ZDK hofft auf mehr Impulse für einen Hochlauf der E-Mobilität
Das Kraftfahrzeuggewerbe erkennt einen Aufwärtstrend bei der E-Mobilität in den ersten sechs Monaten des Jahres. Von der Politik fordert es noch mehr Anreize, besonders für den Privatmarkt.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet für das erste Halbjahr steigende Absatzzahlen für Fahrzeuge mit elektrischen Antrieb. Trotz des Aufwärtstrends müsse die Politik vor allem für den Privatmarkt noch stärkere Impulse für mehr Wachstum setzen, um am Ende die Klimaschutzziele mit genügend CO2-Einsparungen zu erreichen. "Wir brauchen dringend günstigere Ladestrompreise, beispielsweise durch eine Senkung der Stromsteuern auf den europäischen Mindestsatz, sowie eine deutliche Entlastung bei den Netzentgelten. Ebenso wichtig ist mehr Transparenz bei den Ladetarifen", fordert Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe.
Deswegen begrüße das Kfz-Gewerbe den Beschluss des Koalitionsausschusses, die Netzentgelte ab 1. Januar 2026 für alle Verbraucher um rund drei Cent pro Kilowattstunde zu senken. Peckruhn: "Für die Elektromobilität ist dies ein zaghaftes, aber positives Signal. Die Senkung der Strompreise wäre ein weiteres wichtiges Lenkungsinstrument, um den Hochlauf der Elektromobilität zu flankieren. Hier muss nachgebessert werden." Über die Senkung der Netzentgelte, die über ein Viertel des Strompreises ausmachten, bestehe jedoch ein größerer Hebel zur Entlastung als bei der Senkung der Stromsteuer.
Dauerhafte Eigentumsverhältnisse schaffen
Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut dem KBA 248.726 rein batterieelektrisch betriebene Pkw zugelassen. Das sind 35,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Plug-in-Hybride legte um 55,1 Prozent auf 138.905 Einheiten zu. Der Gesamtmarkt über alle Antriebsarten hingegen gab um minus 4,7 Prozent auf rund 1,403 Mio. Neuzulassungen nach. Für den Hochlauf der E-Mobilität führen Leasing-Programme laut Peckruhn in die falsche Richtung. Damit ließen sich zwar kurzfristig mehr Neuzulassungen erzielen. Langfristig jedoch werde kein nachhaltiger Fahrzeugbestand geschaffen.
Langfristig jedoch werde kein nachhaltiger Fahrzeugbestand geschaffen, da viele Leasingnehmer sich die Übernahme des Fahrzeugs nach Vertragsende nicht leisten könnten. Im Zweifel wechselten sie sogar zurück zu günstigeren Verbrennern. "Förderprojekte sollten stattdessen darauf abzielen, dauerhafte Eigentumsverhältnisse zu schaffen und tragfähige Finanzierungsmodelle zu ermöglichen. Jegliche Maßnahmen müssen zudem unbedingt den Gebrauchtwagenmarkt einschließen. Denn der Aufbau eines gesunden Gebrauchtwagenmarktes für E-Fahrzeuge ist essenziell für die Verbreitung dieser Technologie."
Quellen: ZDK / KBA
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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