Wenn das Rentenalter erreicht ist, sollte man ausreichend vorgesorgt haben, um nicht plötzlich mit leeren Taschen da zu stehen. Eine Studie der Postbank gibt einen Überblick.

Wenn das Rentenalter erreicht ist, sollte man ausreichend vorgesorgt haben, um nicht plötzlich mit leeren Taschen da zu stehen. Eine Studie der Postbank gibt einen Überblick. (Foto: © Birgit Reitz-Hofmann/123RF.com)

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Vielen Selbstständigen droht Altersarmut

Selbstständige und Freiberufler legen nicht genug Geld für den Ruhestand zurück. Jeder Vierte hat keine ausreichende private Altersvorsorge. Die beliebteste Vorsorge ist übrigens die eigene Immobilie.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Postbank. Exakt 26 Prozent der Selbstständigen und Freiberufler in Deutschland verfügen bislang über keine private Altersvorsorge. Und jeder Vierte stuft seine finanzielle Vorsorge selbst als "nicht ausreichend" ein. Dennoch werden künftig nur wenige in den weiteren Ausbau der Altersvorsorge investieren. Laut einer Analyse der Postbank planen 56 Prozent aller Selbstständigen und Freiberufler keinen Ausbau der privaten Altersvorsorge, nur jeder Fünfte (21 Prozent) hat dazu Pläne, der Rest ist noch unentschieden.

Grundlage der Analyse ist eine Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach. "Die Analyse verdeutlicht einmal mehr, dass häufig auch die Mittel zum Vorsorgeaufbau fehlen", so Harald Roos, Bereichsvorstand Geschäfts- und Firmenkunden bei der Postbank. Denn die Einkommensverhältnisse unter den Selbstständigen in Deutschland sind sehr unterschiedlich. So verfügt laut Allensbach-Zahlen ein Fünftel der Selbstständigen-Haushalte über weniger als 2.500 Euro im Monat. Eine ebenso große Gruppe hat jedoch monatlich mehr als 5.000 Euro zur Verfügung.

Immobilien sind beliebt

Klassischerweise sorgen Selbstständige häufig mit Immobilienbesitz für ihren Ruhestand vor. So zeigt die Analyse der Postbank, dass sieben von zehn der Selbstständigen-Haushalte über Immobilienbesitz verfügen. Unter Angestellten ist dies nur bei Fünf von Zehn der Fall. Neben einer selbstbewohnten Immobilie bezeichnen zudem 58 Prozent der Selbstständigen vermietete Häuser oder Wohnungen als "ideale Form der Alterssicherung". Das sind exakt doppelt so viele Nennungen wie bei den Angestellten (29 Prozent).

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Sinkende Versicherungsleistungen durch Niedrigzinsphase

Wenn Selbstständige oder Freiberufler private Altersvorsorge betreiben, investieren sie hierzu weit häufiger in Versicherungsprodukte als Angestellte und Arbeiter. So besitzen sie laut Postbank-Analyse etwa mehr als doppelt so häufig eine private Renten- oder Lebensversicherung wie Arbeiterhaushalte. Etwa jeder dritte Selbstständige oder Freiberufler hat eine solche Police. "Durch die anhaltende Niedrigzinsphase werden vor allem die Erträge aus Versicherungen im Ruhestand reduziert. Dadurch wachsen für viele Selbstständige und Freiberufler nochmals die Lücken bei der Altersversorgung", betont Roos. Insgesamt sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 4,4 Millionen Menschen in Deutschland selbstständig tätig.

Text: / handwerksblatt.de