Die Unternehmen im Bauhauptgewerbe konnten im letzten Jahr einen Umsatz von rund 143 Milliarden Euro erwirtschaften.

Die Unternehmen im Bauhauptgewerbe konnten im letzten Jahr einen Umsatz von rund 143 Milliarden Euro erwirtschaften. (Foto: © ginasanders/123RF.com)

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Umsatzplus im Bauhauptgewerbe

Die Betriebe im Bauhauptgewerbe haben im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 6,0 Prozent erwirtschaftet. Besonders im Wohnungsbau gab es eine gute Nachfrage.

Die Unternehmen im Bauhauptgewerbe konnten im letzten Jahr einen Umsatz von rund 143 Milliarden Euro erwirtschaften. Das sind etwa 8 Milliarden Euro mehr als 2019 – ein Plus von sechs Prozent. Das meldet das Statistische Bundesamt.

Eine nachhaltige Nachfrage gab es besonders im Wohnungsbau. In dieser Sparte gab es eine Umsatzsteigerung von zehn Prozent. "Ein Plus von 7,6 Prozent bei den Auftragseingängen per Jahresende stimmt uns zuversichtlich für das Jahr 2021. Hinzu kommt, dass auch die Anträge für Baugenehmigungen im Jahresverlauf nach oben zeigten,“ sagt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa.

Rahmenbedingungen stabil halten

Felix Pakleppa Foto: © ZDBFelix Pakleppa Foto: © ZDB

Entscheidend für die Zukunft sei allerdings, dass die Rahmenbedingungen, wie von der Bundesregierung auf dem Wohnungsgipfel zugesagt, stabil bleiben. "Wir brauchen für die Weiterführung der Wohnraumoffensive eine Fortsetzung des erfolgreichen Projektes zum Baukindergeld, eine Verstetigung des erhöhten Niveaus bei den Abschreibungen im Mietwohnungsbau und vor allem mehr Mittel für den sozialen Wohnungsbau,“ erklärte Pakleppa weiter.

Licht und Schatten gebe es im Wirtschaftsbau. Hier gingen die Aufträge im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent zurück. Pakleppa: "Insofern werden wir in den kommenden Monaten eine schwächere Umsatzentwicklung sehen. Erfreulich ist dagegen, dass wir zum Ende des Jahres 2020 das Umsatzniveau im Wirtschaftsbau mit 49,8 Milliarden Euro, was einem Plus von 1,2 Prozent entspricht, insgesamt auf Vorjahresniveau halten konnten. Im Wirtschaftshochbau dagegen wirkte Corona mit einem Minus von circa drei als Konjunkturbremse.“

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Öffentliche Hand als großer Player

Wichtig für die Bauwirtschaft war, dass die öffentliche Hand als großer Player Aufträge vergeben hat. Das Konjunkturpaket von Bund und Ländern habe dazu beigetragen, dass die Kommunen ihre geplanten Investitionslinien gehalten haben. Nach den vorliegenden Daten verzeichnet die Branche im öffentlichen Bau in 2020 einen Umsatz von etwa 39 Milliarden Euro und damit ein Plus von gut 6 Prozent.

"Die Lage der Kommunalhaushalte ist aber stark angespannt. Bund und Länder stehen weiter in der Pflicht, die Handlungsfähigkeit der Kommunen auch in diesem Jahr zu gewährleisten. Der kommunale Investitionsstau bei Straßen und Schulen darf sich nicht weiter vergrößern. Der Bund muss zudem dafür sorgen, dass die Autobahn GmbH, die die Verantwortung für den Autobahnbau in diesem Jahr von den Ländern übernommen hat, richtig ans Laufen kommt. Hier braucht es eine stabile Auftragsvergabe," fordert Pakleppa

Höchste Anzahl an Azubis seit Jahren

Das Bauhauptgewerbe beschäftigt über 893.000 Mitarbeiter. Das sind fast 200.000 mehr als im Jahr 2010. Mehr als 14.100 junge Menschen haben im Herbst eine Ausbildung in einem Bauunternehmen begonnen. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr und damit die höchste Anzahl an Auszubildenden seit über 15 Jahren. "Einmal mehr erweist sich die Bauwirtschaft als Konjunkturstütze – oder – wie die Kanzlerin jüngst auf dem Wohnungsgipfel erklärte: ,Es ist eine gute Aussage, dass sich die Bauwirtschaft in der pandemischen Lage als Konjunkturmotor gezeigt hat.'"

Quelle: ZDB

Text: / handwerksblatt.de

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