Für die Bewältigung der anstehenden Zukunftsthemen in den Bereichen Klima, Energie und Verkehr, brauche das Handwerk dringend mehr beruflich qualifizierte Fachkräfte, sagt Hans Peter Wollseifer.

Für die Bewältigung der anstehenden Zukunftsthemen in den Bereichen Klima, Energie und Verkehr, brauche das Handwerk dringend mehr beruflich qualifizierte Fachkräfte, sagt Hans Peter Wollseifer. (Foto: © Cathy Yeulet/123RF.com)

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Handwerk fordert verbindlichen Qualifikationsrahmen

Der Bundestag hat über eine Stärkung der beruflichen Bildung debattiert. Der ZDH fordert diesbezüglich, dass der Deutsche Qualifikationsrahmen gesetzlich verankert wird.

Im Bundestag hat die Union wegen des sich verschärfendem Fachkräftemangels in einem Antrag die Stärkung der beruflichen Bildung gefordert. Die Bundesregierung solle eine nationale Offensive in der Berufsorientierung starten und den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR), der die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung feststellen soll, überarbeiten, heißt es darin.

Immer mehr Studierende stünden immer weniger Azubis im dualen System gegenüber. Daher sei es wichtig, die berufliche Bildung durch eine nationale Offensive zu stärken. Dies könne unter anderem dadurch geschehen, "digitale Angebote stärker mit bestehenden Lernplattformen zu verknüpfen".

DQR gesetzlich verankern

Durch den seit 2013 geltenden DQR solle eigentlich die Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen gewährleistet werden. Ein Meisterbrief beziehungsweise Technikertitel entspreche laut DQR einem Bachelorabschluss. Trotz dieser Regelungen gebe es "erhebliche Unterschiede bei der Vergütung und dem Zugang zum Arbeitsmarkt". Durch eine Überarbeitung solle der DQR "von einem reinen Transparenzinstrument zu einer verbindlichen Maßeinheit werden".

Hans Peter Wollseifer Foto: © ZDH/Boris TrenkelHans Peter Wollseifer Foto: © ZDH/Boris Trenkel

"Die Debatte im Bundestag zur Stärkung der beruflichen Bildung und zur Sicherstellung von gleichwertigen Qualifikationen ist wichtig und dringend notwendig", sagt dazu Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. "Das Handwerk unterstützt insbesondere die Forderung, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung auch dadurch deutlicher zu stärken, dass der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) gesetzlich verankert wird."

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Attraktivität der Berufsbildung steigern

Damit wäre dann endlich auch gesetzlich festgeschrieben, dass sowohl über den beruflichen wie den akademischen Bildungsweg Qualifikationen erworben werden können, die auf demselben Qualifikationsniveau liegen, und beide Bildungswege einen gleichwertigen Wissenserwerb ermöglichen.

Ein solcher Schritt könne dazu beitragen, dass die beruflichen Bildungswege stärker als bisher als gleichwertig zu einem Studium wahrgenommen werden. Die Attraktivität beruflicher Ausbildungsoptionen für junge Menschen würde damit steigen. "Die Bundesregierung und die Bundesländer müssen nun schnell Gespräche aufnehmen, um ein DQR-Gesetz umzusetzen", fordert Wollseifer.

Handwerk braucht mehr Fachkräfte

Für die Bewältigung der anstehenden Zukunftsthemen in den Bereichen Klima, Energie und Verkehr, brauche das Handwerk dringend mehr beruflich qualifizierte Fachkräfte. Wollseifer: "Aktuell leiden viele unserer Betriebe jedoch daran, dass sie nur sehr schwer oder gar nicht genügend beruflich qualifizierte Fachkräfte finden – auch als Folge einer Bildungspolitik, die vor allem auf den akademischen Bereich fokussiert war."

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Text: / handwerksblatt.de

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