Das Wirtschafts-Service-Portal.NRW startet mit 31 digitalen Verwaltungsleistungen wie die Eintragung in die Handwerksrolle.

Das Wirtschafts-Service-Portal.NRW startet mit 31 digitalen Verwaltungsleistungen wie die Eintragung in die Handwerksrolle. (Foto: © everythingpossible/123RF.com)

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E-Government: Wirtschafts-Service-Portal.NRW ist gestartet

In Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden startet das Land NRW ein Service-Portal mit digitalen Verwaltungsleistungen. Zunächst stehen 31 Services zur Verfügung, bis zum Sommer sollen 41 weitere dazukommen.

Das Land NRW hat ein digitales Zugangstor für die Wirtschaft gestartet. Hierüber können Unternehmer Services der Verwaltung digital nutzen. Dazu hat die Landesregierung eine Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) und der IHK NRW vereinbart. Die gemeinsame Digitalisierung von Verwaltungsleistungen soll Prozesse beschleunigen und sowohl Unternehmen als auch Behörden entlasten.

Zentraler digitaler Zugang ist das Wirtschafts-Service-Portal.NRW (WSP.NRW), das nun mit 31 Verwaltungsleistungen (wie die Eintragung in die Handwerksrolle sowie in das Verzeichnis der zulassungsfreien Handwerke und handwerksähnlichen Gewerke) startet und bis zum Sommer um weitere 41 Services ergänzt werden soll. "Nordrhein-Westfalen geht bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen in Deutschland voran. Das entlastet neue und etablierte Unternehmen ebenso wie die Behörden“, sagt der nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart (FDP).

Großer Aufholbedarf in Deutschland

Außerdem sollen bis Ende 2022 rund 350 Verwaltungsleistungen für die Wirtschaft als "Einer-für-Alle-Dienst" für die bundesweite Nutzung im WSP.NRW digitalisiert werden. Schnellstmöglich sollen sowohl die medienbruchfreie Einbindung von Wirtschaftsregistern, wie beispielsweise das Handelsregister, und eine intuitive Nutzerführung umgesetzt werden. Unternehmen sollen ihre Daten für verschiedene Verwaltungsleistungen nur einmal eingeben müssen ("Once-Only-Prinzip").

Hans Hund Foto: © Teamfoto MarquardtHans Hund Foto: © Teamfoto Marquardt

"Das Handwerk freut sich im Interesse seiner Betriebe, dass Nordrhein-Westfalen bei der Digitalisierung der Verwaltung so mutig vorangeht“, erklärt WHKT-Präsident Hans Hund. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass es in ganz Deutschland großen Aufholbedarf gibt. "Gleichzeitig ist es aus Sicht des Handwerks von entscheidender Bedeutung, dass die Selbstverwaltung des Handwerks und der Wirtschaft insgesamt auch in der digitalen Zukunft gestärkt wird und sichtbar bleibt. Der Ansatz des Wirtschafts-Service-Portals.NRW ist deswegen genau richtig."

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Führungsanspruch untermauert

Nordrhein-Westfalen untermauere mit dem Portal seinen Führungsanspruch im Bereich der Digitalisierung. "Die 190.000 Handwerksbetriebe in Nordrhein-Westfalen brauchen einfachere und digitalere Zugänge zu Verwaltungsprozessen. Gerade für kleine Unternehmen sind bürokratische Hürden eine besondere Belastung. Gut, dass wir die weiter abbauen wollen. Es freut mich deswegen sehr, dass es dem Wirtschaftsministerium unter Führung von Andreas Pinkwart gelungen ist, die unterschiedlichen Akteure rund um das Thema Verwaltung an einen Tisch zu bringen."

Klar sei aber dennoch, dass NRW erst am Beginn eines Digitalisierungsprozesses steht. Hund: "Ich darf deswegen berichten, dass wir als nordrhein-westfälische Handwerkskammern ambitioniert an der Digitalisierung unserer Prozesse weiter arbeiten werden. Wir haben uns – durchaus auch angetrieben von der erfolgreichen Arbeit am Wirtschaftsserviceportals – erst letzte Woche dazu entschlossen, den Prozess der Digitalisierung unserer Dienstleistungen und Angebote gemeinsam noch einmal zu intensivieren."

Selbstverwaltung stärken

Entscheidend werde sein, dass nun auch alle weiteren Schritte, vor allem aus Sicht der Betriebe gedacht werden. Für eine praxisorientierte Wirtschaftsverwaltung brauche es auch künftig eine starke Rolle der Selbstverwaltung und der Kammern. "Wir sind die Brücke zu den Betrieben. Deswegen begrüßen wir den Ansatz des Wirtschaftsserviceportals ausdrücklich: Wir wollen gemeinsam keine Vereinheitlichung und keine Verstaatlichung originärer Aufgaben der Selbstverwaltung. Im Gegenteil: Wir wollen die Kooperation und damit die Stärken aller Partner im Sinne der Betriebe zur Geltung bringen."

Text: / handwerksblatt.de

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