3. Platz beim Klimaretter Handwerk Award 2025: Hoffleischerei Kaplick. Jan Hendrik Aust (Mitte) von der HWK Potsdam nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen. Rechts Frederic Ferber, Leiter des Umweltzentrums der HWK Düsseldorf, links Claudia Stemick (DHB).Düsseldorf).

3. Platz beim Klimaretter Handwerk Award 2025: Hoffleischerei Kaplick. Jan Hendrik Aust (Mitte) von der HWK Potsdam nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen. Rechts Frederic Ferber, Leiter des Umweltzentrums der HWK Düsseldorf, links Claudia Stemick (DHB).Düsseldorf). (Foto: © Verlagsanstalt Handwerk)

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Hoffleischerei Kaplick: Hohen Energiebedarf intelligent bedienen

Das Familienunternehmen Kaplick setzt auf einen Technologiemix aus PV, Speicher, Kühlanlagen mit natürlichen Kältemitteln und Nahwärme aus der örtlichen Biogasanlage.

Die Hoffleischerei Kaplick aus Alt Bork bei Linthe ist ein Familienunternehmen in der dritten Generation. Ingo Kaplick, Geschäftsführer des Betriebs, führt die Hofschlachterei auf dem elterlichen Hof. Das verarbeitete Fleisch stammt ausschließlich von Schweinen und Rindern des eigenen Betriebs, die vor Ort geschlachtet werden. Der Verkauf erfolgt über einen Hofladen, der wöchentlich geöffnet ist, einen Verkaufswagen, der die umliegenden Gemeinden ansteuert sowie über stationäre Verkaufsautomaten. Darüber hinaus werden Catering- und Partyservice, Lohnschlachtung und Gerätevermietungen angeboten. 

Durchdachter Technologiemix zum Energiesparen

Foto: © Ines WeitermannFoto: © Ines Weitermann

Neben der Qualität ihrer Produkte legt die Fleischerei Kaplick besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Kühlanlagen, Maschinen und Fahrzeuge sowie die Raumheizung und Trinkwassererwärmung erfordern einen erheblichen Energiebedarf. Daher setzt der Betrieb auf einen durchdachten Technologiemix aus Photovoltaikanlagen mit Speicher, Kühlanlagen mit natürlichen Kältemitteln, Flächenheizungen, Nahwärme aus der örtlichen Biogasanlage und Elektrofahrzeugen.

Energieerzeugung und -speicherung

Auf dem Betriebsgelände wurden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 47,95 kWp sowie Batteriespeicher mit einer Kapazität von 38,4 kWh installiert. Der jährliche Stromverbrauch der Fleischerei beträgt 68.330 kWh. Zu den größten Verbrauchern gehören Kühlanlagen, Produktionsmaschinen und Beleuchtung.

Die Photovoltaikanlagen liefern jährlich 46.312 kWh Strom. Davon können 23.300 kWh direkt im Betrieb genutzt werden, 6.633 kWh werden im Batteriespeicher zwischengespeichert. Dies führt zu einem Eigenverbrauchsanteil von 64,6 Prozent und einem Autarkiegrad von 42,7 Prozent. Weitere 16.379 kWh werden ins öffentliche Netz eingespeist. Die resultierende CO₂-Einsparung beträgt jährlich 17,14 Tonnen CO₂-Äquivalente.

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Über den Klimaretter Award HandwerkDer Award wurde von dem Deutschen Handwerksblatt in Kooperation mit dem Berufskleidungsspezialisten Fristads ins Leben gerufen. Die Preisträger der drei Hauptpreise sowie zwei Anerkennungen wurden am 4. November 2025 auf der Messe A+A bekanntgegeben. Alle Informationen zum Klimaretter Award Handwerk finden Sie hier.

Nahwärme aus Biogas

Der Betrieb ist an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das von der örtlichen Biogasanlage mit einer Anschlussleistung von 30 kW versorgt wird. Die Biogasanlage, die sich in Familienbesitz befindet, wandelt die Gülle des eigenen Landwirtschaftsbetriebs in Biogas um, das in einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme veredelt wird. Neben der Fleischerei sind auch weitere Haushalte in der Umgebung an das Nahwärmenetz angeschlossen. Ergänzt wird das Energieeinsparkonzept durch einen Elektro-Transporter, der, so weit möglich, den selbst erzeugten Strom zum Laden nutzt.

Für ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wurde die Hoffleischerei mit dem 3. Platz beim Klimaretter Award Handwerk ausgezeichnet.

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Text: / handwerksblatt.de

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