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"Wir bauen in Deutschland zu teuer, zu kompliziert, und es dauert alles viel zu lange. Daran sind wir entschlossen etwas zu ändern", sagt Friedrich Merz.

"Wir bauen in Deutschland zu teuer, zu kompliziert, und es dauert alles viel zu lange. Daran sind wir entschlossen etwas zu ändern", sagt Friedrich Merz. (Foto: © yuttana jeenamool/123RF.com)

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Bundesregierung will das Bauen vereinfachen

Das Bauen soll einfacher werden und weniger kosten. Die Bundesregierung will den Wohnungsbau durch eine Investitions-, Steuerentlastungs- und Entbürokratisierungsoffensive ankurbeln.

"Wir bauen in Deutschland zu teuer, zu kompliziert, und es dauert alles viel zu lange. Daran sind wir entschlossen etwas zu ändern", erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf dem Tag der Bauindustrie. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zähle derzeit zu den drängendsten sozialen Problemen. Denn in Deutschland würden mehrere hunderttausend Wohnungen im Jahr fehlen, so Merz. Daher wolle die Bundesregierung den Wohnungsbau und die Eigentumsbildung durch eine Investitions-, Steuerentlastungs- und Entbürokratisierungsoffensive ankurbeln.

"Wir müssen einfacher bauen, wir müssen seriell bauen. Ich appelliere auch an die Gemeinden, Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen Bauland, baureifes Bauland, und wir brauchen dann eben auch Genehmigungsverfahren, die schneller gehen." Die Regierung wolle Maßnahmen auf den Weg bringen, damit in Deutschland schneller, einfacher und preisgünstiger gebaut werden kann und sich eine durchschnittlich verdienende Familie in Deutschland auch Wohneigentum leisten kann. "Wer in Deutschland normal verdient, der muss ein normales Wohneigentum erwerben können", sagte Merz.

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Leichter Aufwärtstrend, aber keine Trendwende

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) sieht aktuell einen leichten Aufwärtstrend im Wohnungsbau. "In den ersten drei Monaten des Jahres summieren sich die Genehmigungen auf rund 55.400 Wohnungen, was auf eine leichte Stabilisierung hindeutet. Eine Wende ist das nicht", betont  ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Die Zahlen seien immer noch weit entfernt vom Niveau von vor drei Jahren. 2021 bis 2022 wurden im ersten Quartal jeweils mehr als 90.000 Wohnungen genehmigt. "Ein solches Niveau braucht es, um einen jährlichen Bedarf von deutlich über 300.000 Wohnungen langfristig abzudecken", so Pakleppa. 

"Gegenwärtig zehren wir weiter von den Auftragsbeständen. Auch wenn der Markt das hohe Zinsniveau zunehmend akzeptiert, bleibt die Lage am Bau angespannt. Viele Projekte stehen weiter auf der Kippe, weil Kosten und Risiken kaum kalkulierbar sind. Der Bedarf an Wohnungen wächst aber ungebrochen – insbesondere in den Ballungszentren. Die neue Bundesregierung muss schnell in die Vollen gehen, um zügig für bessere Bedingungen zu sorgen. Der angekündigte Wohnungsbauturbo darf kein leeres Versprechen bleiben. Es braucht finanzielle Anreize, Planungsbeschleunigung und den Mut, veraltete Standards und Vorschriften zu überarbeiten."

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Text: / handwerksblatt.de

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