Die Jugendlichen, die am Multimodell im Handwerk am Technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrum in Saarbrücken teilnehmen, sind begeistert.

Die Jugendlichen, die am Multimodell im Handwerk am Technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrum in Saarbrücken teilnehmen, sind begeistert. (Foto: © Yvonne Handschuher)

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Auf der Karriereleiter nach oben klettern

Mit dem Multimodell auf der Karriereleiter im Handwerk nach oben klettern – derzeit nehmen 25 Schülerinnen und Schüler teil.

Freitagsabends nach der Arbeit nach Hause kommen, ausgehen, ausschlafen, das Wochenende genießen? Für viele junge Leute die perfekte Vorstellung. Nicht so für alle, die samstagsmorgens fünf Stunden lang am Multimodell im Handwerk am Technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrum in Saarbrücken (TGBBZ I) teilnehmen.  Das Multimodell im Handwerk ist eine Kooperation mit der Handwerkskammer des Saarlandes und dem Ministerium für Bildung und Kultur und stellt "eine zukunftsorientierte Alternative zum Studium dar", sagt der Schulleiter des TGBBZI, Oberstudiendirektor Wolfgang Klein. Er erklärt: "Basis des Multimodells ist eine reguläre Berufsausbildung im dualen System (Ausbildung in Betrieb und Berufsschule). Diese wird in der Berufsschule durch zusätzlichen Unterricht über zwei Jahre in den Fächern Betriebswirtschaft / Management im Handwerk und EDV sowie Fremdsprachen (Wirtschafts-/Technisches Englisch) ergänzt."

Voraussetzung dafür ist die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife. "Nach zwei Jahren haben die Absolventen dann nicht nur ihre Gesellenprüfung, sondern auch die Fortbildungsprüfung "Geprüfter Fachmann/geprüfte Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung nach der Handwerksordnung", ein berufsbezogenes Sprachzertifikat sowie ein EDV-Zertifikat", so Wolfgang Klein weiter.  Für die hier unterrichtenden Lehrkräfte handelt es sich dabei um ein interessantes Modell. Eine der Lehrkräfte ist Prisca Pickard. Sie betont, dass das Leistungsniveau der Multimodell-Teilnehmer sehr hoch sei. "Die jungen Leute sind alle hoch motiviert und diszipliniert." Das bestätigt auch ihr Kollege, Burkard Ettelbrück. Er geht sogar einen Schritt weiter und sagt: "Den Input, den wir als Lehrer hier mitnehmen, können wir in die Ausbildung an der klassischen Berufsschule einfließen lassen." Auch genießt er, hier nicht streng an einen Lehrplan gebunden zu sein. "Das macht es für Lehrer wie Schüler abwechslungsreicher", ergänzt Lehrerkollege Dr.-Ing. Ralph Schäfer. 

Weiterbildung kommt gut an

Acht Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe nehmen aktuell am Multimodell teil. 17 Schülerinnen und Schüler sind es in der Unterstufe. Die 21-jährige Augenoptikerin Selina Spohn aus St. Wendel weiß zu schätzen, dass ihr Arbeitgeber mitspielt und sie für diese Weiterbildung samstags freistellt. Die 20-jährige Zoe Duchêne macht eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Sie findet es gut, sich im Rahmen des Multimodells bereits während der Ausbildung weiterbilden zu können und sieht die Teilnahme am Multimodell als "Startschuss" für die Meisterausbildung, die sie später auf jeden Fall machen möchte. Der 19-jährige Lorenz Kaiser sieht sich mit der Kombination Ausbildung und Multimodell darin bestätigt, sich auch und gerade als Abiturient für eine Ausbildung im Handwerk zu entscheiden. "Es kann sein, dass ich später noch ein Studium dranhänge. Doch jetzt möchte ich erst mal meine Erfahrungen in der Praxis sammeln." Er macht aktuell eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker.

Für die Handwerkskammer ist das Multimodell natürlich ein wichtiger Beitrag zum Thema Nachwuchskräftesicherung, das derzeit in aller Munde ist und für das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Handwerkskammer aktuell neue Konzepte entwickeln. "Mit dem Multimodell zeigen wir einmal mehr, dass eine handwerkliche Ausbildung eine echte Alternative zum Studium ist", sagt Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis. 

 

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Text: / handwerksblatt.de

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