Hosenanzug von Anne Lühn (*1944), Kostüm: Jacke und Wickelrock, Rei Kawakubo (*1942)

Hosenanzug von Anne Lühn (*1944), Kostüm: Jacke und Wickelrock, Rei Kawakubo (*1942) (Foto: © Anne Schönharting/Agentur Ostkreuz)

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Dressed: 7 Frauen – 200 Jahre Mode

Ausstellung: Kleidung ist ein nuancenreiches Mittel der Kommunikation und Selbstdarstellung. Wie das funktioniert, stellt eine Sonderschau anhand der Biografien von sieben modebewussten Frauen und ihrer Garderobe vor.

Mantel, Mütze, Hose oder Kleid. Nichts ist uns näher, nichts ist persönlicher als die eigene Garderobe. Neben der praktischen Funktion bestimmen wir mit unserer Kleidung, ob wir elegant, sportlich oder extravagant wirken möchten. Die Mode ist damit ein Mittel der Kommunikation und der Selbstdarstellung. Das Museum für Kunst & Gewerbe stellt in der neuen Sonderausstellung "Dressed: 7 Frauen – 200 Jahre Mode" sieben modebewusste Frauen aus 200 Jahren Modegeschichte vor. Ob Haute Couture, Alltags-, Protest- oder Avantgardemode. So unterschiedlich wie ihre Lebensläufe sind auch ihre Kleider.

Große Bandbreite weiblicher Lebensentwürfe

Status oder Prominenz spielten bei der Auswahl der Protagonistinnen keine Rolle. Vielmehr stand eine möglichst große Bandbreite von weiblichen Lebensentwürfen und deren modischem Ausdruck im Zentrum. Bis zum 28. August werden die modischen Geschichten von Ehefrauen der gehobenen Gesellschaft, der Punk-Szene wie auch die Zeit des "Power Dressings" präsentiert. Ein Modestil, der es Frauen ab den 70er Jahren ermöglichte, sich mit Hilfe der Kleidung in einem Business-Umfeld zu etablieren.

Kleid von Anne Lühn (*1944) Foto: © Anne Schönharting/Agentur OstkreuzKleid von Anne Lühn (*1944) Foto: © Anne Schönharting/Agentur Ostkreuz

Die Reise beginnt im 19. Jahrhundert. Das früheste Stück stammt von Elise Fränckel (1807-1898). Es zeigt, wie modisch up to date die Senatorengattin um 1820 ihre Kleidungsstücke wählte. Eine elegante Abendgarderobe erinnert an das Leben und Wirken einer Diplomatengattin bis in die 50er hinein. Die Mode nach dem 2. Weltkrieg kennzeichnete vor allem das Leben der Frauen, die nicht mehr nur auf die Rolle als Mutter und Hausfrau festgelegt werden wollten. Die Frauen begannen, eigene berufliche Ziele zu verfolgen. Mit den 70ern beginnt eine weitere Ära. Emanzipierte Frauen tragen Hosen in Freizeit und Beruf. Die Expedition durch die Modegeschichte endet mit den Einzelstücken der Kunst- und Designsammlerin Anne Lühn (*1944).

Erinnerung an die großen Vertreter der Modebranche

Doch keine Mode ohne Designer und Schneider. So ist die Modenschau auch eine Erinnerung an die großen Vertreter der Modebranche. Gezeigt werden Stücke von namhaften Couturiers wie Elsa Schiaparelli, Yves Saint Laurent, Yohji Yamamoto und Martin Margiela. Ergänzt werden sie durch die Kleidungsstücke von anonymen Schneiderinnen und Hausnäherinnen.

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Viele der 150 kleidsamen Exponate stammen aus der Sammlung Mode und Textil des Hamburger Museums selbst. Am Ende eines facettenreiches Blicks wird bewusst, Kleidung ist ein Mittler der Kommunikation und der eigenen Persönlichkeit. Zugleich zeigt das Museum für Kunst & Gewerbe ab dem 24. Februar die Bekleidungsnormen und Dresscodes der letzten 200 Jahre Modegeschichte auf. Damit ist die Hamburger Sonderschau zugleich eine Zeitreise durch die Geschichte der Emanzipation und des Zeitgeistes jeder dargestellten Epoche.

INFO Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg Steintorplatz
20099 Hamburg mkg-hamburg.de
Ticket buchen: tickets.mkg-hamburg.de
Eintritt
12 Euro (ermäßigt 8 Euro), donnerstags ab 17 Uhr 8 Euro. Unter 18 Jahren freier Eintritt
Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog im Hirmer Verlag 300 Seiten, circa 475 Abbildungen, 49,90 Euro. Zu bestellen: sasse@verlagsanstalt-handwerk.de

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Text: / handwerksblatt.de

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