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HWK Koblenz | Juni 2025
Denkmäler – sind sie "Liebe oder Last"?
Die interaktive Ausstellung ist bis zum 27. Juni in der Galerie Handwerk Koblenz zu sehen. Experten informieren am 5. Juni zum Thema Denkmalpflege.
"Unternehmen, die in Europa gegründet werden, müssen in Europa wachsen. Mit der Einführung der EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups erschließen wir Wachstumsmotoren für die innovativsten und vielversprechendsten Unternehmen Europas", erklärt Industriekommissar Stéphane Séjourné. (Foto: © liewei12/123RF.com)
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Die EU-Kommission hat eine Strategie für junge Unternehmen und Wachstumsbetriebe vorgelegt. Aus Sicht des Handwerks greift die Strategie zu kurz und verkennt bestehende Handwerksbetriebe als Innovationstreiber.
Der Standort Europa soll interessanter für Gründungen und technologieorientierte Wachstumsunternehmen werden. Dazu hat die Europäische Kommission ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Mit ihrer Strategie will sie Start-ups und Scale-ups während ihres gesamten Lebenszyklus unterstützen.
"Unternehmen, die in Europa gegründet werden, müssen in Europa wachsen. Mit der Einführung der EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups erschließen wir Wachstumsmotoren für die innovativsten und vielversprechendsten Unternehmen Europas", erklärt Industriekommissar Stéphane Séjourné.
Trotz guter Ansätze hätten noch zu viele Betriebe Schwierigkeiten, ihre Ideen aus dem Labor auf den Markt zu bringen oder innerhalb der EU zu wachsen. Séjourné: "Wir bauen Bürokratie ab, erleichtern ihnen den Zugang zu Finanzmitteln und verbessern ihre Möglichkeiten, im Binnenmarkt Geschäfte zu tätigen."
Die Strategie enthält Maßnahmen in fünf Bereichen:
Die Kommission will einen einheitlichen Rechtsrahmen für innovative Unternehmen vorschlagen. Ziel ist es, die Vorschriften zu vereinfachen und die Kosten für scheiternde Betriebe zu senken. Entsprechende Pläne der Kommission betreffen das Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht. Außerdem sollen öffentliche Verwaltungsdienstleistungen digital zur Verfügung stehen.
Mit einer "Initiative zu einer Spar- und Investitionsunion" will die Kommission mehr Finanzierungsmöglichkeiten in der EU erschließen. Daneben soll ein Fonds eingerichtet werden, um die Finanzierungslücken zu schließen. Dazu komme ein freiwilliger europäischer Innovationsinvestitionspakt. Das Ziel: Große Investoren sollen in EU-Fonds, Risikokapitalfonds und nicht börsennotierte Scale-ups investieren.
Zudem soll die Vernetzung von Betrieben und Hochschulen verbessert werden. Dazu gehört ein Konzept für die Lizenzierung und die Aufteilung der Einnahmen. Um Spitzenkräfte zu halten und anzuziehen, startet die Kommission die Initiative "Blauer Teppich". Hier geht es um Weiterbildung und grenzüberschreitende Beschäftigung. Zudem sollen Schnellverfahren für Gründer aus Nicht-EU-Ländern eingeführt werden.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) begrüßt grundsätzlich, dass die Gründung und Expansion neuer Betriebe und Unternehmen erleichtert werden sollen. Jedoch verkenne die Kommission die Innovationskraft des Handwerks. "Die enge Innovationsdefinition der Kommission mit ihrem Fokus auf Hochtechnologie und jungen Wachstumsunternehmen greift zu kurz", so Holger Schwannecke.
Der ZDH-Generalsekretär hebt die große Innovationskraft gerade auch im Handwerk und im Mittelstand hervor: "Das Handwerk ist ein zentraler Treiber von Innovationen in Europa, diese finden keinesfalls nur in Start-ups und Scale-ups statt. Auch viele bestehende kleine und mittlere Betriebe entwickeln neue Lösungen, setzen moderne Technologien ein und tragen entscheidend zum Technologietransfer in den Regionen bei."
Ihre Leistung verdiene ebenso Unterstützung, besonders bei Gründungen und Betriebsnachfolgen. "Die Kommission sollte daher eine engere Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, Start-ups und Handwerk mit konkreten Maßnahmen unterstützen. Es ist bedenklich, wenn für den Mittelstand eingeplante Gelder zunehmend in Richtung Start-ups und Scale-ups abfließen."
In den Verhandlungen zum neuen mehrjährigen Finanzrahmens und des Wettbewerbsfähigkeitsfonds brauche es eine ausgewogene Förderung sowohl für etablierte kleine und mittlere Handwerksbetriebe als auch für neu gegründete Unternehmen. Schwannecke: "Ziel muss es sein, die gesamte Innovationslandschaft Europas zu stärken und Innovationen jeder Art zu fördern."
Im geplanten EU-Innovationsgesetz müssten Handwerk und Mittelstand von vorneherein als innovative Unternehmen definiert werden. "Die Leistung der bestehenden kleinen und mittleren Unternehmen darf nicht als gegeben hingenommen werden. Stattdessen müssen diese von zusätzlichen Belastungen befreit werden."
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