Transporter mit englischem Charme: Der VN5 sieht nicht rein zufällig wie die London-Taxis aus.

Transporter mit englischem Charme: Der VN5 sieht nicht rein zufällig wie die London-Taxis aus. (Foto: © LEVC)

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Liefern und leisten mit einem London-Taxi

Die britische Marke LEVC hat das London-Taxi in einen E-Transporter mit dem Namen VN5 verwandelt. Mit dem Auto feiert der Range-Extender seine Rückkehr.

Es ist ein absoluter Hingucker: das London-Taxi. Jeder Besucher der britischen Hauptstadt kennt es, in seiner über 100-jährigen Geschichte (erstmals 1908 gebaut) hat sich weltweit ein Image für Komfort erworben. Jetzt ist das Fahrzeug zurück. Aus London-Taxi wurde LEVC, die Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, der auch Volvo in seinen Reihen hat – und so konnten die Macher sich nach Lust und Laune aus dem Baukasten bedienen.

Das Auto ist von grundauf neu und kommt – als Taxi – natürlich aus der Pkw-Schiene. Das heißt vor allem Komfort, Komfort und noch mal Komfort, wie auch der Fahrtest beweist. Viel entscheidender ist aber zunächst die Technik: LEVC setzt bewusst auf E-Mobilität und hat eine Batterie mit einer Kapazität von 31 kWh eingebaut. Sie treibt damit einen Elektromotor an, der über 110 kW/150 PS verfügt und dem Fahrzeug im Schnitt eine rein elektrische Reichweite von 98 Kilometer verpasst.

Charme für das Ein-Tonnen-Segment

Tatsächlich aber kommt der VN5 nach WLTP 498 Kilometer weit. Denn mit dem VN5 feiert der Range-Extender seine Rückkehr auf den Asphalt. Dahinter steckt ein Motor, der mit Benzin wiederum einen Generator betreibt, der die dann so erzeugte elektrische Energie in die Batterie speist. "Mit diesem Konzept wollten wir den Nutzern die Reichweitenangst nehmen", erklärt LEVC-Chef Jörg Hofmann.

Der besondere Charme des VN5: Er ist als Transporter für das Ein-Tonnen-Segment konzipiert, das der flotten kleinen Lieferwagen, die gerne innerstädtisch eingesetzt werden. Hier fühlt sich der Wagen richtig wohl und kann eine seiner Stärken, einen Wendekreis von nur 10,1 Meter voll ausspielen, was der Praxistest auch belegt – das ist schon erstklassig. Mit der E-Reichweite kann der Transporter tatsächlich bei durchschnittlicher Tagesleistung rein elektrisch fahren, um über Nacht aufgeladen zu werden. Das geht mit 50 kW Gleichspannung innerhalb von 30 Minuten.

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735 Kilogramm netto Nutzlast

Blicken wir auf die Leistungsdaten in Sachen Nutzlast und Volumen. Der VN5 kann durch zwei seitliche Schiebetüren (die auf Fahrerseite ist optional) oder durch die Heckflügeltüren beladen werden, 5,5 Kubikmeter passen hinein, auf den Boden passen zwei Europaletten mit den Maßen 1 x 1,2 m. Brutto beträgt die Nutzlast 830 Kilogramm, netto bleiben immer noch 735 Kilogramm übrig.

Für die Fahrt gibt es drei Modi. Neben einem Automatikmodus kann der Fahrer zwischen einem reinen E-Modus und einem Verbrenner-Modus ("Save") wählen. Im letzteren Fall fährt er immer mit dem Range-Extender, im E-Modus als Stromer, was künftig immer wichtiger werden wird. Auf der Fahrt selbst zeigt sich der VN5 als äußerst komfortabel und mit einer schönen Straßenlage, die den Wagen in einer Wohlfühlzone hält, wobei wir den VN5 nur in unbeladenem Zustand bewegen konnten. Hier merkt am eindeutig die Herkunft aus der Taxigeschichte. Er kommt flott von der Stelle, bei 128 km/h regelt der Wagen ab, um nicht zu viel Energie zu vergeuden. Dabei kommt laut Hersteller auf einen WLTP-Verbrauch von 0,9 Litern auf 100 Kilometern.

Ein echter Hingucker!

Diese Taxigeschichte findet sich natürlich auch in der Optik – der Wagen ist ein Hingucker, weil er geschickt Anleihen des London-Taxi modern interpretiert hat. Man fällt damit auch auf, wie ich auf der Testfahrt feststellen konnte. Innen gibt es reichlich bekannte Einheiten im Interieur. Hier zahlte sich die Konzernzugehörigkeit zu Geely aus. Wer sich in einem Volvo heimisch fühlt, wird den VN5 mögen. Das digitale Armaturenbrett liefert alle wichtigen Informationen, in der Mitte prangt ein hochkant angebrachter Monitor in Tablet-Größe, auf den der Fahrer per Touchscreen seine Einstellungen vornehmen kann.

Den VN5 gibt es in drei Ausstattungsversionen, der Verkauf geht gerade los. Dabei ist die Marke noch dabei, das Netzwerk auszuweiten. Aktuell gibt es den Transporter bei zwölf Händlern bundesweit, bis Jahresende soll sich die Zahl verdoppelt haben. Schon jetzt gibt es Abkommen mit Fahrzeugeinrichtern, darunter Bott, Sortimo, Modul-System und Panel-Tex, allerdings noch als Zwei-Rechnungsfahrzeug. Preislich startet der VN5 bei netto 52.450 Euro mit Fünf-Jahres-Garantie oder 240.000 Kilometer. Als E-Fahrzeug ist der Transporter auch förderfähig.

Hintergrund Hier geht es zur Internetpräsenz von LEVC.

Text: / handwerksblatt.de

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