Mit VNBdigital erfüllt der BDEW eine Forderung vom ZVEH nach einer zentralen Internetplattform, die die Stromverteilnetzbetreiber in Deutschland bündelt.

Mit VNBdigital erfüllt der BDEW eine Forderung vom ZVEH nach einer zentralen Internetplattform, die die Stromverteilnetzbetreiber in Deutschland bündelt. (Foto: © guijunpeng/123RF.com)

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Stromnetze: ZVEH fordert tiefergehende Digitalisierung

Handwerkspolitik

Der BDEW hat eine digitale Netzbetreiberplattform geschaffen. Das Elektrohandwerk begrüßt das, fordert aber mit Nachdruck weitere Digitalisierungsmaßnahmen.

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) hatte es schon lange gefordert: Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat jetzt die digitale Netzbetreiberplattform "VNBdigital" gestartet. Damit erleichtert er Prozesse wie die Installation von Wallboxen, Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen und bündelt die mehr als 800 Stromverteilnetzbetreiber in Deutschland und erleichtert so den Austausch zwischen Kunden und Verteilnetzbetreibern.

Die Inbetriebnahmeverfahren und Netzanschlussbegehren sind bei Netzbetreibern derzeit nicht einheitlich geregelt. Über die Suchfunktion finden elektrohandwerkliche Betriebe und Endverbraucher ab sofort mit wenigen Klicks den für ihren Netzanschluss zuständigen Verteilnetzbetreiber. Das sei besonders für E-Unternehmen hilfreich, die in mehreren Netzanschlussgebieten tätig sind. Auch Netzausbaupläne sowie Regionalszenarien werden online veröffentlicht, was die Transparenz erhöht.

"Ausbau muss jetzt zügig erfolgen"

Der ZVEH begrüßt den Start als einen Schritt in die richtige Richtung, fordert aber gleichzeitig mehr Anstrengungen, um die Stromnetze zu digitalisieren, einheitliche Regelungen zu schaffen und Verfahren effizienter zu gestalten. Die bereits im Frühjahr 2022 vom Verband geforderte "unmittelbar, vollständig digital und einheitliche" Abwicklung der Prozesse über eine bundesweite Plattform werde mit dem Start von VNBdigital nur bedingt erfüllt. Über sie sei zwar der zuständige Netzbetreiber zu finden, eine automatisierte Anmeldung, die an den zuständigen Netzbetreiber weitergeleitet wird, sei aber noch nicht möglich.

Der ZVEH hatte bereits lange vor dem Start der Plattform kritisiert, dass ein Portal, das nur auf die Internetseite der Netzbetreiber verweist, "das unnötige Maß an Bürokratie bei der Beantragung des Netzanschlusses in keinster Weise abbaut". Es gehe jetzt darum, diese Plattform schnellstmöglich auszubauen, damit Prozesse, die aktuell noch viel Zeit benötigen, automatisiert abgewickelt werden können, erklärt Andreas Habermehl, ZVEH-Geschäftsführer Technik und Berufsbildung. "Eine Voraussetzung dafür ist, dass der derzeit noch bei den Netzbetreibern herrschende Wildwuchs an Verfahrensregeln beseitigt wird. Nur dann kann mithilfe der Digitalisierung die gewünschte Effizienzsteigerung erreicht werden."

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Quelle: ZVEH

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Text: / handwerksblatt.de

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