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Was tun, wenn das Ölfass leckt? (Foto: © Tanawat Pontchour/123RF.com)
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März 2008
Wer sein Haus mit Öl beheizt, hat auch einen Öltank, der mit fortschreitendem Alter anfällig wird für Lecks. So lässt sich ein kostspieliger Ölunfall vermeiden:
Wer sein Haus mit Öl beheizt, hat auch einen Öltank – entweder im Keller oder unterirdisch im Garten. Mit fortschreitendem Alter und unzureichender Wartung der Öltanks steigt das Risiko von Ölunfällen massiv an. Solche Unfälle sind in der Regel mit Kosten im fünfstelligen Bereich verbunden - aber vermeidbar. Die hohen Kosten entstehen für die Reparatur der Anlage und die Sanierung des Gebäudes, bei unterirdischen Tanks für die Reinigung des verseuchten Bodens und des Grundwassers. Außerdem drohen dem Besitzer als Betreiber der Tankanlage empfindliche Bußgelder bei versäumter Kontrolle prüfpflichtiger Anlagen – diese können bis zu 40.000 Euro betragen.
"Selbst wenn der Ölschaden nur sehr gering ist, muss der Betreiber mit außerplanmäßigen Kosten rechnen, sagt Reinhard Lehmann, Sachverständiger für Heizöltankanlagen von DEKRA Umwelt GmbH. Die Kosten für die technische Prüfung der Tankanlage, die derartige Schäden vorbeugen kann, sind hingegen deutlich geringer und liegen zwischen 75 und 135 Euro.
Besonders schmerzhaft wird der finanzielle Schaden dann, wenn die Ursache für den Ölunfall durch eine regelmäßige Wartung und Prüfung bereits frühzeitig hätte festgestellt werden können. "Selbst wenn der Besitzer eine Gewässerschutzversicherung abgeschlossen hat, kommt diese in einem solchen Fall häufig nur eingeschränkt für den entstandenen Schaden auf und der Betreiber muss die verbleibenden Kosten selber tragen“, erläutert Lehmann. Aus diesem Grund empfiehlt der Experte generell eine regelmäßige Wartung und Prüfung aller Tankanlagen.
Ohnehin sind die Betreiber auch juristisch zur Wartung verpflichtet. So hat der Bundesgerichtshof bereits 1983 festgestellt, dass der Betreiber die Anlage warten und laufend auf äußerlich sichtbare Schäden überprüfen muss (BGH, Az. VI ZR 97/81). Für verschiedene Heizölanlagen sowie für bestimmte Gebiete schreiben zudem die Landesbauverordnungen regelmäßig wiederkehrende Prüfungen durch anerkannte Sachverständigen-Organisationen gesetzlich vor.
Wer eine prüfpflichtige Anlage betreibt, muss Sachverständige rechtzeitig beauftragen und festgestellte Mängel unverzüglich beseitigen lassen. Wird die Prüfung nicht oder nicht rechtzeitig durchgeführt, wird sie von Amts wegen gebührenpflichtig angeordnet und gegebenenfalls zwangsweise durchgesetzt. "Dieser Weg ist immer mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Das ist besonders ärgerlich, wenn der Prüftermin lediglich um wenige Tage versäumt, aber umgehend ein Bußgeld verhängt wird“, so der Experte.
Bei der Prüfung wird kontrolliert, ob der Tank den geltenden Vorschriften entspricht und insbesondere werden sein äußerer Zustand und der Zustand der ölführenden Leitungen überprüft, sowie die Beschichtung des Auffangraumes, die Beschaffenheit des Heizraumes und die Funktionstüchtigkeit der Sicherheitseinrichtungen. Besonderes Augenmerk liegt auch auf derTankentlüftung. Beim Befüllen des Tanks verdrängt das einströmende Öl die Luft im Tank.
Bei Füllgeschwindigkeiten von bis zu 600 Litern pro Minute muss dies ohne Einschränkung möglich sein. "Kann die Luft nicht problemlos entweichen, wird sie in Behälter und Leitung komprimiert“, erklärt Lehmann. "Der sich dadurch aufbauende Druck kann dazu führen, dass die Luft explosionsartig aus der Anlage austritt. Die hierdurch entstehenden Schäden an Tanks und Lagerräumen sind beträchtlich.“
Der Tank + Technik-Check – vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima: Wie er funktioniert und was er bringt.
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