Audi bietet seine  Sport-Modelle Audi SQ5 und Audi S6 mit leistungsstarken Dieselmotoren an.

Audi bietet seine Sport-Modelle Audi SQ5 und Audi S6 mit leistungsstarken Dieselmotoren an. (Foto: © Audi)

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Audi mit neuem Power-Diesel

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Keine Benziner, sondern bärenstarke Diesel: Audi setzt bei den neuen S-Modellen auf potente Selbstzünder. Rund 350 PS und satte 700 Newtonmeter versprechen im neuen SQ5 TDI und S6 Avant TDI eine Menge Fahrspaß. Wir haben beide ausprobiert.

Wenn solvente Handwerker einen großen Bogen um feurige Sportwagen machen, müssen es nicht unbedingt familiäre Gründe sein. Schließlich kommt so ein protziger Auftritt beim Kunden oftmals gar nicht gut an. Doch es gibt standesgemäße Alternativen, wie beispielsweise der neue Audi SQ5 und der S6 Avant. Beide fallen eher mit optischer Zurückhaltung auf, bieten trotzdem höchst dynamische Fahrleistungen und bleiben dabei vollkommen alltagstauglich.

Kraft gibt es im Überfluss

Die Kraft des V6-TDI wird über eine flink agierende Achtstufen-Automatik übertragen. Foto: © AudiDie Kraft des V6-TDI wird über eine flink agierende Achtstufen-Automatik übertragen. Foto: © Audi

Unter der Haube von SQ5 und S6 Avant arbeitet jedoch kein leistungsstarker Benziner, sondern ein besonders kraftvoller Dreiliter-V6-TDI. Beim scharf gemachten Kombi beträgt die Leistung exakt 349 PS, das sportliche SUV hat mit 347 PS nur geringfügig weniger Dampf unter der Haube. Das maximale Drehmoment liegt dagegen auf einem gleich hohem Level. Stramme 700 Newtonmeter liegen hier wie dort schon bei frühen 2.500 Touren an. Nur logisch, dass der immense Schub mittels Allradantrieb an alle vier Räder geschickt wird. Bei Bedarf sprinten beide in 5,1 Sekunden auf Landstraßentempo, die Höchstgeschwindigkeit ist hier wie dort bei 250 km/h elektronisch abgeriegelt.

Überhaupt reagiert das Power-Triebwerk bissig auf Gasbefehle und begeistert mit einer souveränen Durchzugskraft. Die serienmäßige Automatik sortiert sich fein und flüssig durch ihr Acht-Gänge-Menü. Im unteren Drehzahlbereich wird der mechanische Turbo zusätzlich von einem elektrischen Verdichter unterstützt. Der versorgt die sechs Brennräume mit mehr Ladeluft und schiebt von unten heraus an. Ebenso rollt die stärkste Ausbaustufe des V6-TDI als milder Hybrid an. Mit einem 48-Volt-Bordnetz, einem Riemen Starter-Generator sowie einer kleinen Lithium-Ionen-Akku unter dem Gepäckraumboden. Das Mild-Hybrid-System soll einen Verbrauchsvorteil von 0,4 Litern bringen. Das hält das Konsumverhalten im Zaum. Laut Werksangabe verbraucht der SQ5 im Schnitt 6,6 Liter Diesel, der S6 Avant gibt sich mit 6,5 Litern minimal genügsamer.

Satter Sound wird künstlich erzeugt

Doch um diese Werte zu erzielen, muss sich der Fahrer wohl ein rohes Ei unter die rechte Schuhsohle kleben, denn beide verführen mit ihrer spontanen Leistungsbereitschaft zu allem anderen als der gemäßigten Gangart. Das beginnt schon mit dem einfachen Druck auf den Starterknopf. Der sonor brabbelnde Motor klingt überhaupt nicht nach gewöhnlichem TDI-Sound, sondern eher nach sattem Achtzylinder. Hierzu hat Audi Trickkiste gegriffen. Der tief grummelnde Bass, der den Motor permanent begleitet, stammt von einem sogenanntem Soundaktuator und wird von einem Lautsprecher im Auspuff-Endtopf künstlich erzeugt. Klingt in der Praxis einfach gut, nicht aufdringlich und überhaupt nicht synthetisch.

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Leichter Vorteil für den S6 Avant

Der Audi S6 Avant verfügt über den gleichen Dreilliter-V6-TDI wie im SQ5, hat aber mit 349 PS etwas mehr Leistung. Foto: © AudiDer Audi S6 Avant verfügt über den gleichen Dreilliter-V6-TDI wie im SQ5, hat aber mit 349 PS etwas mehr Leistung. Foto: © Audi

Beim Fahren gibt sich keiner von beiden die Blöße. Dank einer präzisen Lenkung und einem Sportfahrwerk mit adaptiven Dämpfern fühlen sie sich auf kurvigem Terrain äußerst wohl. Unterm Strich wirkt jedoch der S6 Avant einen Tick handlicher, was er aber letztendlich seinem niedrigeren Kombi-Schwerpunkt verdankt. Zudem darf der Spagat aus Sportlichkeit und Komfort gelungen, da beide S-Modelle recht passabel über holprige Straßen abrollen. Lange Dienstreisen werden mit keinem zur Tortur, der Fahrer steigt aus beiden Autos an seinem Ziel unaufgeregt entspannt aus.

Der SQ5 ist deutlich günstiger

Der SQ5 lässt sich leichtfüßig dirigieren und sprintet in 5,1 Sekunden auf Tempo 100, Spitze: 250 km/h. Foto: © AudiDer SQ5 lässt sich leichtfüßig dirigieren und sprintet in 5,1 Sekunden auf Tempo 100, Spitze: 250 km/h. Foto: © Audi

Von der Performance liefern sich beide ein Kopf-an-Kopf-Duell. Preislich liegt jedoch eine kleine Welt zwischen den beiden Dynamiken aus Ingolstadt. Gegen den 66.387 Euro teuren S6 Avant (alle Preise netto) ist der SQ5 mit 56.933 Euro fast schon ein Schnäppchen. Nicht ohne Grund war deshalb wohl auch die letzte Auflage des sportlichen SUV ruckzuck ausverkauft. Zur Serienausstattung zählen beim SQ5 und S6 Avant unter anderem Matrix-LED-Scheinwerfer sowie die Sportsitze Fahrer und Beifahrer. Als kleines Schmankerl gibt es ein virtuelles Cockpit mit zentral angeordneten Drehzahlmesser dazu. Auf Wunsch steht eine Luftfederung oder Keramikbremsanlage etwa bereit. Ebenso lassen sich beide S-Modelle mit einer Allradlenkung aufrüsten, die die Mittelklassemodelle noch handlicher um die Kurven wetzen lässt.

Text: / handwerksblatt.de

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