter von 50 bis 54 und 12,3 Prozent auf die 55- bis 59-Jährigen.

Auf Baustellen passierten zwar nur 16,5 Prozent der meldepflichtigen Unfälle, allerdings entfallen 23 Prozent der neuen Unfallrenten und 29 Prozent der Todesfälle im Jahr 2021 auf einen Baustellenunfall. Die meisten Unfälle ereigneten sich beim "Neubau" sowie bei "Abriss, Renovierung, Wartung"

DownloadFür Betriebsinhaber kleiner und mittlerer Unternehmen, die sich über Mittel und Maßnahmen zur Unfallprävention schlau machen wollen, bietet die DGUV eine Reihe von Publikationen und Handlungshilfen, die online hier abgerufen werden können.

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Quelle: DGVU

Text: / handwerksblatt.de

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