Strahlende Gewinner beim Bundesleistungswettbewerb der E-Handwerke 2022 (v. l. n. r.): Karsten Joost (Vorsitzender des ZVEH-Lenkungsausschusses Technik), Lothar Hellmann (ZVEH-Präsident), Justus Sinn, Jesse Bo William Linker, Alexander Bökmann, Simon Metzendorf, Tobias Brünjes, Sebastian Breuer, Schirmherr Paul Sebastian Schwenk (Vorstandsvorsitzender der Theben AG) und Hans Auracher (ZVEH-Vizepräsident). (Foto: © ZVEH/Jessica Franke)

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Bundessieger Justus Sinn löst das Ticket für die EuroSkills 2023

Mit dem Sieg beim PLW der Elektroniker hat sich Justus Sinn für die Teilnahme an den EuroSkills 2023 qualifiziert. ZVEH-Präsident Hellmann appellierte an die Politik, Ausbildung und Studium endlich gleichzustellen.

"Mit Energiewende und Digitalisierung ist unser Aufgabenspektrum enorm gewachsen. Schließlich sind E-Handwerker längst auch für die Installation von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität oder auch intelligenter Energiemanagementsysteme verantwortlich", verwies Lothar Hellmann, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), in seiner Eröffnungsansprache bei der Siegerehrung zum Bundesleistungswettbewerb der Elektroniker 2022 auf die hohe Bedeutung der Ausbildung in Zeiten des zunehmenden Fachkräftebedarfs. 

Nein zu Teilqualifizierungen

ZVEH-Präsident Lothar Hellmann Foto: © ZVEHZVEH-Präsident Lothar Hellmann Foto: © ZVEH

Mit der wachsenden Komplexität gebäudetechnischer Systeme ehe auch ein höherer Anspruch an die Qualifizierung einher. In diesem Zusammenhang erteilte Hellmann der Forderung nach Teilqualifizierungen erneut eine klare Absage: "Eine nachhaltige Fachkräfteentwicklung braucht Zeit und Planung. Sie lässt sich nicht durch ,Schnellwaschgänge‘ erreichen, sondern muss auf der Basis des bewährten dualen Ausbildungssystems erfolgen!" Und genau dieses gelte es zu stärken. 

Gleichstellung der Ausbildung

Entsprechend wies der ZVEH-Präsident noch einmal mit Nachdruck auf eine zentrale Forderung der elektrohandwerklichen Organisation hin: "Wir brauchen dringend eine Imageänderung. Ausbildung und Studium müssen endlich gleichgestellt werden." Solange ein Studium in der Gesellschaft mehr zähle als eine handwerkliche Ausbildung, werde sich die Wertschätzung gegenüber dem Handwerk nicht verbessern und das Fachkräfteproblem nicht gelöst werden. Dabei sieht Hellmann vor allem die Politik in der Pflicht.  

Leistungswettbewerb PLW Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) findet laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) jährlich in über 130 Gewerken und in bis zu vier aufeinander aufbauenden Stufen (Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene) statt. Die Bundessieger werden am 9. Dezember 2022 in Augsburg vom ZDH feierlich geehrt. Schirmherr des PLW ist der jeweils amtierende Bundespräsident. Im Online-Artikel "Viermal Gold für Bayern beim PLW der Elektrohandwerke" auf handwerksblatt.de berichten wir über den Bundesleistungswettbewerb der Elektroniker 2021.

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Beim Bundesleistungswettbewerb der Elektroniker in Oldenburg traten 45 frisch gebackene Gesellen in insgesamt sieben Disziplinen an, um eine Gold-, Silber- oder Bronze-Medaille zu ergattern. 2022 habe es keine Teilnehmerinnen gegeben, bedauert der ZVEH. Insgesamt wurde sechsmal Gold, fünfmal Silber und viermal Bronze vergeben – Hintergrund ist, so der ZVEH, dass die Teilnehmer nicht in jeder Kategorie die notwendige Mindestpunktzahl von 81 Punkten erreichten.

PLW-Sieger der E-Handwerke

Beim Bundesleistungswettbewerb der Elektroniker mit der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik belegte Sebastian Breuer (Ausbildungsbetrieb: TFA Gesellschaft für Kommunikations-Elektronik mbH, Kreuzau) aus Nordrhein-Westfalen den ersten Platz. Zweiter wurde Marc Seibold (Ausbildungsbetrieb: Telenot Sicherheitssysteme Ostwürttemberg GmbH, Aalen) aus Baden-Württemberg. Robin Ramspott (Ausbildungsbetrieb: Lech Alarm GmbH, Peiting) holte eine Bronzemedaille nach Bayern

Als erster Bundessieger der Informationselektroniker mit dem Schwerpunkt Bürosystemtechnik kehrte Jesse Linker (Ausbildungsbetrieb: Mittermeier & Ungelenk GmbH, Hamburg) nach Hamburg zurück.   

Beim PLW 2022 der Systemelektroniker eroberte Simon Metzendorf (Ausbildungsbetrieb: Elektro-Mechanik Meisl, Berchtesgaden) aus Bayern die Spitze des Siegerpodests. Dahinter platzierte sich Mark Schweizer (Ausbildungsbetrieb: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Stuttgart) aus Baden-Württemberg als zweiter Bundessieger

Mit dem Bundessieg beim PLW der Elektroniker mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik hat Justus Sinn (Ausbildungsbetrieb: halder & sinn GmbH, Laichingen) aus Baden-Württemberg gleich das Ticket zu den Europameisterschaften der Berufe 2023 in Danzig (Polen) gelöst. Auf den zweiten Platz kam Marius Joenck (Ausbildungsbetrieb: SPIE Lück GmbH, Lich-Langsdorf) aus Hessen. Bronze ging an Bennet Klaas (Ausbildungsbetrieb: Elektro Altmeppen & Sur GmbH, Haselünne) aus Niedersachsen.  

Erster Bundessieger der Elektroniker mit der Fachrichtung Automatisierungstechnik wurde Alexander Bökmann (Ausbildungsbetrieb: G. Kraft Maschinenbau GmbH, Rietberg) aus Nordrhein-Westfalen. Silber gewann Paul Wrobel (Ausbildungsbetrieb: Elektro-Anlagenbau Calau GmbH, Lübbenau OT Bischdorf) aus Brandenburg. Platz drei belegte Fabian Diekmann (Ausbildungsbetrieb: Frank Holthaus Elektro GmbH, Lohne) aus Niedersachsen

Bei den Elektronikern für Maschinen und Antriebstechnik ging der PLW-Sieg 2022 an Tobias Brünjes (Ausbildungsbetrieb: E + A Elektrotechnik und Aggregatebau Betriebsgesellschaft mbH, Bremerhaven). Zweiter Bundessieger wurde Lars Clewing (Ausbildungsbetrieb: AMKmotion GmbH & Co. KG, Kirchheim unter Teck) aus Baden-Württemberg. Platz drei sicherte sich Niklas Kunze (Ausbildungsbetrieb: Roberto Grafe Elektromaschinenbauermeister, Frankenberg) aus Sachsen.

Bei den Informationselektronikern mit dem Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik kam laut dem ZVEH in diesem Jahr kein Teilnehmer auf die erforderliche Mindestpunktzahl für eine Medaille.

Im 2021 neu geschaffenen Beruf des Elektronikers für Gebäudesystemintegration sollen die ersten Bundessieger im Jahr 2025 gekürt werden. 

Keine Sorgen um die Zukunft

"Wenn ich die hohe Qualität des elektrohandwerklichen Nachwuchses sehe, weiß ich, dass ich mir um die Zukunft unsere Branche keine Sorgen machen muss", erklärte ZVEH-Präsident Lothar Hellmann. Dies sei – vor dem Hintergrund der mit Digitalisierung und Energiewende verbundenen Herausforderungen – ein sehr beruhigendes Wissen. "Was mich mindestens ebenso begeistert ist, dass die Wettbewerbsteilnehmer die Chance nutzen, in Oldenburg ein Netzwerk aufzubauen, das ihnen auf ihrem weiteren, zweifelsohne erfolgreichen, Berufsweg zugutekommt."

Quelle: Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke

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Text: / handwerksblatt.de

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