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HWK des Saarlandes | Oktober 2024
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Deutschland brauche hunderttausende Wohnungen, so der ZDB. Doch die Baugenehmigungen bleiben seit Monaten auf sehr niedrigem Niveau. (Foto: © Tatiana Badaeva/123RF.com)
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September 2024
Der ZDB sieht die Baukonjunktur im Tiefflug ohne Aussicht auf Besserung. Bund und Länder müssten endlich gemeinsam Reformen und Maßnahmen ergreifen, um eine Trendwende zu erreichen.
In Deutschland werden immer weniger Baugenehmigungen erteilt. Laut Statistischem Bundesamt brachen die Zahlen im Zeitraum von Anfang Januar bis Ende Juli im Vergleiche zum Vorjahreszeitraum bei Baugenehmigungen in Neubauten bei Einfamilienhäusern um 28,4 Prozent, bei Zweifamilienhäusern um 14,7 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern um 21,6 Prozent ein.
"Seit sage und schreibe 27 Monaten melden die Behörden negative Zahlen. Auch im Juli sind es, wie bereits in den drei Vormonaten, weniger als 17.000 genehmigte Wohneinheiten. Wir hängen in der Talsohle fest. Im Juli wurden 16.980 Wohnungen genehmigt, gut 4.000 weniger als im Vorjahresmonat (minus 19,2 Prozent)", kommentiert Felix Pakleppa Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).
"So wenige Genehmigungen hatten wir zuletzt 2011", sagt er mit Blick auf die Zahlen für das laufende Jahr. "Wir sind an einem Punkt, an dem die neuen Baugenehmigungen von einem Versprechen zur Bedrohung geworden sind. Ohne Baugenehmigungen kein Wohnungsbau, und ohne Wohnungsbau wird das Minus am Markt immer größer. Besserung ist nicht in Sicht."
Dabei brauche Deutschland hunderttausende Wohnungen. Es gebe viele Bauwillige und Investoren, die bauen wollen, es aber wegen der zu hohen Bauzinsen und der strengen energetischen Anforderungen nicht schaffen. "Die Bundesregierung muss sich eingestehen, dass es jetzt mehr braucht als den politischen Willen und die Hoffnung auf eine Trendwende."
Pakleppa fordert auf Bundesebene verlässliche Neubauförderungen, auch für den EH 55-Standard, in Kombination mit einem Zinssatz von einem Prozent. Nur mit gemeinsamen Reformen und Maßnahmen könnten Bund und Länder die Wohnungsbaukrise bewältigen. Denn auch die Bundesländer hätten Möglichkeiten, die Baukonjunktur in Schwung zu bringen.
Pakleppa: "Ihre Landesbauordnungen sind der größte Hebel, mit dem schneller und günstiger in Deutschland gebaut werden kann. Die im Juli novellierte Bauordnung in Niedersachsen war ein echter Lichtblick. Die gesamte Baubranche hofft, dass andere Bundesländer sich ein Beispiel daran nehmen."
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