Handwerk

Eine Delegation aus Südkorea war zu Gast bei der Handwerkskammer Koblenz. (Foto: © Handwerkskammer Koblenz)

Vorlesen:

Südkoreaner zu Gast in Koblenz

In Koblenz war eine Delegation von 20 südkoreanische Bildungsexperten zu Gast.

Wird in Deutschland über Südkorea gesprochen, geht es meistens um Konsumprodukte des Technologiebereichs, um Autos oder auch um das politische Verhältnis zum nördlichen Nachbarn. Über das "Innenleben" der Wirtschaft, über Ausbildung – auch und gerade im handwerklichen Sektor – ist hierzulande weniger bekannt. Dabei steckt hinter dem wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre und Jahrzehnte natürlich auch eine Fachkräftegewinnung und hohe Ausbildungsstandards. Deren Verbesserung über internationale Erfahrungen führte jetzt eine Gruppe von 20 südkoreanischen Experten aus Berufsbildungs- und Arbeitnehmerverbänden sowie Gewerkschaften ins Bauzentrum der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Organisiert wurde die Deutschland-Visite durch die Soka-Bau als Dachmarke der Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft und der Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes.

Aus Südkorea nahmen Mitglieder der Vereinigung "Construction Workers Mutual Aid Association (CWMA)" wie auch Vertreter der Baugewerkschaft und vom Arbeitgeberverband an dem Treffen in der HwK teil. Ralf Hellrich, der im Dezember 2018 Handwerkskammer1-Hauptgeschäftsführer Alexander Baden ablöst, begrüßte die Delegation und stellte das deutsche duale Berufsbildungssystem vor, ging dabei auch auf historische Hintergründe ein. Das ist eine Erfolgsgeschichte, die auch international hohe Anerkennung genießt. Damit verbindet sich auch gelebte Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Im Erfahrungsaustausch wollten die Gäste dann wissen, wie Jugendliche in Deutschland einen Ausbildungsplatz finden, wie sich die Vertragsmodalitäten gestalten, wie die Verzahnung im Ausbildungsalltag zwischen Betrieb, Berufsschule und überbetrieblicher Lehrunterweisung (Ülu) bei der Handwerkskammer funktioniere. Wie sind die Ausbildungsinhalte auf die Lehrjahre verteilt? Wer organisiert die Planung? Wie werden die ausgebildeten Fachkräfte an die Betriebe gebunden?. Martin Gilles, bei der HwK zuständig für die Ülu-Koordination im Baubereich, gewährte den Gästen Einblick in die schulische, betriebliche wie auch berufsbegleitende Unterrichtsplanung – "eine kleine Wissenschaft für sich", wie die Gäste anerkennend feststellten.

 

Hintergrund: Weitere Informationen zu Auslandsprojekten und -kontakten der Handwerkskammer Koblenz gibt Dr. Evelina Parvanova per Telefon unter der Nummer 0261/398128 oder per E-Mail unter evelina.parvanova@hwk-koblenz.de

Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Koblenz

Text: / handwerksblatt.de