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Besonders betroffen von rückläufigen Umsätzen ist das Gastgewerbe.

Besonders betroffen von rückläufigen Umsätzen ist das Gastgewerbe. (Foto: © nyul/123RF.com)

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Mittelstand unter Druck: Umsätze sinken, Löhne steigen

Die Talsohle in der mittelständischen Wirtschaft ist noch nicht erreicht. Die Umsätze sind auch im zweiten Quartal rückläufig, die Personalkosten steigen. Das geht aus dem aktuellen Datev Mittelstandsindex hervor.

Der Mittelstand in Deutschland bleibt weiterhin unter Druck. Nach einem schwachen ersten Quartal setzt sich der Umsatzrückgang im Frühling fort. Auch im April zeigen sich keine Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung: Der aktuelle Datev-Mittelstandsindex verzeichnet im Vergleich zum April 2024 ein Minus von 0,9 Prozent. 

Für Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der Datev, ist die Lage ernst: "Fast zwei Jahre mit hohen Umsatzrückgängen haben an der Substanz der kleinen und mittelständischen Unternehmen genagt. Für wirtschaftspolitische Halbherzigkeit bleibt dem Mittelstand jetzt keine Zeit mehr."

Gastgewerbe kämpft mit Personalmangel und hohen Kosten

Foto: © DATEV Mittelstandsindex/DATEV eGFoto: © DATEV Mittelstandsindex/DATEV eG

Im Gastgewerbe gingen die Umsätze im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent zurück – nach einem drastischen Minus von 6,0 Prozent im März. Gleichzeitig steigen die Betriebskosten weiter – insbesondere für Lebensmittel, Mieten und Personal.

Es ist schwierig Personal zu finden und die Lohnkosten steigen kontinuierlich: Im April um 4,0 Prozent, nach bereits ähnlich hohen Steigerungen im ersten Quartal – im Januar um 4,3 Prozent, im Februar um 3,6 Prozent und im März um 3,9 Prozent.

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Rückläufige Umsätze, steigende Löhne

Auch im beginnenden zweiten Quartal setzt sich der Umsatzrückgang branchenübergreifend fort: Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein nominales Minus von 0,9 Prozent – saison- und kalenderbereinigt.

Immerhin: Die Rückgänge fielen im April in nahezu allen Branchen weniger stark aus als noch im März. Parallel steigen die Löhne weiter deutlich an. Die Löhne stiegen um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit liege das Lohnwachstum weiterhin über der allgemeinen Preisentwicklung, so die Datev. Der Nürnberger IT-Dienstleister ist einer der größten Anbieter für Business-Software in Deutschland. Die Löhne bleiben ein wichtiger Kostenfaktor für die Unternehmen.

Beschäftigung weiterhin rückläufig

Ein weiteres Warnsignal kommt vom Arbeitsmarkt: Der Beschäftigungsindex sinkt im April auf 100,7 Punkte, was einem Rückgang von 1,3 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Besonders betroffen sind kleine Unternehmen, bei denen die Beschäftigung um 1,9 Prozent zurückging. In mittleren Betrieben ist der Rückgang dagegen nur leicht.

Was ist der Datev Mittelstandsindex? Der Datev Mittelstandsindex bietet einen datenbasierten Blick auf die konjunkturelle Lage der Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland. Die Ergebnisse werden seit September 2024 monatlich veröffentlicht. Die (anonyme) Analyse basiert auf Daten, die von Datev-Steuerberatern, -Wirtschaftsprüfern und -Rechtsanwälten für Unternehmen erstellt und verarbeitet werden.  

Quelle: DATEV eG

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Text: / handwerksblatt.de

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