Rund 25 Jahre nach dem Modellende bringt Honda den Prelude zurück.

Rund 25 Jahre nach dem Modellende bringt Honda den Prelude zurück. (Foto: © Honda)

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Honda Prelude: Comeback mit Hybridherz

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Nach mehr als zwei Jahrzehnten kehrt der Honda Prelude zurück. Das zweitürige Coupé ist nun ein Vollhybrid und soll Fahrspaß mit Effizienz vereinen. Ob das stimmt, klärt der Fahrbericht.

Richtig mutig von Honda: In einer Zeit, in der SUVs fast jede Lücke füllen, geht der japanische Hersteller einen anderen Weg und präsentiert mit dem neuen Prelude ein schickes Coupé. Damit knüpft Honda gleichzeitig an eine lange Tradition an.

Bereits in den späten 1970er-Jahren stand der Name für sportliche Eleganz und technische Innovationen. So galt die in der dritten Generation des Prelude eingeführte Allradlenkung als ein Meilenstein, da sie das Kurvenverhalten und die Wendigkeit verbesserte.

Flach, breit und trotzdem kompakt

Das knackig geformte Heck ist hübsch anzusehen. Foto: © HondaDas knackig geformte Heck ist hübsch anzusehen. Foto: © Honda

Nun steht der neue Prelude vor uns. Die mittlerweile sechste Generation des legendären Coupés ist 4,53 Meter lang. Schon beim ersten Rundgang wirkt der flach und zugleich dynamisch proportionierte 2+2-Sitzer wie ein erfrischendes Statement gegen den Einheitslook der SUV-Masse auf unseren Straßen. Angefangen bei der tiefgezogenen Frontpartie mit den flügelartig angeordneten Scheinwerfern bis hin zu den bündig eingelassenen Türgriffen gefällt der Prelude.

Seine Schokoladenseite ist jedoch das breit geformte Heck mit dem durchgezogenen LED-Leuchtenband, dass alle Blicke auf sich zieht. Es ist der Eyecatcher beim japanischen Coupé.

Modern und intuitiv bedienbar

Das aufgeräumte Cockpit erweist sich als einfach in der Handhabung. Foto: © HondaDas aufgeräumte Cockpit erweist sich als einfach in der Handhabung. Foto: © Honda

Der Innenraum des Prelude ist modern und übersichtlich gestaltet. Das Cockpit mit digitalem Kombiinstrument sowie einem Touchscreen für das Multimedia stammt in den Grundzügen aus dem Civic. Das neun Zoll große Infotainment verbindet Smartphones kabellos und die Bedienung erfolgt insgesamt einfach sowie auf Anhieb. Schön auch: Im Prelude gibt es noch genug klassische Schalter und Knöpfe. Daher muss nicht für jede Funktion der Monitor herhalten, was letztendlich auch nur vom Verkehr ablenkt.

Hinzu kommen zahlreiche Fahrerassistenten, die grundsätzlich zuverlässig arbeiten. Das gilt auch für den Geschwindigkeitswarner, der bei einer Tempoüberschreitung zwar dezent klingt, sich aber auf unserer ersten Tour mit dem Japaner nicht vollständig abschalten ließ.

Individuell gepolsterte Vordersitze

Außergewöhnlich: Die Vordersitze sind unterschiedlich gepolstert und konturiert. Foto: © HondaAußergewöhnlich: Die Vordersitze sind unterschiedlich gepolstert und konturiert. Foto: © Honda

Beim Platzangebot erweist sich der Prelude als ein typisches 2+2-Coupé. Es ist begrenzt. Vorne sitzen zwei Erwachsene bequem. Da die Dachlinie nach hinten aber flach verläuft, geht es im Fond spürbar enger zu und reicht allenfalls Kleinkindern zur Mitreise. Die Rückbank lässt sich aber teilen und umklappen. Dadurch steigt das Ladevolumen von 264 auf gute 760 Liter an und ist dank großer Heckklappe auch gut nutzbar. Doch zurück zu den Vordersitzen, denn die sind etwas Besonderes. Honda stattet das Mobiliar mit unterschiedlichen Polsterungen aus. Dadurch erhält der Fahrer mehr Seitenhalt, während der Copilot daneben etwas weicher und somit komfortabler sitzt.

Die Unterschiede sind während der Fahrt deutlich spürbar. Die Polster sind in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich: entweder in Weiß-Blau oder in Schwarz-Blau.

Vollhybrid statt Sportmotor

Als Antrieb dient dem Prelude ein Vollhybrid mit 184 PS. Foto: © HondaAls Antrieb dient dem Prelude ein Vollhybrid mit 184 PS. Foto: © Honda

Ungewöhnlich ist auch der Antrieb, denn unter der Haube des Japaners werkelt kein klassischer Sportmotor, sondern ein ausgewogener Vollhybrid. Der Antriebsstrang stammt ebenfalls aus dem Civic. Er kombiniert einen 143 PS-Saugbenziner mit einem 184 PS starken Elektromotor, der von einem kleinen Lithium-Ionen-Akku und einem Generator versorgt wird. So dient der E-Motor hauptsächlich als Vortrieb, während der Zweiliter-Verbrenner die meiste Zeit von den Rädern abgekoppelt ist, um den Elektroantrieb mit Strom zu versorgen. So richtig sportlich Ambitionen liegen dem Prelude zwar fremd, doch mit einer Systemleistung von 184 PS sowie kräftigen 315 Nm Drehmoment geht es mit dem Mittelklasse-Coupé flott voran.

Zumal die volle Kraft bereits bei der ersten Umdrehung der E-Maschine anliegt. Damit beschleunigt der Honda in 8,8 Sekunden von Null auf Tempo 100 und ist bei Bedarf bis zu 188 Km/h schnell.

Software simuliert Schaltvorgänge

Die Rückbank reicht nur für den Nachwuchs, dafür ist der Kofferraum groß genug. Foto: © HondaDie Rückbank reicht nur für den Nachwuchs, dafür ist der Kofferraum groß genug. Foto: © Honda

Eine weitere Besonderheit des 2+2-sitzigen Sportcoupés betrifft die sogenannte "S+ Shift"-Technologie. Obwohl der Prelude über kein mechanisches Getriebe verfügt, werden ähnlich schnelle Gangwechsel wie bei einer Achtgang-Doppelkupplung nachgeahmt. Der Fahrer aktiviert diesen Modus, indem er auf die "S+ Shift"-Taste an der Mittelkonsole drückt und kann anschließend über die Pedals hinter dem Lenkrad schalten. Danach "heult" der Benziner beim kräftigen Beschleunigen auf, es werden Zugkraftunterbrechungen beim Hochschalten sowie Zwischengas beim Runterschalten nachgeahmt. All das klingt verblüffend echt und bereitet eine große Freude.

Spaß macht auch das Fahrwerk, das der Prelude in weiten Zügen aus dem sportlichen Civic Type R übernommen hat. Damit lässt sich der Japaner leichtfüßig um die Kurven zirkeln. Dank der serienmäßig verbauten adaptiven Dämpfer fährt sich der Honda zudem sehr ausgewogen. Von komfortabel bis zu sportlich straff, ohne dabei zu hart zu sein. Auch der Verbrauch ist in Ordnung. Exakt, 6,3 Liter waren es im Schnitt und selbst bei flotter Gangart stieg der Konsum nicht über 8,4 Liter an. Bleibt nur noch die Frage wann der Prelude kommt und was er kostet. Der Markstart für das Coupé ist im Frühjahr 2026 geplant, der Einstiegspreis liegt bei 41.597 Euro netto.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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