Abgespeckt und mit Hygieneregeln – aber immerhin konnte dieses Jahr wieder eine Meisterfeier der Handwerkskammer Koblenz stattfinden.

Abgespeckt und mit Hygieneregeln – aber immerhin konnte dieses Jahr wieder eine Meisterfeier der Handwerkskammer Koblenz stattfinden. (Foto: © Michael Jordan)

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569 frischgebackene Meister

Die Handwerkskammer Koblenz ehrte bei der diesjährigen Meisterfeier 119 Jungmeisterinnen und 450 Jungmeister.

"Herzlich Willkommen zur Meisterfeier der Handwerkskammer Koblenz", begrüßte Kammerpräsident Kurt Krautscheid die 569 Absolventen und Gäste in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. Ein Satz, der über viele Jahre im Rahmen der Meisterfeier eine Selbstverständlichkeit war, hatte dieses Mal durchaus eine besondere Bedeutung. Unter Einhaltung der 2G-Regel, den aktuellen Hygienestandards sowie einem reduzierten Personenkreis, konnte die Meisterfeier in diesem Jahr wieder stattfinden.

"Die Corona-bedingten Einschränkungen hatten auch auf Ihren meisterhaften Weg Einfluss genauso wie auf unsere Meisterakademie und Dozenten, die Meisterprüfungsausschüsse und alle, die bei der Vorbereitung eine Rolle spielten", beschreibt Krautscheid die Umstände und notwendigen Anpassungen eines jeden Einzelnen in den letzten beiden Jahren; und spricht gleichzeitig seine Anerkennung aus. "So wurde Ihr Meistertitel zu einem Gemeinschaftswerk. Vielleicht ist und bleibt er deshalb außergewöhnlich. Denn sind die Inhalte einer Meistervorbereitung ohnehin anspruchsvoll, haben die Corona-Bedingungen das Ganze sicherlich nicht leichter gemacht." Wurden Online-Fortbildungen vorher als vielversprechende Option in der Berufsbildung gehandelt, waren Sie spätestens mit Beginn des Lockdowns einzige Alternative bei der Vermittlung von Lerninhalten. Ein Schulungsapparat, den es innerhalb kürzester Zeit anzupassen galt.

Lob von Wirtschaftsministerin Schmitt

Anerkennung fand auch Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, die es sich nicht nehmen ließ, als Festrednerin die Absolventen persönlich zu beglückwünschen. "Ich möchte Ihnen meine Anerkennung aussprechen und zum Erreichten herzlich gratulieren", sagte Schmitt. "Sie alle haben Ihre Ausbildung während der Pandemie absolvieren müssen. Das war sicher nicht einfach. Doch trotzdem lag darin für Sie – unsere Handwerkerinnen und Handwerker - auch eine positive Botschaft: Viele handwerkliche Dienstleistungen sind systemrelevant und unersetzlich für eine funktionierende Gesellschaft." Nicht zuletzt dadurch habe "sich das Handwerk für unsere Wirtschaft als Stabilitätsanker während der Corona-Krise erwiesen". Schmitt ermutigte die neuen Meister, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen – egal ob in einem eigenen Betrieb oder nach einer Betriebsübernahme: "Sie verstehen ihr Handwerk – und deshalb stehen Ihnen alle Türen offen."

Ein Novum gab es bei den Jahrgangsbesten: Die besten Drei sind allesamt weiblich! "Vor einigen Jahrzenten war es in manchen Berufen noch undenkbar, dass hier Frauen eine Rolle spielen. In meiner Dachdeckermeisterklasse 1984 gab es keine einzige Frau. Heute ist die Beste des Dachdeckerkurses eine Frau", zeigt sich der Kammerpräsident beeindruckt und verweist auf Julia Peetz, die als Jahrgangsbeste bei den Dachdeckern auch die zweitbeste Prüfung aller 569 Absolventen ablegte. Mittlerweile 21 Prozent aller Meisterschüler sind weiblich und sie zeigen: Das Handwerk ist (auch) Frauensache!

Das Handwerk ist (auch) Frauensache!

Seinen besonderen Dank sprach Krautscheid denen aus, die im Zuge der Flutkatastrophe im Ahrtal zu den "Ersthelfern" zählten und exemplarisch für Werte des Handwerks einstanden: Solidarität, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Unterstützung; und nennt als ein Beispiel von vielen Katharina Stoll. Die aktuelle Meisterschülerin des Metallbauerhandwerks steht seit der ersten Stunde im Helfer-Camp in Grafschaft parat, schmiedet in Nachtschichten Werkzeuge; das alles zwischen Arbeitsalltag und Meisterschule. "Diese Beispiele zeigen uns, das Handwerk ist eine Familie!".

Ein Blick auf die aktuelle Meisterbefragung untermauert die Zielstrebigkeit der jüngsten Meistergeneration, in der die Altersspanne von 19 bis 52 Jahren reicht. . Von den 22 Prozent der Befragten, die sich selbstständig machen möchten, planen 85 Prozent der Absolventen in den kommenden fünf Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit durch Übernahme oder Gründung eines Betriebes, 22 Prozent wollen diesen Weg sogar innerhalb des nächsten Jahres gehen. Als weitere Motivation gaben die Absolventen die finanzielle Verbesserung (50 Prozent der Befragten) sowie einen mit dem Meisterbrief verbundenen beruflichen Aufstieg (57 Prozent) an. Mit dem Meisterbrief ist für all diese Vorhaben das nötige Fundament gelegt!

Meistergeneration wird gefeiert – und honoriert

Die Meisterfeier, durch die Moderator Holger Wienpahl führte, wurde von der Band "Brass Machine" aus Pirmasens musikalisch umrahmt. Eine besondere Überraschung erwartete die Jungmeister mit dem Sänger Benoby, der den neuen Handwerker-Song live performte und dessen Zeilen sich an jeden Absolventen richteten: "Lasst uns was tun, was für immer bleibt!"

Die drei besten Prüfungsergebnisse wurden mit Geldprämien honoriert, gestiftet durch die Finanzgruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Der Sonderpreis der IKK Südwest ging in diesem Jahr an Augenoptikermeisterin Sabrina Weiß aus Retzstadt und wurde von Regionaldirektor Prof. Dr. Jörg Loth überreicht: "Der Meisterbrief ist eine werthaltige Investition in die eigene Zukunft. Deshalb fördern wir als IKK die Gesundheitshandwerke mit diesem Sonderpreis." Bevor die Handwerkskammer zusammen mit "ihrem" Meisterjahrgang die Feier mit kulinarischen Genüssen ausklingen ließ, lud die Signal Iduna alle frischgebackenen Handwerksmeister zum Meisterporträt-Fotoshooting ein. Durch Fotografenmeister Michael Jordan (Koblenz) wurde dieser unvergessliche Tag im Bild festgehalten.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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