Restauratoren machen auf sich aufmerksam
Restauratoren im Handwerk schlagen Alarm: Es gibt immer weniger Teilnehmer und Kritik an der Fortbildung. Eine neue Initiative soll jetzt das ändern.
Die Teilnehmerzahlen für die Fortbildung zum Restaurator im Handwerk sind bundesweit rückläufig. Um den Wert dieser Weiterbildung zu unterstreichen und auch auf die aufkommende Kritik der Träger der Fortbildung einzugehen, trafen sich das Referententeam der Akademie des Handwerks, die Prüfungsausschüsse der Handwerkskammer Münster, Mitglieder der Fachgruppe Restauratoren im Handwerk und aktuelle Fortbildungsteilnehmer auf Schloss Raesfeld im Münsterland.
Hans-Georg Gathmann ist Vorsitzender der Fachgruppe Restauratoren. Er stellte die Vielfalt der Tätigkeiten der Restauratoren im Handwerk vor. Und er ließ keine Zweifel daran, dass die Fortbildung unbedingt erhalten werden muss. Gathmann rief die Teilnehmer der Tagung dazu auf, Wege zur Erhaltung dieser Werte aufzuzeigen und zu diskutieren.
Acht Arbeitsgruppen haben daraufhin das Raesfelder Manifest erarbeitet. Es kann per E-Mail angefordert werden unter e.zurheide@akademie-des-handwerks.de oder info@fachgruppe-rih.de.
Individuelles Können ist gefordert
Am zweiten Tag trafen sich die Restauratoren mit dem Präsidenten des Westdeutschen Handwerkskammertags, Hans Hund, der auch Vorsitzender des Akademievorstands ist. Für den Einstieg in das Gespräch hatten die Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands jeweils ein Exponat zu ihrem Beruf mitgebracht, aus denen Hund einige Werkstücke auswählen sollte. An den von ihm ausgesuchten Arbeiten konnten die Restauratoren aufzeigen, wie jede restauratorische Aufgabe individuelles Können erfordert und eben nicht mit einer standardmäßigen handwerklichen Überarbeitung zu lösen ist.
Das Gespräch mit Präsident Hund drehte sich um die Wichtigkeit der Fortbildung Restaurator im Handwerk: Immer wieder thematisierten die Diskussionsbeiträge die Bedeutung des Weiterbildungsgangs – für die zielgerichtete berufliche Weiterentwicklung im Handwerk, für die verantwortungsbewusste Wahrnehmung kultureller Aufgaben im gesellschaftlich-traditionellen Kontext, für die Bewahrung selten gewordener Handwerkskultur, für die Freude am Beruf und für die Pflege des Zusammenhalts unter den Restauratoren im Handwerk.
Das an Hans Hund übergebene "Raesfelder Manifest" fasst diese Überzeugungen zusammen. Das Papier enthält den Vorschlag, dass Botschafter zukünftig an den Handwerkskammern, in den Fachverbänden des Handwerks und in den Berufs- und Meisterschulen ein möglichst hohes Teilnehmerinteresse für die Fortbildung wecken sollen. Hund kündigte an, gerne an der Initiative mitzuwirken.
Text:
Eckard Zurheide /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben