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Fachverbände fordern wöchentliche Höchstarbeitszeit

Fachverbände - darunter die Bäcker - fordern die Bundesregierung auf, die tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es, dass das Arbeitszeitrecht modernisiert werden soll*. Nun fordern 29 Fachverbände der Wirtschaft, darunter der Zentralverband des Bäckerhandwerks und der Bauernverband, die Bundesregierung in einem gemeinsamen Apell auf, ins Handeln zu kommen. 

Die gesetzlich geregelte tägliche Höchstarbeitszeit (aktuell acht oder zehn Stunden) sollte ihrer Meinung nach durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzt werden. Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür müssten nun zeitnah geschaffen werden, so die Verbände.

Die europäische Arbeitszeitrichtlinie würde dafür den notwendigen Rahmen bieten, um Flexibilität und Arbeitnehmerschutz miteinander zu vereinen.

Unternehmen könnten dann beispielsweise besser auf Produktionsspitzen oder un- vorhersehbare Arbeitsbelastungen reagieren. Beschäftigte würden bei gleichbleibende Stundenzahl unter anderem mehr Zeitautonomie und persönliche Freiräume erhalten, so die Verbände. "Dies fördert maßgeblich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf."

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*Formulierung dazu im Koalitionsvertrag (Seite 18): "Die Arbeitswelt ist im Wandel. Beschäftigte und Unternehmen wünschen sich mehr Flexibilität.  Deshalb wollen wir im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen - auch und gerade im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zur konkreten Ausgestaltung werden wir einen Dialog mit den Sozialpartnern durchführen." Außerdem soll der Ausnahmekatalog für Sonn- und  Feiertagsbeschäftigung um das Bäckereihandwerk erweitert werden. Quelle: Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD

Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB ist gegen eine Abschaffung des regulären Achtstundentages. Das gehe an der Realität der Beschäftigten völlig vorbei, kritisierte DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi bereits im Juli. "Schon heute leisten die Menschen in Deutschland zahlreiche Überstunden - viele davon unbezahlt - und schon heute vereinbaren die Sozialpartner in tausenden Tarifverträgen flexible Arbeitszeiten. Das Arbeitszeitgesetz in seiner derzeitigen Form bietet dafür ausreichend Spielraum."

Quelle: ZDB; DGB

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Text: / handwerksblatt.de

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