Peugeot 308: Mehr Charakter, mehr Reichweite
Peugeot spendiert dem 308 ein Facelift. Das Fließheck und Kombimodell erhalten optische sowie technische Retuschen. Wir waren mit dem französischen Golf-Rivalen unterwegs.
Knapp vier Jahre nach seinem Marktstart erhält der Peugeot 308 ein umfassendes Update. Neben einem aktualisierten Design profitiert sowohl der kompakte Fünftürer als auch der Kombi SW von technischen Verbesserungen. Das Motorenangebot bleibt vielfältig und umfasst weiterhin Diesel, Mildhybrid, Plug-in-Hybrid sowie eine vollelektrische Variante.
Preislich ändert sich nach dem Facelift hingegen nichts: Der 145 PS starke Dreizylinder-Hybrid startet wie bisher bei 28.664 Euro, während der Kombi rund 840 Euro mehr kostet (alle Preise netto). Die Entscheidung weiterhin einen 1,5-Liter-Diesel mit 131 PS anzubieten, ist übrigens nicht nur ein Zugeständnis an Langstreckenfahrer, sondern vor allem auch an die deutschen Kunden.
Markanter Auftritt mit neuer Frontpartie
Die neugestaltete Frontpartie verleiht dem Franzosen einen markanten Auftritt. Foto: © Peugeot Die optischen Änderungen des 308 konzentrieren sich vor allem auf die Frontpartie. Letztere wurde deutlich nachgeschärft. So sind die Tagfahrlichter im "Drei-Krallen-Design" nun klar von den Scheinwerfern abgetrennt. Die in LED und Matrix-LED erhältlichen Hauptscheinwerfer wanderten dagegen eine Etage tiefer in den Stoßfänger. Der glänzend schwarze Kühlergrill trägt ein gefächertes Design mit vertikaler Lichtsignatur. Bei den Top-Ausstattungen GT und GT Exclusive ist zudem das große Löwenlogo beleuchtet. Am Heck sind die Rückleuchten ebenfalls im markentypischen Dreikrallen-Design gehalten. Die GT-Exclusive-Ausführung bietet zudem dynamische Blinker. Die optischen Retuschen verleihen dem Franzosen einen noch markanteren Auftritt. Auf den Einsatz von Chromelementen wurde dagegen jetzt völlig beim 308 verzichtet.
Mehr Leistung und eine größere Batterie
Die Reichweite des Plug-in-Hybriden hat sich auf bis zu 82 Kilometer erhöht. Foto: © Peugeot Beim Plug-in-Hybriden betreffen die Neuerungen den Antriebsstrang. Die Power des Elektromotors wurde von 110 auf 125 PS angehoben, deshalb stieg die Systemleistung für den Teilzeitstromer von bisher 180 auf jetzt 195 PS. Zudem wurde die Achtstufen-Wandlerautomatik gegen eine neue Siebengang-Doppelkupplung ausgetauscht. Der Vierzylinder-Benziner schöpft seine Kraft wie gehabt aus 1,6 Litern Hubraum und kommt auf 150 PS. Der Energiegehalt der Batterie wurde dagegen um gut 5 Kilowattstunden auf 17,5 kWh erhöht. Dadurch steigt die rein elektrische Reichweite um 20 Kilometer auf bis zu maximalen 82 km an. Über den 7,4 kW-Onboard-Charger ist das Speicherdepot in rund zwei Stunden wieder vollständig befüllt.
Mit dem Kombi geht´s flott voran
Das Kofferraumvolumen variiert je nach Motorisierung: Beim gefahrenen Plug-In Hybrid-Kombi sind es 467 bis 1.402 Liter. Foto: © PeugeotDie Kombination aus kraftvollem Elektromotor und kultiviertem Verbrennungsmotor entfaltet ein maximales Drehmoment von 300 Newtonmetern und treibt den gefahrenen 308 SW souverän an. Der 35.332 Euro teure Kombi beschleunigt in flotten 7,7 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht bei Bedarf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 225 km/h. Das neue Doppelkupplungsgetriebe schaltet sanft durch die sieben Gänge und die Lenkung spricht spürbar präziser an als beim zuvor ausprobierten Mildhybrid. Peugeot gibt den Verbrauch des PHEV-Kombis laut WLTP-Norm mit 20,4 kWh Strom und 2,3 Litern Super an. In der Praxis liegt der Kraftstoffkonsum – wie es bei allen Plug-in-Hybriden der Fall ist – jedoch höher. Daher sollten im Schnitt eher zwischen 5,5 und 6,5 Liter einkalkuliert werden.
Die Fahrfreude steht im Vordergrund, geblieben ist das i-Cockpit
Großgewachsene Fahrer sehen nicht alle Anzeigen, da der Lenkradkranz das i-Cockpit teilweise verdeckt. Foto: © Peugeot Insgesamt kommt beim 308er der Fahrspaß nicht zu kurz, wobei das straff abgestimmte Fahrwerk die meisten Fahrbahnunebenheiten ganz gut wegfiltert. Auch die Vordersitze, die von der Organisation "Aktion Gesunder Rücken e. V." (AGR) zertifiziert sind, tragen zum Komfort bei. Eine wohltuende Massagefunktion kann gegen Aufpreis außerdem noch hinzugeordert werden. Das für Peugeot typische i-Cockpit mit dem weit unten positionierten Lenkrad und den hoch angeordneten Digitalanzeigen trifft jedoch nicht jeden Geschmack. Bei großen Fahrern verdeckt der Lenkradkranz weiterhin Teile der Instrumente, obwohl das Volant vergleichsweise kompakt ist. Dadurch wird die Sicht auf einige Display-Informationen erschwert. Übrigens der einzige gravierende Kritikpunkt am gelifteten Peugeot 308, der ansonsten einen harmonischen Eindruck hinterlässt.
Mehr Reichweite auch für die Stromer
Bei den Topversionen des 308 ist das Markenlogo im Kühlergrill jetzt beleuchtet. Foto: © PeugeotIm Rahmen der Modellüberarbeitung wurden auch die rein elektrischen Versionen E-308 und E-308 SW optimiert. Durch die Erhöhung der Batteriekapazität um vier Kilowattstunden auf 58,4 kWh steigt die Reichweite der Limousine auf bis zu 450 Kilometer beziehungsweise die des Kombis auf bis zu 410 Kilometer. Dank einer manuellen Vorkonditionierung der Akkus soll die Ladezeit von 32 Minuten (20 auf 80 Prozent) zudem auch an kalten Wintertagen erzielt werden. Und mit der neuen V2L-Funktion (Vehicle to Load) kann die Hochvoltbatterie außerdem jetzt elektrische Verbraucher wie etwa ein E-Bike mit Strom versorgen. Der Einstiegspreis für den E-308 liegt mit rund 35.660 Euro jedoch recht hoch. Für den praktischeren E-308 SW verlangt Peugeot exakt 36.500 Euro. Immerhin bieten die Franzosen überhaupt einen vollelektrischen Kombi an. Das ist bei manch anderen Wettbewerbern dann doch eher die Ausnahme.
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Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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