Bonus für die Reparatur von Haushaltsgeräten
Reparieren statt Wegwerfen: In Leipzig startet offenbar noch im Mai ein Testlauf für einen sächsischen Reparaturbonus für Kunden, die Haushalts- und Elektrogeräte reparieren lassen statt sie wegzuwerfen. Vorbild ist der Reparaturbonus Thüringen.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Reparieren statt wegwerfen
Wie die Handwerkskammer zu Leipzig berichtet, startet in Leipzig offenbar noch in diesem Monat ein Testlauf für einen sächsischen Reparaturbonus. Vorbilder dafür sind Thüringen und Österreich, wo es einen solchen Reparaturbonus bereits gibt, um Elektroschrott zu vermeiden.
Sollte das Modellprojekt in Leipzig starten, können Verbraucher in der Messestadt Haushalts- und Elektrogeräte reparieren lassen und erhalten dafür einen Zuschuss von bis zu 100 Euro pro Person und Kalenderjahr.
Davon würden einerseits die Umwelt und andererseits kompetente Fachbetriebe profitieren, schreibt die Handwerkskammer. Bislang schrecke mancher Bürger aufgrund der Kosten vor einer Reparatur älterer Geräte zurück.
Vorbilder sind Thüringen und Österreich
In Thüringen wurde der Reparaturbonus seit dem Start im vergangenen Jahr sehr gut angenommen. Thüringerinnen und Thüringer, die ein kaputtes Haushalts-Elektrogerät reparieren lassen, bekommen die Hälfte der Reparaturkosten erstattet – bis maximal 100 Euro pro Person und Kalenderjahr. Sie benötigen die Reparaturrechnung und die Kopie des Zahlungsnachweises (zum Beispiel den Kassenbon), um den Reparaturbonus zu erhalten.
7.000 Thüringer und Thüringer hatten den Reparaturbonus 2021 beantragt, innerhalb von vier Monaten war der Fördertopf von 400.000 Euro leer. Das Programm wird in diesem Jahr aber fortgeführt, neue Anträge können voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2022 gestellt werden.
In Österreich wurde ebenfalls 2021 landesweit ein Reparaturbonus für kaputte Handys, Kaffeemaschinen oder Waschmaschinen eingeführt, hier gibt es sogar bis zu 200 Euro für die Reparatur und für Kostenvoranschläge bis zu 30 Euro.
Handwerker stehen als Reparaturdienstleister bereit
Über die Pläne, dass der sächsische Reparaturbonus zunächst in Leipzig getestet wird, hatte die "Leipziger Volkszeitung" berichtet und sich auf das sächsische Umweltministerium bezogen. Das Thema sei schon seit einigen Monaten im Gespräch, so die Kammer.
Der sächsische Handwerkstag hatte das Umweltministerium des Landes im Vorfeld dazu aufgerufen, dem Thüringer Beispiel zu folgen. Aus Sicht des Handwerks sei ein solcher Bonus für Reparaturen, die ein Fachbetrieb durchführt, ein kleiner Baustein, um Umwelt und Klima zu schützen. Regionale Wirtschaftskreisläufe würden belebt. "Unsere Handwerksbetriebe stünden als kompetente Reparaturdienstleister bereit", sagte der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Jörg Dittrich.
"Bleibt zu hoffen, dass das Umweltressort die Prüfungen für einen sachsenweiten Reparaturbonus zügig abschließt und alle Sächsinnen und Sachsen mit dem Bonus zu nachhaltigem Handeln animiert werden", so die Handwerkskammer zu Leipzig. Das Ministerium hat laut Leipziger Volkszeitung angekündigt, sich in diesem Monat dazu zu äußern.
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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