Die Herausforderungen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren im regionalen Handwerk hinterlassen, langsam setzt eine gewisse Erholung ein. Das ist ein Ergebnis der Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer Trier.

Die Herausforderungen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren im regionalen Handwerk hinterlassen, langsam setzt eine gewisse Erholung ein. Das ist ein Ergebnis der Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer Trier. (Foto: © ronstik/123RF.com)

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Verbesserte Geschäftslage, sorgenvolle Zukunft

Das regionale Handwerk behauptet sich in der Wirtschaftskrise. Viele Unternehmen erholen sich langsam von den Herausforderungen der letzten Jahre.

Die aktuelle Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Trier liegt vor – und zeichnet ein gespaltenes Bild. 91,5 Prozent der befragten Unternehmer zeigen sich mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. Das sind rund 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Am positivsten beurteilen die Bauhaupt- und Ausbaugewerbe sowie das Gesundheitsgewerbe die derzeitige Geschäftslage. Am schwächsten wird die momentane Lage vom Kraftfahrzeuggewerbe und Lebensmittelgewerbe bewertet.  

Auf die kommenden Wochen blicken die Unternehmer indes nicht ganz so optimistisch. Rund jedes dritte der befragten Unternehmen geht von einer Verschlechterung der Geschäfte aus. Insgesamt rechnen über alle Branchen hinweg 57,8 Prozent mit einer gleichbleibenden Geschäftslage, nur 10,2 Prozent erwarten eine bessere Geschäftslage. Die besten Erwartungen liefern dabei die Gesundheitsgewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, zu denen Gebäudereiniger, Land- und Baumaschinenmechaniker oder Metallbauer zählen. Mehr als acht von zehn Befragten dieser Gewerke und rund 3/4 der befragten Unternehmen aus den Lebensmittel- und Kraftfahrzeuggewerben sowie der personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe rechnen mit einer gleichbleibenden oder sich verbessernden Lage. Damit blicken vor allem die Kfz-, Lebensmittel- und Gesundheitsgewerbe optimistischer in die Zukunft als noch im Herbst 2022. Am wenigsten optimistisch sind das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Hier erwarten aber immerhin rund sechs von zehn Befragten eine gleichbleibende oder verbesserte Geschäftslage.

Beschäftigtenzahlen bleiben stabil

84,9 Prozent der Befragten über alle Gewerbegruppen hinweg geben aktuell eine Auslastung von über 70 Prozent an. Branchenübergreifend melden die Betriebe nach wie vor eine hohe Auftragsreichweite von über 10 Wochen, allerdings ist diese Zahl rückläufig. 2022 waren es noch über 13 Wochen. Immerhin rund die Hälfte rechnet mit einem gleichbleibenden Auftragsbestand, 8,7 Prozent rechnen mit einem steigenden. 38,1 Prozent gehen von einem Rückgang aus. Über die Hälfte der Handwerksunternehmen der Region gibt an, auch im zweiten Halbjahr 2023 in ihren Betrieb investiert zu haben. Dafür haben sie im Durchschnitt mehr als 37.200 Euro aufgewendet. Die Beschäftigungszahlen im regionalen Handwerk sind in zwei von drei befragten Unternehmen gleichgeblieben. 16 Prozent melden sogar höhere Beschäftigtenzahlen. Der Umfrage zufolge gehen 7 Prozent der Betriebe davon aus, in den kommenden Monaten weiteres Personal einzustellen, fast 17 Prozent rechnen dagegen mit einer sinkenden Mitarbeiterzahl.
 
Die Preisentwicklungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr beruhigt. Waren es 2022 branchenübergreifend noch nahezu alle Befragten, die mit Preissteigerungen im Einkauf zu kämpfen hatten und weitere erwarteten, sind es 2023 nur noch weniger als die Hälfte. Von sinkenden Einkaufspreisen berichten jedoch lediglich knapp 8 Prozent, mit einer Senkung der zukünftigen rechnen nur rund 6 Prozent. Lediglich jeder Dritte will im letzten Quartal die Verkaufspreise angepasst haben oder plant weitere Preisanpassungen in den kommenden drei Monaten.

 

Fazit HerbstkonjunkturumfrageFazit Das regionale Handwerk blickt etwas positiver in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Dennoch sind die Belastungen und Risiken aufgrund des aktuellen Weltgeschehens weiter hoch. "Das Bauhandwerk sieht dunkle Wolken aufziehen, insbesondere für den Neubau", sagt Handwerkskammer-Chefvolkswirt Dr. Matthias Schwalbach. "Die aktuelle Lage ist aber noch gut: Das Handwerk der Region steht fest im Wind." 

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Text: / handwerksblatt.de

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