Kopf des Monats: Fachfrau mit Herz
Doris Clohs, Geschäftsbereichsleiterin Hoheitliche Dienste bei der Handwerkskammer des Saarlandes, ist unser Kopf des Monats.
Oft brennt im Büro von Doris Clohs auch am frühen Abend noch Licht. Manchmal vergesse sie schlicht die Zeit, so die Leiterin des Geschäftsbereichs Hoheitliche Dienste, die bei der Handwerkskammer des Saarlandes ein 28-köpfiges Team führt. Zu den seitens des Staats übertragenen Aufgaben an Doris Clohs Geschäftsbereich zählt insbesondere das Führen der Handwerksrolle, ein Verzeichnis über alle Inhaber eines zulassungspflichtigen, zulassungsfreien und handwerksähnlichen Handwerksbetriebs. Aber auch die Themen Berufsausbildung und Fachkräftesicherung sowie das Prüfungswesen, der administrative Bereich der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und der praktische Leistungswettbewerb gehören zu den Aufgaben, die im Geschäftsbereich von Doris Clohs angesiedelt sind und als wichtige hoheitliche Tätigkeiten bearbeitet werden.
Seit ihrem Einstieg bei der Handwerkskammer 1977 als Sekretariatsmitarbeiterin des damaligen Hauptgeschäftsführers hat sich die Verwaltungsfachfrau kontinuierlich weitergebildet und allmählich neue Verantwortungsbereiche erschlossen. "Jeden Tag Neues dazulernen" lautet noch heute ihre Devise, wenn es darum geht, sich in neue Rechtsvorschriften einzuarbeiten, die die hoheitlichen Aufgaben betreffen oder sich in anderen Fachthemen fit zu machen. Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, innerhalb des rechtlich verbindlichen Rahmens praktikable Lösungen für die ratsuchenden Mitgliedsbetriebe zu finden, die deren individuellen Bedarfen Rechnung trügen, so Clohs. Diese Philosophie vermittelt sie auch ihren Fachteams. "Als Handwerkskammer sind wir weitaus mehr als eine klassische Behörde, sondern darüber hinaus auch Dienstleisterin für unsere saarländischen Handwerksbetriebe. Sie sollen wissen, dass wir uns innerhalb des rechtlichen Ermessensspielraums bestmöglich für sie einsetzen", unterstreicht Clohs. Die Stärken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken ihr bei dieser Aufgabe den Rücken. "Natürlich gebe ich für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Stück weit den Ton an. Nichtsdestotrotz schätze ich den offenen, konstruktiven Dialog mit meinen Fachteams, in dem ganz oft die allerbesten Ideen entstehen", so die Bereichsleiterin.
Steuerung des EA Saar
Auf Handwerkskammer-Seite steuert Clohs die Aktivitäten des Einheitlichen Ansprechpartners Saar (EA Saar). Seit 2009 sorgt der EA Saar dafür, dass bürokratische Hürden für Dienstleistungsunternehmen besser bewältigt werden können. Dass 2020 das zunächst zeitlich begrenzte Leistungsangebot per Gesetz entfristet wurde, ist für Doris Clohs auch ein persönlicher Erfolg. Ihr Tagesgeschäft in diesem Bereich beschreibt sie als Zusammenspiel aus Beratungsleistungen, dem Austausch mit Behörden, Ministerien und Gerichten, der Durchführung von Informationsveranstaltungen für Unternehmen und Interessierte sowie die regelmäßige interne Schulung des EA-Teams.
Gerade in Fachgebieten wie dem EA-Schwerpunkt Gewerberecht muss unser Expertenteam ständig am Ball bleiben, um unseren Mitgliedsunternehmen fundiert Rede und Antwort stehen zu können", berichtet sie. Mit seinen Infoveranstaltungen will der EA-Saar einerseits seine Leistungen bekannter machen und andererseits über Themen, wie zum Beispiel im Bereich Gewerberecht informieren, die für viele Dienstleistungsunternehmen von Interesse sind.
Ansprechpartnerin im Saarhandwerk
Ein weiterer Verantwortungsbereich, den Doris Clohs mit Herzblut ausfüllt, ist die Zuständigkeit für das Sachverständigenwesen im Saarhandwerk. Wie in anderen deutschen Bundesländern herrsche auch im Saarland ein Mangel an Sachverständigen in vielen Gewerken, bedauert die Fachfrau. Als Gründe nennt sie neben dem zeitlichen Aufwand und der großen Verantwortung, die das Amt mit sich bringt, die Tatsache, dass Sachverständige die Leistungen anderer Handwerkerinnen und Handwerker des eigenen Gewerks mitunter als unzureichend bewerten müssen. "Das ist natürlich nicht immer angenehm, aus meiner Sicht überwiegen jedoch die Vorteile, die das Amt bietet", so Clohs. Konkret bedeute das, dass Sachverständige durch die regelmäßige Weiterqualifizierung fachlich stets bestens geschult seien, was auch Auftraggebern positiv auffalle.
Von den Fortbildungen profitiere also nicht nur der Sachverständige selbst, sondern das erworbene Wissen fließe zudem ins Unternehmen. Auch in finanzieller Hinsicht sei die Tätigkeit interessant. Das Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG) regelt für die Tätigkeit eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen die Vergütungssätze, beginnend ab 75 Euro pro Stunde. "Eine Laufbahn als Sachverständiger ist eine echte Karriereoption im Handwerk. Ich arbeite leidenschaftlich daran, dass sich das unter den Fachkräften herumspricht", informiert die Geschäftsbereichsleiterin. Bei aller Verantwortung muss auch jemand wie Doris Clohs hin und wieder abschalten. Wenn in ihrem Büro kein Licht mehr brennt und der PC heruntergefahren ist, schöpft die Verwaltungsfachfrau gerne beim Schwimmen neue Energie für kommende Projekte.
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Text:
HWK des Saarlandes /
handwerksblatt.de
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