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Feuer und Flamme für den richtigen Job – mit den richtigen Handschuhen

Immer den richtigen Schweißerhandschuh im Einsatz: Schweißen gehört zu den Tätigkeiten im Handwerk, die viele Risiken und Gefahren bergen.

Neben Lärm, elektrischem Strom und optischer Strahlung zählen thermische und mechanische Einwirkungen wie Hitze und Funkenschlag zu den verfahrensbedingten Gefährdungen. Kopf, Augen und Arme müssen entsprechend durch eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) geschützt werden. Besonders im Blickpunkt sind beim Schweißen die Hände, die präzise arbeiten und dabei rundum geschützt sein müssen.

Normen beachten

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Handschuhe, die als Arbeitshandschuhe für Schweißer eingesetzt werden, müssen den Anforderungen und Prüfkriterien der Norm EN 12477:2021 entsprechen. Da die Handschuhe für Schweißerarbeiten nicht nur der Hitze, sondern auch mechanischen Gefahren standhalten müssen, müssen diese auch die Kriterien der EN 388 (Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken) erfüllen. Grundsätzlich gilt: Der Handschuh muss feuerfest und hitzebeständig sein. Welcher Handschuh genau zum Einsatz kommt, ist abhängig von der Gefährdungsbeurteilung, die immer am Anfang stehen sollte. Dabei werden Fragen berücksichtigt nach der Arbeitssituation und den eingesetzten Werkzeugen wie Schweißgeräte und Schweißmaterial.

Welches Leder wofür?

In der Regel wird ein Schweißerhandschuh aus Rindsleder (Vollleder oder Spaltleder) hergestellt. Auch Nappaleder (Ziegenleder oder Schafsleder) wird teilweise für den Handschutz eingesetzt. Es ist weich und bietet so eine gewisse Flexibilität und Fingerspitzengefühl. Spaltleder ist im Gegensatz dazu eher robust. Einige Modelle der Lederhandschuhe sind von innen mit Baumwolle gefüttert. Sie schützen dadurch zusätzlich vor Wärme und sorgen für einen angenehmen Tragekomfort.

Unterschiede in den Handschuhlängen

Nicht nur beim Material, auch bei der Handschuhlänge unterscheiden sich die Exemplare je nach Einsatz. Da die Handschuhe beim Schweißen durch die Arbeit mit Feuer, Hitze, UV-Strahlen von Lichtbögen und geschmolzenem Metall vielen thermischen Risiken ausgesetzt sind, müssen sie auch den Anforderungen der EN 407 entsprechen.

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Dazu gehören abweichende Handschuhlängen. Lange Handschuhe bzw. Schutzhandschuhe mit Armstulpe bieten zusätzlichen Schutz der Hände und Arme vor Funkenflug und Hitze. Je nach Handschuhgröße verändert sich auch die erforderliche Handschuhlänge.

Handschuhtypen

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Die Norm EN 12477 unterscheidet Schutzhandschuhe aus Leder nach Typ A und Typ B. Handschuhe vom Typ A erfüllen höhere Anforderungen auf Abrieb- und Weiterreißfestigkeit, Durchstichfestigkeit sowie Brennverhalten und Konvektionshitze. Sie sind vor allem für schwere Schweißverfahren geeignet. Handschuhe vom Typ B bieten mehr Finger- und Bewegungsfreiheit und eignen sich daher vor allem für das WIG-Schweißen. Bei dem WIG-Schweißen handelt es sich wie auch bei dem MIG und MAG-Schweißen um eine Methode des Schutzgasschweißens.

Profi-Tipp:

Schweißerhandschuhe des Typs A bieten eine hohe Schutzwirkung, aber wenig Gefühl in den Fingern. Handschuhe des Typs B ermöglichen mehr Beweglichkeit.

Das Wichtigste auf einen Blick

• Achten Sie beim Kauf von Schweißerhandschuhen auf einen korrekten und passenden Sitz der Handschuhe
• Die Finger sollten gut beweglich sein.
• Der Arbeitshandschuh darf Sie bzw. Ihre Mitarbeiter nicht behindern, sodass Sie dem Schweißerhandwerk problemlos nachgehen können.
• Achtung! Handschuhe für das Lichtbogenschweißen dürfen nicht mit elektrisch leitenden Verbindungen wie Nieten o.Ä. aus Metall versehen sein.
• Achten Sie auf die korrekte Kennzeichnung der Produkte (Piktogramm der EN12477) sowie Typenbezeichnung A oder B

• Im Fitzner Online-Shop finden Sie die für Sie passenden Schweißhandschuhe von Pro Fit.

Weitere Infos finden Sie in dem Beitrag "Welche Schweißerhandschuhe zum WIG-Schweißen?"

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Text: / handwerksblatt.de

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