"Das Verbrenner-Aus sollte revidiert und die CO2-Grenzwerte neu bewertet werden", fordert der ZDK.

"Das Verbrenner-Aus sollte revidiert und die CO2-Grenzwerte neu bewertet werden", fordert der ZDK. (Foto: © welcomia/123RF.com)

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Verbrennerverbot: ZDK für mehr Realitätssinn

Handwerkspolitik

Das Kfz-Gewerbe ist gegen das Neuzulassungsverbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Es gefährde dringend notwendige Investitionen und schwäche das Vertrauen in die Verlässlichkeit politischer Entscheidungen.

In Kopenhagen beginnt der EU-Gipfel mit den europäischen Staatschefs. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat angekündigt, sich dabei für eine Abkehr vom geplanten Verbrenner-Neuzulassungsverbot ab 2035 einzusetzen. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) begrüßt das. Das sei ein "längst fälliger Schritt zu mehr Realitätssinn in der europäischen CO2-Flottenregulierung".

"Wir brauchen eine Klimapolitik, die nicht von oben herab reguliert, sondern mit Augenmaß gestaltet wird – durch Anreize, die die Verbraucher mitnehmen, und nicht durch Verbote, die Autohändler und Fahrzeughersteller gängeln", erklärt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. "Der Impuls von Bundeskanzler Merz gibt ein wichtiges und richtiges Signal, die CO2-Regulierung nicht nur technokratisch, sondern im Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen zu denken."

Weniger Nachfrage nach Neuwagen

Schon die Folgen der strengen CO2-Flottenregulierung in diesem Jahr seien schwerwiegend. Die Nachfrage nach Neuwagen stocke. Der Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen werde in erster Linie durch Eigenzulassungen von Händlern und Herstellern gestützt. Das ergebe ein trügerisches Bild, dass die tatsächliche Nachfrageschwäche und ihre wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe verdecke. 

Um Elektromobilität konsequent in die Breite der Gesellschaft zu bringen, brauche es konkrete Maßnahmen seitens der Politik. Der ZDK fordert transparente Preise an öffentlichen Ladesäulen sowie eine strukturelle Strompreissenkung durch geringere Netzentgelte, reduzierte Durchleitungskosten und eine deutlich niedrigere Stromsteuer.

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Betriebe stellen sich technologieoffen auf

"Es ist richtig und notwendig, dass sich die Politik der gesellschaftlichen Diskussion stellt – und erkennt, dass die Transformation der Mobilität nur dann gelingen kann, wenn sie auf Akzeptanz trifft und bezahlbar bleibt", erklärt Peckruhn. Der ZDK sei deshalb für eine Weiterentwicklung der EU-CO₂-Regulierung, die nicht auf Verbote, sondern auf Vielfalt setzt. Elektromobilität sei in vielen Bereichen zukunftsweisend, reiche aber nicht als alleinige Lösung. 

Für eine maximale Reduktion der CO2-Emissionen brauche es alternative Lösungen. Wichtig sei auch, dass CO2-neutrale Kraftstoffe künftig auch bei der Erreichung der Flottenziele angerechnet werden, denn nur so könnten Klimaschutz und individuelle Mobilität gleichermaßen gewährleistet werden. Peckruhn: "Unsere Betriebe sind technologieoffen aufgestellt – und das sollte auch die Politik sein."

Quelle: ZDK

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Text: / handwerksblatt.de

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