Mit hausgemachtem Toffee hat Margrit Kehmeier ihre Gründeridee zum Erfolg geführt.

Mit hausgemachtem Toffee hat Margrit Kehmeier ihre Gründeridee zum Erfolg geführt. (Foto: © Margrit Kehmeier)

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Süß und salzig, wie das Leben

Durch das GründerstipendiumNRW erhielt Margrit Kehmeier für den Start ihrer Toffee-Manufaktur finanzielle Entlastung.

Wenn Margrit Kehmeier über ihr Unternehmen spricht, hört man schnell die Leidenschaft raus, mit der sie ihr Handwerk ausübt. Und diese Leidenschaft spiegelt sich nicht nur in ihrem Auftreten wieder, sondern auch in ihren handgefertigten Produkten. Mit einer Neuheit hat sie vor zwei Jahren eine Sonderbewilligung für die handwerkliche Herstellung von Toffee, einem besonders feinen Karamell, erhalten. Voraussetzung war das Ablegen einer theoretischen und praktischen Prüfung im Handwerk, die es laut der Unternehmerin aus Hagen in sich hatte: "Mein Prüfer hatte hohe Ansprüche, was mir jedoch den Ansporn gegeben hat, mein Bestes zu zeigen. Ihn überzeugen zu können, hat mir klargemacht, dass ich genau auf dem Weg bin, auf dem ich schon länger sein wollte." Mit der Unterstützung der Handwerkskammer Dortmund und der Bewilligung des GründerstipendiumsNRW konnte die 59-Jährige ihren Traum von einer eigenen Toffee-Manufaktur 2019 endlich starten und ihrer Karriere eine 180 Grad-Wendung geben.

Faible für hausgemachtes Toffee

Margit Kehmeier Foto: © Margrit KehmeierMargit Kehmeier Foto: © Margrit Kehmeier

Eigentlich kommt Margrit Kehmeier aus dem PR- und Marketing-Bereich. Sie hat viele Jahre erfolgreich als Unternehmerin gearbeitet, nebenbei aber auch immer große Freude an der Kulinarik, dem Backen und Kochen gehabt. Als sie vor einigen Jahren mit ihrem US-amerikanischen Ehemann dessen Familie in Colorado besuchte, teilte Kehmeiers Schwägerin das Familienrezept für hausgemachtes Toffee mit ihr. "Ich war auf der Stelle überzeugt von dem köstlichen Produkt und feilte zu Hause noch jahrelang am Rezept. Einfach ist die Herstellung von wirklich gutem Toffee nämlich nicht. Mein Ziel war ein perfektes Toffee, das die besten Voraussetzungen für den deutschen Markt erfüllt", erinnert sie sich. Während dieser Zeit konkretisierte sich auch ihr Wunsch nach einer eigenen Toffee-Manufaktur.

Großes Potential in der Idee

Handwerkskammer-Unternehmensberater Tobias Pütter sah in dem Konzept Kehmeiers viel Potential: "Das GründerstipendiumNRW ist eine Förderung des Landes für besonders innovative Unternehmens-gründungen. Frau Kehmeier konnte sich für das Stipendium qualifizieren, weil sie mit ihrem Toffee eine Neuheit in den regionalen Markt einführen konnte. Auch, wenn das Rezept traditionell von der Familie aus den USA kommt, war das Produkt inDeutschland noch nicht zu bekommen." Hinzugekommen sei, dass obgleich das Unternehmen "Margrit‘s Toffee" in vollständiger Eigenregie klein starten sollte, jede Verkaufsaktion sehr genau durchdacht worden und dadurch ein schlüssiges Gesamtkonzept entstanden sei. Von Vorteil sei auch Kehmeiers berufliches Know-how aus dem Marketingbereich gewesen.

Das Geschäft läuft trotz Corona gut

"Ich habe alles alleine auf die Beine gestellt. Von der langen Entwicklungsphase meines Produkt-repertoires über die Erstellung des Online-Shops bis hin zur Gestaltung der Verpackung und Abwicklung der Logistik", sagt die Unternehmerin, die sich selbst als Toffee-Master bezeichnet. Bei Letzterem habe ihr das Gründerstipendium, das über die Dauer von einem Jahr lief, sehr geholfen. "Bis sich Prozesse als effizient erweisen, bedarf es manchmal mehrerer Testläufe. Ein finanzieller Puffer ist da Gold wert!" Bisher verkauft Kehmeier ihre süßen Leckerbissen über ihren Online-Shop und im ausgewählten Handel. Und das Geschäft läuft gut, selbst während der Corona-Pandemie. "Da ich komplett alleine produziere, sind die Mengen, die von Kunden aus ganz Deutschland geordert werden, für mich noch gut zu bewältigen." Durch Werbung auf Instagram, Facebook und ihrem eigenen Blog gewinnt die gebürtige Hagenerin aber immer mehr an Reichweite. Für die steigende Nachfrage hat Margrit Kehmeier bereits eine Lösung. In Kooperation mit Bochums ältester Konditorei Lingemann und in enger Zusammenarbeit mit der erfahrenen Konditormeisterin Heike van gen Hassend kann sie die Produktion steigern. Dabei soll aber auch weiterhin alles in der Hand der Toffee-Künstlerin bleiben.

Den eigenen Traum erfüllt

Mit ihrem ungewöhnlichen Karriereweg hat Margrit Kehmeier sich einen Traum erfüllt und viel dazugelernt. Sie ist der festen Überzeugung, dass man in jedem Alter etwas bewegen und verändern kann. "Diese Botschaft gebe ich gerne weiter", sagt sie. Sie möchte auch anderen Menschen, die sich auf ähnlichen Wegen befinden, Mut machen und sie dazu motivieren, das umzusetzen, was lange nur ein innerer Wunsch war.

 

Hintergrund Mit dem GründerstipendiumNRW werden Gründer ein Jahr lang mit einem monatlichen Stipendium von 1.000 Euro unterstützt, damit sie ihre innovative Idee voranbringen und ihr Geschäft aufbauen können. Gefördert werden Gründungen, die nicht älter als ein Jahr alt sind oder spätestens sechs Monate nach Beginn des Stipendiums ihr Gewerbe anmelden. Die Handwerkskammer Dortmund erster Ansprechpartner für interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer. Bei einer positiven Empfehlung für das Stipendium übernimmt Handwerkskammer-Unternehmensberater Tobias Pütter ein begleitendes Coaching der Betriebe. Mit den Handwerksgründern wird dabei regelmäßig über den aktuellen Stand der Entwicklung, neue Meilensteine und grundsätzliche Ziele der Geschäftsidee gesprochen.
Kontakt Bei allen Fragen hilft bei der Handwerkskammer Dortmund Tobias Pütter weiter, per Telefon unter 0231/5493413 oder per E-Mail unter Tobias.Puetter@hwk-do.de

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Text: / handwerksblatt.de

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