Eine immer noch unterschätzte Gefahr: das Handy oder Smartphone am Steuer.

Eine immer noch unterschätzte Gefahr: das Handy oder Smartphone am Steuer. (Foto: © dolgachov/123RF.com)

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Am Steuer ist das Smartphone tabu

Mobilität

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Die Handynutzung am Steuer ist Unfallursache Nummer eins – durch ablenkungsfreies Fahren kann viel Geld gespart werden. Wie kann das im Betrieb erreicht werden?

Jeder 16. Autofahrer in Deutschland ist mit dem Smartphone in der Hand unterwegs. Das ist das erschreckende Ergebnis der Verkehrszählung 2019 des Automobilclubs Mobil in Deutschland. Der Club geht davon aus, dass bei etwa 100.000 Unfällen pro Jahr Ablenkung der Fahrer die Ursache ist. Ablenkung – und das ist heute meist die Ablenkung durch das Smartphone – ist damit die Unfallursache Nummer eins. Geschätzte 500 Tote und 25.000 Verletzte zahlen den Preis für unsere ständige Erreichbarkeit.

Autofahrer unterschätzen die Risiken

Die Gefahr beim Handygebrauch am Steuer liegt wohl darin, dass das Risiko von den Fahrzeugführern systematisch unterschätzt wird. Dabei belegt die Aufmerksamkeitsstudie von ADAC und ÖAMTC eindeutig, wie hoch das Risiko durch Ablenkung am Steuer ist. Das haben Forscher in einem Test nachgewiesen: Als die Autofahrer auf Anweisung ihr Smartphone vom Beifahrersitz nahmen und eine Whatsapp-Nachricht lasen und beantworteten, wurde ihr Fahrstil bedeutend unruhiger. Im Durchschnitt ging der Blick 14- mal weg von der Straße aufs Handy, das summierte sich zu 140 blind gefahrenen Metern..

Verkehrszählung 2019 - Handy am Steuer. Foto: © SIGNAL IDUNAVerkehrszählung 2019 - Handy am Steuer. Foto: © SIGNAL IDUNA

Betriebe, deren Mitarbeiter Geschäftswagen und Lieferfahrzeuge fahren, sollten aus diesen Studien Konsequenzen ziehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Fahrer darin zu unterstützen, Ablenkungen zu vermeiden. Freisprechanlagen mit Sprachbedienung helfen zum Beispiel, die Aufmerksamkeit auf das Straßengeschehen zu halten. Ferner gibt es Systeme, die den Smartphonegebrauch während der Fahrt einschränken. Der SaveDrivePod wird beispielsweise im Fahrzeug platziert und eine App blockiert bis auf die Freisprechoption und Navigation alle anderen Anwendungen. Das System ist für einzelne Fahrzeuge verfügbar.

Mit Kollegen und Angestellten reden

Der effektivste und nachhaltigste Weg ist aber wohl der über die Einsicht der Fahrer. Sprechen Sie daher mit Ihren Kollegen oder Mitarbeitern über die Risiken durch das Smartphone am Steuer. Denken Sie gemeinsam über praktikable Regeln für Ihren Arbeitsalltag nach. Zum Beispiel könnte eine Vereinbarung lauten, Navigationsgeräte grundsätzlich vor der Fahrt zu programmieren oder Anrufe erst nach der Fahrt zu beantworten, wenn keine Freisprechanlage vorhanden ist. Darüber hinaus gelten Mitarbeiterboni für ein unfallfreies Jahr als eines der effektivsten Mittel zur Unfallvermeidung.

Egal, für welche Variante Sie sich in Ihrem Betrieb entscheiden: Mit Unfallvermeidung lässt sich mehr Geld sparen, als mit hartnäckigsten Prämienverhandlungen mit Ihrem Versicherer. Ablenkungsfreies Fahren ist also gut für den Geldbeutel, für die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer. Noch dazu schont es die Nerven gleich doppelt: Die Fahrten werden wieder ruhiger und Mitarbeiter und Chef ersparen sich den Ärger im Falle eines Crashs.

Text: / handwerksblatt.de

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