Auch im Gehörschutz wird zunehmend intelligente Technologie eingesetzt. (Foto: © XHoneywell)

Auch im Gehörschutz wird zunehmend intelligente Technologie eingesetzt. (Foto: © XHoneywell)

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Tragbare Technologie für den Arbeitsschutz

Ob Smartwatches oder Fitness-Tracker, E-Textilien oder vernetzte Brillen - Wearables haben die Verbrauchermärkte im Sturm erobert.

Solche Geräte sind mit vielen praktischen Funktionen ausgestattet und vereinen modernste Technologie mit unserem täglichen Leben. Auch im Arbeitsschutz halten sie Einzug. Der Trend zu Wearables macht sich auch in den verschiedenen Bereichen der Berufswelt bemerkbar. Im Bereich Gesundheit und Arbeitsschutz verfügt die neueste Generation an persönlicher Schutzausrüstung (PSA) nun über ein ausgeprägtes Maß an Konnektivität. Intelligente Geschirre, die Körpertemperatur und Blutdruck des Mitarbeiters messen, um seinen Belastungsgrad zu ermitteln und diese wichtigen Informationen über drahtlose Verbindungen den Sicherheitsfachkräften zugänglich machen, sind bereits Teil der Realität.

Akzeptanz für Wearables gestiegen

Was sich in den letzten Jahren stark verändert hat, ist die Denkweise der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter sind auch Verbraucher, und ihre Akzeptanz der tragbaren Technologie hat zugenommen, da sie Teil ihres täglichen Lebens geworden ist. Zum Beispiel können Personen, die in explosionsgefährdeten Atmosphären arbeiten, jetzt für Gefahrenbereiche zertifizierte Smartphones über ein Mobilfunknetzwerk verwenden. 

Jüngste Erfahrungen von Honeywell mit Kunden zeigen, dass dank dieses Ansatzes selbst in konservativen Branchen immer mehr Unternehmen beginnen, tragbare Gasdetektions- und Sicherheitssysteme mit drahtloser Konnektivität zu fordern. Neben der Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen und des Wettbewerbsvorteils ist auch das Bewusstsein für die Frage der Gesundheit am Arbeitsplatz gestiegen. Im Jahr 2016 kam es allein in Deutschland zu über einer Million meldepflichtigen arbeitsbedingten Unfälle.

Das Wissen über die vielen und oft unsichtbaren Gefahren, denen die Mitarbeiter ausgesetzt sind, wächst. Zum Beispiel möchten Arbeitgeber in der Lage sein, die Konzentrationen von schädlichen Stoffen wie Silikatstaub, Schwefelwasserstoff oder flüchtigen organischen Verbindungen sogar unterhalb der Grenzwerte nachzuweisen, die den Vorschriften zufolge als sicher gelten können. 

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Anwendungen von Gehörschutz bis Sturzprävention

Die neueste tragbare Technologie kann den Arbeitgebern helfen, Sicherheitsstandards zu erhöhen. Transportable Gasdetektoren sind die populärsten technischen Entwicklungen dieser Art. Die Kombination von drahtlosen tragbaren Gasdetektoren mit Standortdaten und Software ermöglicht es den Sicherheitsfachkräften zu schauen, wie lange und intensiv Mitarbeiter toxischen Gasen, Sauerstoffmangel, brennbaren Gasen, Partikeln, Strahlung und sonstigen Gefahren gegebenenfalls ausgesetzt sind. 

Die tragbare Technologie kann helfen, auch früher vernachlässigte Probleme wie den lärminduzierten Gehörverlust zu bewältigen. Durch die Integration intelligenter, tragbarer Sensoren mit modernster Software und cloudbasierten Diensten kann die hochmoderne Technologie Sicherheitsfachkräften wie Mitarbeitern helfen, die Lärmbelastung in Echtzeit zu messen und zu kontrollieren. Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem tragbare Technologie einen entscheidenden Unterschied ausmachen kann, ist die Bewegungsbeobachtung. Zum Beispiel sind die meisten der neuesten tragbaren Gasdetektoren jetzt mit Totmann-Alarmen (Meldungen, wenn der Träger am Boden liegt) ausgestattet, dank derer Sicherheitsfachkräfte besser entscheiden können, wie zur Rettung des betreffenden Mitarbeiters und gegebenenfalls zur Evakuierung anderer Personen vorzugehen ist. Heute ist es sogar möglich, mit Hilfe von in die PSA integrierten Sensoren Informationen zur gestischen Kommunikation zu erfassen. Tragbare Technologie kann sogar dazu beitragen, Stürze zu verhindern. So waren in den Jahren 2009 bis 2016 mehr als ein Viertel der Absturzunfälle tödlich.

Statistiken zur Unfallversicherung

Laut Statistiken der Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ereignet sich die Mehrheit der Unfälle bei Arbeiten in der Höhe. Fast zwei Drittel davon durch Stolpern, Rutschen oder Stürzen. Sensoren, die in einen Auffanggurt integriert sind, der wiederum an einem Höhensicherungsgerät befestigt ist, können zum Beispiel ein automatisches System auslösen, das den Mitarbeiter zurückzieht, wenn er zu nahe an eine Kante tritt. 

Honeywell geht davon aus, dass die Verwendung tragbarer Technologie in den kommenden Jahren dramatisch zunehmen wird, bis zu dem Punkt, an dem es unvorstellbar wird, dass ein Mitarbeiter sie nicht verwendet. Die PSA-Industrie – derzeit ein 27-Milliarden-Dollar-Markt – wird expandieren, da riesige aufstrebende Märkte wie China und Indien beginnen, strengere Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften durchzusetzen. Tragbare, vernetzte Technologie spielt bei dieser grundlegenden Umstellung auf eine sicherere und produktivere Arbeitsumgebung eine wichtige Rolle.

Foto: © XHoneywell

Text: / handwerksblatt.de

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