Mit dem Seat Mii electric präsentieren die Spanier ihr erstes rein elektrisches Auto zu einem besonders attraktiven Preis.

Mit dem Seat Mii electric präsentieren die Spanier ihr erstes rein elektrisches Auto zu einem besonders attraktiven Preis. (Foto: © Seat)

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Seat Mii electric: Preiswerter Stromer für die City

Ein Elektro-Auto für nur 17.353 Euro netto: Der neue Seat Mii electric ist enorm günstig und soll eine hohe Reichweite bieten. Wir haben den alternativen Flitzer unter die Lupe genommen.

Alle reden von der Elektromobilität. Doch bisher war sie immer eine höchst teure Angelegenheit, vor allem für Handwerker mit kleinem Budget. Das will Seat mit dem Mii electric jetzt ändern. Der nur 3,56 Meter kurze Kleinwagen bei gerade einmal 17.353 Euro. Ein höchst attraktives Angebot. Wer den stattlich geförderten Umweltbonus mitnimmt, spart sogar noch weitere 6.000 Euro ein. Somit ist der alternative Spanier nach Abzug des Förderprämie nicht teurer als ein vergleichbarer City-Flitzer mit Verbrennungsmotor.

Mii electric wesentlich günstiger als der identische VW e-Up

Der Seat Mii electric soll bis zu 259 Kilometer weit kommen. Optisch gibt sich der alternative Spanier jedoch nicht gleich als Stromer zu erkennen. Foto: © SeatDer Seat Mii electric soll bis zu 259 Kilometer weit kommen. Optisch gibt sich der alternative Spanier jedoch nicht gleich als Stromer zu erkennen. Foto: © Seat

Der Mii electric ist das erste Elektro-Fahrzeug der spanischen VW-Tochter. Er nutzt die gleiche Technik wie seine nicht minder neuen Konzernbrüder Skoda Citigo e iV und VW e-Up, doch ist er innerhalb des E-Trios das günstigste Angebot. Gegenüber dem Skoda Citigo e iV kostet er 252 Euro weniger und im Vergleich zum VW e-Up beträgt die Ersparnis für den Mii electric sogar 1113 Euro.

Unter der kurzen Haube befindet sich ein Elektromotor mit einer Leistung von 61 kW (83 PS), der seine Kraft über eine Eingang-Automatik an die Vorderräder überträgt. Die Lithium-Ionen Akkus befinden sich im Wagenboden und wurden so geschickt verteilt, dass dadurch keine Einschränkungen im Innenraum entstehen. Auch das Gepäckraumvolumen verändert sich nicht. So schluckt der Kofferraum nach wie vor 251 Liter. Werden die Rücksitzlehnen nach vorne geklappt, stehen 923 Liter bereit.

Ordentliche Reichweite

Die Reichweite soll nach der WLTP-Norm bis zu 259 Kilometer betragen. Hierbei konsumiert der Mii electric im Schnitt 14,4 kWh an Elektrizität. Optisch gibt sich der alternative Spanier jedoch nicht gleich als Stromer zu erkennen. Beispielsweise trägt er an seiner Frontpartie einen klassischen Kühlergrill, obwohl er ihn eigentlich gar nicht mehr braucht.

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Einzig die "electric"-Schriftzüge an den Türen sowie der Heckklappe weisen auf seine besondere Antriebsart hin. Die Elektrovariante des Mii ist nun übrigens der einzige Kleinwagen von Seat, die Produktion der Versionen mit Benzinmotor wurde bereits im letzten Sommer eingestellt.

Ein Smartphone muss für die Navigation reichen

Der Innenraum wurde beim Mii electric eigens mit einer neu gestalteten Cockpit-Blende im Elektro-Platinen-Look aufgewertet. Gleiches gilt für die Ambientebeleuchtung, die bei Nachtfahrten das Innere des Spaniers erhellt. Einen modernen Multimedia-Touchscreen sucht man beim Spanier allerdings vergebens und lässt auch erkennen, dass der Mii von seiner Grundkonzeption bereits schon seit 2011 auf dem Markt ist. Daher muss das eigene Smartphone zur Navigation reichen. Trotzdem ist das Handy mittels USB-Anschluss einwandfrei ins System integriert und in einer Halterung auf dem Armaturenbrett rutschfest fixiert. Eine spezielle Smartphone-App hält darüber hinaus zahlreiche Informationen zum Fahrzeug bereit. Mit ihr lässt sich zudem auch die Klimaanlage fernsteuern, um den Mii bereits vor Fahrtantritt aufzuwärmen oder abzukühlen.

