Drei Generationen, ein Betrieb
Wenn Unternehmen in die Hände eines Nachfolgers gegeben werden, ist das nicht nur eine emotionale Entscheidung, sondern häufig auch eine finanzielle Herausforderung. Die NRW.BANK weiß, wie der Übergang gelingt und worauf es ankommt.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special GründerNavi – für Gründer und junge Unternehmen
Marc Tensi ist noch jung, aber bereits stolzer Unternehmensinhaber eines etablierten Handwerksbetriebs in Düsseldorf. In dritter Generation führt er den Maler- und Lackierbetrieb weiter, der im Jahr 1954 von seinem Großvater gegründet wurde.
"Die Gründung eines eigenen, kleineren Betriebs wäre für mich nicht infrage gekommen", sagt der Malermeister. "Im Gegenteil: Ich bin sehr stolz darauf, das weiterführen zu dürfen, was mein Vater und Großvater aufgebaut haben. Es war immer mein Traum, die Familientradition weiterzuführen."
Bereits von Kindesbeinen an hilft Marc Tensi im Familienbetrieb mit. Für ihn steht schon in der Schulzeit fest, in die Fußstapfen der Familie treten zu wollen. Als er seinem Vater davon erzählt, rät dieser ihm zunächst ab: Wohnungen tapezieren, Fassaden verputzen, Wände streichen – all dies sei hartes Handwerk. Es gebe leichtere Arten, um Geld zu verdienen. Doch der Junior lässt nicht locker; macht nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Maler und Lackierer und legt mit Anfang 20 erfolgreich seine Meisterprüfung ab. Der Einstieg in den väterlichen Betrieb ist nun ausgemachte Sache, er übernimmt immer mehr Aufgaben. Der Generationenwechsel erfolgt Schritt für Schritt in einem fließenden Übergang.
Generationenwechsel auch finanziell regeln
Die finanzielle Staffelübergabe dagegen wirft deutlich komplizierte Fragen auf: Welchen Wert hat das Unternehmen aktuell? Welche Übertragungsart passt am besten? Wie kann diese finanziert werden? Hier kommt die NRW.BANK ins Spiel. Denn dort weiß man um die Fragestellungen, die eine Nachfolge mit sich bringt, und die Herausforderungen, vor denen vor allem junge Gründerinnen und Gründer stehen.
Ob Kredit, Eigenkapitalfinanzierung oder Beratung – der Instrumentenkoffer bietet einiges und kann individuell zusammengestellt werden. Im Fall von Marc Tensi besteht das Finanzierungspaket, das die Förderbank für Nordrhein-Westfalen zusammen mit seiner Hausbank schnürt, schließlich aus einem zinsgünstigen Gründungskredit aus dem Förderprogramm NRW.BANK.Gründung und Wachstum, einem ERP-Kapital für Gründung der KfW und einer Bürgschaft der Bürgschaftsbank NRW, die einen Teil des Risikos für die Hausbank übernimmt.
ZITAT"Ob neue Gründung, Nachfolge oder Weiterentwicklung eines etablierten Unternehmens: In Nordrhein-Westfalen soll jede erfolgversprechende Idee die passende Finanzierung finden." Eckhard Frost, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK
Digitalisierung und Nachhaltigkeit berücksichtigen
Eckhard Frost, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. Foto: © NRW.Bank/ Christian Lord OttoFest steht: Es lohnt sich bei der Nachfolgeplanung immer, die Beratung der Expertinnen und Experten der NRW.BANK zu suchen. Neben den Herausforderungen sehen diese nämlich auch die Chancen, die der Zeitpunkt einer Übergabe bieten kann, um sich zukunftssicher aufzustellen und Investitionsstaus aufzulösen. Digitalisierung und Nachhaltigkeit bieten häufig zusätzliche Chancen, die im Rahmen einer Übernahme genutzt werden können.
Marc Tensi führt mithilfe der NRW.BANK inzwischen als Eigentümer das Familienunternehmen erfolgreich weiter und wer weiß – vielleicht übergibt er es eines Tages in die Hände der vierten Generation der Familie.
Checkliste
Der Weg zur Förderung
Gründende können sich von der NRW.BANK mit Darlehen, Eigenkapital und Förderberatung unterstützen lassen. Wichtig: Zuerst die Förderung beantragen, dann investieren. Laufen Projekte bereits, gibt es für sie keine Fördermittel.
✓ Businessplan schreiben: Er dient als Drehbuch für Ihr Gründungsvorhaben. Darin stellen Sie Ihre Geschäftsidee dar und entwerfen für Ihre Kapitalgeber eine nachvollziehbare Finanzplanung.
✓ Beratung nutzen: Kontaktieren Sie die Förderberatung der NRW.BANK, eines der STARTERCENTER NRW oder eine Kammer.
✓ Hausbank kontaktieren: Legen Sie dort Ihren Businessplan vor und klären Sie Fördermöglichkeiten sowie die Frage nach Sicherheiten ab.
✓ Förderung beantragen: Nach Kreditprüfung und Zusage durch Ihre Hausbank beantragen Sie mit Ihrer Hausbank die Förderung. Den Antrag reicht die Hausbank bei der NRW.BANK ein.
✓ Kreditvertrag abschließen: Nach der Antragsprüfung schließen Sie den Kreditvertrag mit Ihrer Hausbank ab.
✓ Zuschüsse nutzen: Bei Kommunen, Kreisen und Bundesländern sowie auf Bundes- und EU-Ebene gibt es zahlreiche Zuschussmöglichkeiten.
✓ Investoren ins Boot holen: Wagnisse eines Gründungsplans mit Investoren teilen. Das Spektrum reicht von Business Angels bis hin zu dezidierten Start-up- oder Gründerfonds.
✓ Vorhaben umsetzen: Starten Sie Ihr Vorhaben.
Sie möchten mehr über das Förderangebot der NRW.BANK erfahren?
www.nrwbank.de
Fazit
Start: Am Anfang stehen eine Geschäftsidee und ein guter Businessplan.
Hilfe: Eine Förderbank kann finanzielle Starthilfe leisten.
Lotse: Ihre Hausbank weist Ihnen den Weg zur Förderbank, hilft beim Antrag und reicht ihn dort ein.
Wachstum: Förderbanken bieten Unterstützung für jede Phase eines Unternehmens an.
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Text:
Claudia Stemick /
handwerksblatt.de
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