Staatssekretär Matthias Heidmeier (l.) überreicht in Haltern am See die 1.500. Meisterprämie an Lukas Wemhoff von der Fliehe GmbH.

Staatssekretär Matthias Heidmeier (l.) überreicht in Haltern am See die 1.500. Meisterprämie an Lukas Wemhoff von der Fliehe GmbH. (Foto: © MAGS NRW / Caroline Seidel)

Vorlesen:

Meisterprämie NRW erfolgreich angelaufen

Handwerkspolitik

Seit Juli 2023 können frischverbriefte Handwerksmeister in NRW eine Meisterprämie in Höhe von 2.500 Euro beantragen. Die Prämie wurde bereits an über 1.500 Jungmeister ausgezahlt.

Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt Handwerkern, die ihre Meisterprüfung erfolgreich absolviert haben, seit Juli 2023 auf Antrag eine Meisterprämie in Höhe von 2.500 Euro aus. Mitte Januar wurde die Marke von 1.500 ausgezahlten Prämien überschritten. Damit hat das Land seit Programmstart rund 3,75 Millionen Euro in die Meisterausbildung im Handwerk investiert. Im Jahr 2023 standen 5,5 Millionen Euro im Landeshaushalt für die Meisterprämie bereit, in den nächsten Jahren werden es jährlich elf Millionen Euro sein. 

"Insbesondere vor dem Hintergrund der Energiewende ist Nordrhein-Westfalen auf gut ausgebildete Fachkräfte zwingend angewiesen", erklärt Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium. "Investitionen in die Entwicklung klimafreundlicher Technologien sind wichtig, doch diese technischen Innovationen müssen auch im Land eingebaut und in Betrieb genommen werden." Da sei das Handwerk gefragt.

Anerkennung für die Anstrengungen

Heidmeier gratulierte einem der Prämierten persönlich. Beim Betriebsbesuch bei der Andreas Fiehe GmbH in Haltern am See traf er Lukas Wemhoff, der seine Meisterprüfung im Bereich Heizung, Sanitär, Klima erfolgreich bestanden hat. "Herr Wemhoff steht heute stellvertretend für alle Handwerksmeisterinnen und -meister, und die Meisterprämie ist eine symbolische Geste der Anerkennung für die Anstrengungen in dieser zeit- und kostenintensiven Fortbildung."

Übergabe der 1.500. Meisterprämie Foto: © MAGS NRW / Caroline SeidelÜbergabe der 1.500. Meisterprämie Foto: © MAGS NRW / Caroline Seidel

Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), erinnerte daran, dass Meisterschüler im Handwerk im Gegensatz zu Studierenden Teile ihrer Qualifizierungskosten selbst tragen müssen. "Durch die Meisterprämie rückt die Gleichbehandlung akademischer und beruflicher Bildungsgänge einen guten Schritt näher."

Das könnte Sie auch interessieren:

Volldigitales Antragsverfahren

Für die Abwicklung des Antragsverfahrens und die Ausschüttung der Meisterprämie ist die Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) zuständig. Ihr Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann berichtet, wie einfach das Antragsverfahren gestaltet wurde, und dass es seit November 2023 keiner Unterschrift mehr bedarf: "Wir freuen uns, dass wir ein unkompliziertes, volldigitales Antrags- und Bewilligungsverfahren zur Meisterprämie umsetzen konnten. So können frischgebackene Meisterinnen und Meister mit einer noch zügigeren Bewilligung ihrer Anträge rechnen."

Hans Hund, Präsident der für Wemhoffs Meisterprüfung zuständige Handwerkskammer Münster, unterstrich: "Es ist im Interesse aller, dass handwerkliche Dienstleistungen qualitätsvoll erbracht werden. Daher ist es folgerichtig, junge Handwerkerinnen und Handwerker, die den anspruchsvollen Weg zur Meisterprüfung erfolgreich absolviert haben, öffentlich zu würdigen."

Einblick ins Handwerk

Wemhoff gab einen Einblick, wie er auf seine Arbeit und auf die Meisterprämie blickt: "Für mich als Handwerker ist die Meisterprämie weit mehr als nur eine finanzielle Anerkennung. Ich empfinde sie als klare Wertschätzung für unsere tagtägliche Leistung und Hingabe. Diese Prämie zeigt, dass unsere Arbeit nicht nur gesehen, sondern auch geschätzt wird – das ist eine tolle Motivation und ein Zeichen dafür, dass unsere Branche durch das Engagement jedes Einzelnen wächst. Und natürlich freue ich mich auch einfach über die finanzielle Entlastung, da die Meisterausbildung sehr teuer war."

Der Karriereschritt vom Gesellen zum Meister sei nicht nur für die Handwerksmeister selbst wichtig, betonte Betriebsinhaber Andreas Fiehe. "Meine jahrelange Tätigkeit im Handwerk hat mir eindrücklich gezeigt: Ohne Meisterinnen und Meister geht es nicht. Sie sind unverzichtbar, um neue Fachkräfte qualifiziert auszubilden. Ihr umfassendes Know-how und ihre praxisnahe Anleitung sind der Schlüssel für eine hochwertige und zukunftsfähige Ausbildung in unserem Handwerk. Ich bin daher sehr froh darüber, dass die Politik uns bei der Meisterausbildung unterstützt."

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: