Eugen Wolf (r.) ermöglichte Yawovi Akakpo während der Ausbildung ein Praktikum auf Kreta.

Eugen Wolf (r.) ermöglichte Yawovi Akakpo während der Ausbildung ein Praktikum auf Kreta. (Foto: © Andreas Buck)

Vorlesen:

Den Beruf in der Ferne erleben

Azubis im Handwerk können in einem Auslandspraktikum ganz neue und wertvolle Erfahrungen für ihr weiteres Berufsleben machen.

Auslandspraktika fördern nicht nur fachliche und sprachliche Kompetenzen, sondern sind auch ein wichtiger Baustein zur Gewinnung und Bindung von Nachwuchskräften. "Wir freuen uns, wenn sich jemand aus unserem Team weiterentwickeln will und fördern dieses gerne", entgegnet Eugen Wolf, Geschäftsführer von R & S Fahrzeugbau, auf die Frage, wieso er kürzlich seinen Auszubildenden Yawovi Akakpo für ein vierwöchiges Auslandspraktikum auf der griechischen Insel Kreta freistellte. "Wir haben unserem Auszubildenden für Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik damit die fachliche Entfaltung im Bereich der Instandsetzung geboten, denn bei dem dortigen Pkw-Betrieb ging es um die Arbeit an Unfallautos. Eine Aufgabe, die wir ihm bei uns im Fahrzeugbau von Nutzfahrzeugen nicht bieten können", so der Ausbilder. 

Während Yawovi Akakpo im Rahmen seines Praktikums also Teile abbaute, spachtelte und Kunststoff schweißte, genoss er in der Freizeit die tolle Landschaft, die Küste und das Meer. "Die Zeit auf Kreta war für mich einfach richtig gut", lautet sein Fazit.  Ein mindestens dreiwöchiger Auslandsaufenthalt ist Voraussetzung für den Abschluss des Qualifizierungslehrgangs "Europaassistent (HWK)", an dem Yawovi Akakpo parallel zu seiner Ausbildung teilnimmt. Neben der Berufsschule verbesserte er überdies in zusätzlichem Unterricht seine Englischkenntnisse und erwarb Wissen zu interkulturellen Kompetenzen, Länderkunde und europäischen Waren- und Wirtschaftsrecht. 

Gesellenprüfung nach nur zweieinhalb Jahren

Seit zwei Jahren arbeitet der aus dem westafrikanischen Togo stammende Azubi in dem Fahrzeugbauunternehmen in Hörstel. Nachdem er in seiner Heimat die deutsche Sprache studierte, kam er nach Deutschland und arbeitete zunächst in Hannover in einer Pflegeeinrichtung. "Ich wollte jedoch etwas Technisches in Deutschland erlernen", erklärt der 28-Jährige. Bei seiner Suche nach einem passenden Betrieb stieß er über das Internet auf das Ausbildungsangebot von R & S Fahrzeugbau. 

"Wegen seiner guten schulischen Leistungen hat Yawovi kürzlich die Dauer seiner Ausbildung um ein Jahr verkürzen können", berichtet Eugen Wolf und stellt fest: "Mit der Gesellenprüfung nach nur zweieinhalb Jahren und dem zeitgleich angestrebten Abschluss als ‚Europaassistent‘ hat er sich gleich mehrere anspruchsvolle Ziele gesetzt." Angesicht des Lerneifers von Akakpo zweifle er jedoch nicht an seinem Erfolg.  Fragt man Yawovi Akakpo, warum er sich so enorm engagiere und so viel Lerneinsatz zeige, antwortet er: "Ich will in kurzer Zeit möglichst viel lernen." Er plane durch die frühere Gesellentätigkeit schneller Kapital anzusparen, um sich damit später in Togo selbstständig zu machen.

 

Kontaktstelle Ausland der Handwerkskammer MünsterHintergrund Die Kontaktstelle Ausland der Handwerkskammer Münster unterstützt Auszubildende und Handwerksbetriebe bei der Organisation von Auslandspraktika und bei der Beantragung finanzieller Fördermittel ist
Kontakt Entweder per Telefon unter 0251/7051464 oder online hier

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Münster

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: