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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Kurt Krautscheid (Archivfoto) stellte als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern die Ausgangslage des Handwerks in den Mittelpunkt seiner Rede vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments (Foto: © HWK Koblenz)
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April 2025
Lieferkettengesetz, Nachhaltigkeitsberichte oder EU-Entwaldungsverordnung: Das Handwerk erwartet von der EU praxistaugliche Lösungen und Bürokratieabbau. Darum ging es in Brüssel bei einem Treffen von Handwerksvertretern aus Rheinland-Pfalz mit der Politik.
Welche Herausforderungen bringt die EU-Gesetzgebung für kleine und mittlere Unternehmen mit sich? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung "Politik trifft rheinland-pfälzisches Handwerk – Chancen und Herausforderungen". Die Handwerkskammern Rheinland-Pfalz hatten gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Brüssel zum Austausch zwischen Politik und Handwerk eingeladen. Ministerin Schmitt sicherte zu, sich weiterhin für die Belange des Handwerks auf nationaler und europäischer Ebene stark zu machen.
"Die Europäische Union setzt mit den Omnibus-Paketen zum Bürokratieabbau die richtigen Signale. Jetzt gilt es, bei der Umsetzung darauf zu achten, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen nicht überfordert werden", sagte Schmitt.
➔ ➔ Mehr zu den Omnibus-Paketen zum Bürokratieabbau für Unternehmen in der EU lesen Sie hier
Schmitt betonte in ihrer Rede die zentrale Bedeutung des Handwerks für Rheinland-Pfalz. Mit 56.000 Betrieben, über 260.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 38 Milliarden Euro sei das Handwerk "das Rückgrat der Wirtschaft".
Zu der Abendveranstaltung in der Landesvertretung waren rheinland-pfälzische Abgeordnete des Europäischen Parlaments eingeladen. Die Spitzen der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern nutzten die Gelegenheit, deutlich zu machen, wie sich aktuelle und geplante EU-Regelungen auf das Handwerk auswirken.
Besondere Herausforderungen sieht das Handwerk
"Wir brauchen praxistaugliche Lösungen. Die Berichtspflichten für Nachhaltigkeit müssen entschlackt und gezielt größere Unternehmen in die Verantwortung genommen werden. Kleine Betriebe dürfen nicht unter übermäßiger Bürokratie leiden", erklärte Schmitt.
Die anstehende EU-Entwaldungsverordnung verpflichtet Unternehmen nachzuweisen, dass für ihre Produkte keine Entwaldung stattgefunden hat – eine Regelung, die viele Handwerksbetriebe unverhältnismäßig trifft. "Es kann nicht sein, dass einzelne Handwerker für globale Lieferketten haften müssen. Hier brauchen wir klare Regeln, die Importeure in die Verantwortung nehmen", forderte Schmitt.
Angesichts wachsender Herausforderungen in der EU betonte die Ministerin auch die Notwendigkeit, die Förderstrukturen für KMU und Handwerk zu erhalten. "Trotz notwendiger finanzieller Umschichtungen müssen Programme wie der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) auch weiterhin gezielt kleine Betriebe und den ländlichen Raum stärken", appellierte Schmitt an die anwesenden Europaparlamentarier.
"99 Prozent der europäischen Wirtschaft spielen sich im KMU-Sektor ab, nur ein Prozent ist Großindustrie. Das muss sich auch in den EU-Entscheidungen zu Rahmenbedingungen für die Wirtschaft wiederfinden", stellt Kurt Krautscheid als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern die Ausgangslage in den Mittelpunkt. "Einheitliches, mit der Landesregierung abgestimmtes Auftreten verbessert natürlich die Chancen, in Brüssel Gehör zu finden.
"Indem diese Forderungen in der kommenden Legislaturperiode umgesetzt werden, können wir einen handlungsfähigen und transparenten Rechtsrahmen schaffen, der es unseren Unternehmen ermöglicht, im europäischen Binnenmarkt erfolgreich zu agieren, gleichzeitig jedoch auch zur digitalen und nachhaltigen Transformation beizutragen", betonte Krautscheid für das RLP-Gesamthandwerk.
Auch vonseiten der Politik wurde betont, wie wichtig eine KMU-freundliche Politik und ein ernsthafter Bürokratieabbau seien.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz
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