Das kleine E-Auto fährt sich einfach und handlich

Foto: © SeatFoto: © Seat

Beim eigentlichen Umgang mit dem Stromer braucht man sich nicht großartig umstellen. Der Mii electric fährt sich genauso einfach wie ein herkömmliches Fahrzeug mit Automatikgetriebe. Einfach den Wählhebel auf die Position D stellen, mit dem rechten Pedal Strom geben und schon rollt der alternative Kleinwagen leise surrend los. Durchaus auch flott, da das maximale Drehmoment von 212 Nm bereits ab der ersten Umdrehung der E-Maschine bereit steht. Innerhalb von 3,9 Sekunden geht’s auf 50 km/h und in 12,3 Sekunden flitzt der Mii electric auf Landstraßen-Tempo. Die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch zugunsten der Reichweite auf 130 km/h begrenzt. Doch das Mehrgewicht der batteriebetriebenen Variante ist kaum spürbar. Der weitgehend komfortabel abgestimmte Seat lässt sich einfach sowie handlich dirigieren.

Im Alltag sind gut 200 Kilometer Reichweite möglich

Seat verspricht für den Mii electric einen maximalen Aktionsradius von 259 Kilometern. Bei einer vorausschauenden und defensiven Fahrweise sind in der Realität gut 200 Kilometer möglich. Wer dem Mii electric aber allzu oft die Sporen gibt, sieht die Reichweitenanzeige auf dem Bordcomputer schnell dahinschmelzen. Zum Stromsparen kann der Fahrer daher den Rekuperationsgrad über den Schalthebel vierfach verändern. Dann arbeitet der Elektromotor als Generator und nutzt die Bremsenergie um die Akkus aufzuladen. In der stärksten Stufe verzögert der Mii so kräftig, dass der Fahrer das Bremspedal nur noch selten benötigt. Weitere Energie wird gespart, sobald die Eco-Taste auf der Mittelkonsole gedrückt wird. Ist sie aktiviert, reduziert sich die Systemleistung, die Höchstgeschwindigkeit wird auf 80 km/h gedrosselt und die Klimaanlage abgeschaltet.

Optionaler Anschluss für das Schnellladen ist Pflicht

Der Schnellladeanschluss kostet 504 Euro extra und ist eine empfehlenswerte Investition. Dann sind die Akkus in nur einer Stunde auf 80 Prozent gefüllt. Foto: © SeatDer Schnellladeanschluss kostet 504 Euro extra und ist eine empfehlenswerte Investition. Dann sind die Akkus in nur einer Stunde auf 80 Prozent gefüllt. Foto: © Seat

Sind die Akkus leer, geht das Aufladen der 32,3 kWh starken Batterien an einer Schnellladestation mit 40 kW übrigens am schnellsten. Dann ist das Speicherdepot in nur einer Stunde zu 80 Prozent wieder befüllt. Der spezielle CCS-Anschluss kostet 504 Euro Aufpreis. Doch lohnt sich die Investition aufgrund der geringen Standzeiten. Zum Vergleich: Mit einer Wallbox und 7,2 kW Wechselstrom benötigt der gleiche Vorgang knapp vier Stunden, an einer mit 10 Ampere abgesicherten Haushaltssteckdose vergehen sogar 13 bis 16 Stunden. So lange will sicher kein Handwerker auf den nächsten Einsatz mit seinem E-Mobil warten.

Zwei Ausstattungslinien stehen zur Wahl

Gut: Seat gewährt eine achtjährige Garantie auf die Batterien. Zudem bieten die Spanier den kleinen Stromer in zwei Ausstattungslinien an. Zur Grundausrüstung der 17.353 Euro teuren Basisversion zählen unter anderem eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Radio und der Spurhalteassistent.

Die mit 18.298 Euro teurere Variante mit der Bezeichnung Mii electric Plus bringt dagegen mehr Komfort und Sicherheit mit. Hier sind die Vordersitze sowie die Windschutzscheibe beheizbar, dazu gibt es Nebelscheinwerfer, Licht- und Regensensor sowie dunkel getönte Seitenscheiben ab der zweiten Sitzreihe ab Werk.

Text: / handwerksblatt.de

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