Deutlich mehr Schwarzarbeitskontrollen
2017 gab es deutlich mehr Kontrollen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) als im Jahr davor. 134.045 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Offensiv gegen Schwarzarbeit
Bei fast jeder Großbaustelle stößt der Zoll inzwischen auf die Auswüchse von organisierter Kriminalität. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) ermittelt direkt auf den Baustellen oder verdeckt: Im vergangenen Jahr sind 52.209 Arbeitgeber von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zoll geprüft worden. Und das waren erheblich mehr als 2016. Damals seien 40.374 Arbeitgeber geprüft worden, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Damals gab es aber auch Kritik von vielen Seiten, denn die Kontrollen waren gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen. 2014 waren es noch etwa 63.000 gewesen. Auch viele Bauhandwerker haben sich gefragt, warum man die auffälligen Fahrzeuge des Zoll nicht mehr so häufig auf den Baustellen sah. Der Zoll und das Bundesfinanzministerium argumentieren damit, dass heute seltener stichprobenartig kontrolliert wird, sondern eher im Hintergrund - also buchhalterisch. So würde die organisierte Schattenwirtschaft erfolgreicher aufgedeckt. Die Kontrollen hätten jetzt eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.
134.045 Ermittlungsverfahren
Die FKS habe 2017 insgesamt 134.045 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Vorjahr waren es 126.315. Oft ging es um die Lohnzahlungen:
- In 2.518 Fällen wird den Arbeitgebern vorgeworfen, dass sie nicht den Mindestlohn nach dem Mindestlohngesetz (2016: 1 651) gezahlt haben.
- In weiteren 2.102 Fällen wurden nicht die branchenspezifischen Mindestlöhne gezahlt (2016: 1.782) und
- 116 mal wird wegen Verstoßes gegen die Lohnuntergrenze (2016: 113) ermittelt.
Insgesamt wurden 64,4 Millionen Euro Geldbußen festgesetzt. 2016 waren es 48,7 Millionen Euro gewesen.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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